Neuer Trainer, neue Spieler: So könnte Köln 2025/26 in der Bundesliga spielen
Von Franz Krafczyk

Für die Bundesliga-Rückkehr hat der 1. FC Köln mächtig aufgerüstet: Bis Anfang August vermeldeten die Geißböcke sieben Neuzugänge, darunter namhafte Spieler Ragnar Ache, Isak Johannesson, Tom Krauß und Jakub Kaminski. Da sich auf der anderen Seite nur wenige Leistungsträger abgegeben werden mussten, dürfen die Effzeh-Anhänger mit einem positiven Gefühl in die neue Saison gehen.
Dafür sorgt vor allem auch Lukas Kwasniok, der sich nach seinem erfolgreichen Kapitel beim SC Paderborn nun erstmals in der Bundesliga versuchen wird. Unter dem 44-Jährigen wollen die Kölner attraktiven und hochintensiven Offensivfußball spielen. "Es wäre schön, wenn die Menschen am Ende der Saison sagen, dass es keine leeren Worthülsen waren, sondern die Mannschaft in jedem der 34 Spiele Intensität an den Tag gelegt hat. Dass sie am Maximum war und die Zuschauer eine Identität feststellen konnten. Wenn wir attackiert, einen guten Ball gespielt, und den Menschen Freude in Form von Kurzweiligkeit in den 90 Minuten bereitet haben, das würde mich sehr glücklich machen", formulierte Kwasniok zuletzt im Gespräch mit dem kicker seinen großen Wunsch.
Auch wenn in der Defensive noch Baustellen offen sind, hat sich während der Saisonvorbereitung bereits eine Stammelf für die neue Saison angedeutet. So könnte Kwasniok den Effzeh 2025/26 ins Rennen schicken:
1. TW: Marvin Schwäbe
Im Tor führt kein Weg an Marvin Schwäbe vorbei. Zwar wurde mit Ron-Robert Zieler eine Nummer zwei verpflichtet, die nach ebenfalls starken Leistungen in der 2. Liga ebensfalls das Zeug zur Stammkraft hätte, allerdings nimmt der Routinier die klare Rolle als Ersatzmann an. Schwäbe soll da weitermachen, wo er im Unterhaus aufgehört hat und die Geißböcke mit starken Paraden zum Klassenerhalt führen.
2. RAV: Jusuf Gazibegovic
Auf der rechten Schiene bahnt sich ein harter Konkurrenzkampf zwischen Jusuf Gazibegovic und Neuzugang Sebastian Sebulonsen an. Weil der Däne womöglich noch ein wenig Eingewöhnungszeit benötigt, dürfte Gazibegovic zumindest zu Beginn die Nase vorn haben. Allerdings ließ sein erstes halbes Jahr in der Domstadt zu wünschen übrig, was auch an einer Sprunggelenksverletzung lag. Um seinen Platz verteidigen zu können, muss vom bosnischen Nationalspieler nun deutlich mehr kommen.
3. IV: Dominique Heintz
Mit einer überraschend starken Saison hätte sich Dominique Heintz seinen Stammplatz auch im Oberhaus verdient. Von seiner Erfahrung und der Aggressivität, die er in der 2. Liga häufiger an den Tag legte, können die Kölner von ihm profitieren. Sollte allerdings noch ein neuer Innenverteidiger kommen, könnte es für Heintz eng werden.
4. IV: Timo Hübers
Von den drei Innenverteidigern darf sich einzig Timo Hübers sicher sein, als Stammspieler in die neue Saison zu gehen. Zwar war der Kapitän in der vergangenen Saison nicht frei von Fehlern, als Führungsfigur bleibt der 29-Jährige aber nach wie vor eine wichtige Stütze.
5. IV: Leart Pacarada
Dem 1. FC Köln fehlt noch ein Stamminnenverteidiger, um die letzte große Baustelle zu schließen. Sollte ein Transfer noch länger auf sich warten lassen, könnte Leart Pacarada für die halblinke Seite gegenüber Joel Schmied und den beiden Youngstern Julian Pauli und Neo Telle den Vorzug erhalten. Mit seiner Erfahrung könnte der 30-Jährige wichtig für die Kölner Hintermannschaft sein, zudem ruhen die Hoffnungen auf seinen gefährlichen Standards.
6. LAV: Jakub Kaminski
Nach seiner Leihe vom VfL Wolfsburg könnte Jakub Kaminski die neue Lösung für die linke Schiene werden. Auf dieser Position wurde der Pole im vergangenen Sommer in Wolfsburg noch zum Gewinner der Vorbereitung, litt dann aber unter der Umstellung auf die Viererkette. In Köln dürfte das System nun deutlich besser auf ihn zugeschnitten sein.
7. ZM: Eric Martel
Die großen Spekulationen rund um seine Zukunft wurden von Eric Martel (vorerst) selbst beendet. Der U21-Nationalmannschaftskapitän ist Dreh- und Angelpunkt im Kölner Spiel und hat sich durch starke Leistungen für höhere Aufgaben beworben. Ob er seinen im nächsten Sommer auslaufenden Vertrag verlängert, ließ er offen, für die kommende Saison dürfen ihn die Kölner aber sicher einplanen.
8. ZM: Isak Johannesson
Der wohl größte Transfercoup gelang dem Effzeh ausgerechnet bei seinem Lokalrivalen aus Düsseldorf. Isak Johannesson wechselte dank seiner Ausstiegsklausel die Rheinseite und will in der Domstadt den nächsten Schritt machen. Im zentralen Mittelfeld hat er beste Chancen auf einen Stammplatz, auch wenn es vom aus Mainz ausgeliehenen Tom Krauß und von Denis Huseinbasic Konkurrenz gibt.
9. RA: Jan Thielmann
Um den Platz auf den offensiven Außenpositionen ist im Sommer ein großer Konkurrenzkampf ausgebrochen. Besonders interessant wird es auf der rechten Seite: Mit Said El Mala hat der Effzeh nun eines der größten deutschen Offensivtalente im Kader, aufgrund seines jungen Alters könnte er seine ersten Bundesliga-Erfahrungen aber zunächst über Kurzeinsätze sammeln. Auch Luca Waldschmidt wäre als zentralere Lösung hinter der Spitze eine Option. Doch insgesamt dürfte Jan Thielmann, der mit seiner Vertragsverlängerung bis 2028 ein klares Signal sendete, hier die besten Karten haben. In den vergangenen Jahren wurde seine Entwicklung aber stets von Verletzungen gebremst.
10. LA: Linton Maina
Einer der wichtigsten Leistungsträger der vergangenen Saison war Linton Maina. Durch sein Tempo und seine zahlreichen Torvorlagen ist er im Kölner Offensivspiel unverzichtbar, weshalb sich auch ein Florian Kainz hinten anstellen muss.
11. ST: Ragnar Ache
Mit Ragnar Ache hat der 1. FC Köln vielleicht seinen neuen Torjäger gefunden, zumindest war er das zuletzt in der 2. Liga bei Kaiserslautern. Ob es für die Bundesliga reicht, bleibt abzuwarten. Notfalls hätte Kwasniok mit Luca Waldschmidt noch eine Alternative mit deutlich mehr Erfahrung in der Hinterhand. Der Ex-Nationalspieler würde aber eher als falsche Neun agieren.
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