Nächstes Trainer-Aus in der Bundesliga besiegelt - So geht es in Mainz jetzt weiter
Von Simon Zimmermann

Als Bo Henriksen Mitte Februar 2024 vom FC Zurüch nach Mainz kam, war die Situation in Rheinhessen prekär. Mit zwölf Punkten nach 21 Spieltagen lagen die Nullfünfer punktgleich mit dem Tabellenschlusslicht Darmstadt auf Rang 17.
Am Ende der Saison standen 35 Zähler und Platz 13 auf der Mainzer Habensseite. Und unter dem 50-jährigen Dänen ging es auch 24/25 steil nach oben. Der FSV landete auf dem sechsten Platz und qualifizierte sich damit für die Conference League.
Nach zwölf Spieltagen der laufenden Saison 25/26 sieht die Lage aber wieder ganz anders aus. Beinahe noch prekärer als vor der Ankunft Henriksens. Nach der 0:4-Pleite in Freiburg schien das Aus des Trainers schon besiegelt, bis Mittwoch passierte allerdings nichts. Nach einer Krisensitzung des Klubs stand die Entscheidung aber doch fest: Henriksen muss mit sofortiger Wirkung gehen!
U23-Coach Hoffmann als Mainzer Interimslösung
Der Negativlauf hat dafür gesorgt, dass man in Mainz die sprichwörtliche Reißleine gezogen hat. Mit dem Henriksen-Aus ist der sechste Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Spielzeit perfekt.
Kurzfristig wird U23-Trainer Benjamin Hoffmann als Interimslösung übernehmen, bis es "zu einer Neubesetzung des Trainerpostens" kommt, so der FSV. Fünf Pflichtspiele stehen bis zur Winterpause noch aus - drei in der Bundesliga, zwei in der Conference League. Schon am Freitagabend ist Gladbach zu Gast in Mainz.
Die Mainzer Pflichtspiele bis Jahresende
Gegner | Datum | Wettbewerb |
|---|---|---|
Gladbach (H) | 5.12. | Bundesliga |
Lech Posen (A) | 11.12. | Conference League |
FC Bayern (A) | 14.12. | Bundesliga |
Samsunspor (H) | 18.12. | Conference League |
St. Pauli (H) | 21.12 | Bundesliga |
Die Stimmen zum Henriksen-Aus in Mainz
Sportvorstand Christian Heidel: "Mainz 05 verdankt Bo Henriksen sehr, sehr viel. Er hat in einer fast aussichtslosen Lage den Verein und die ganze Stadt aufgerüttelt und uns mit seiner empathischen, leidenschaftlichen Art zum Klassenerhalt und ein Jahr später sogar bis in die Conference League geführt. Leider gibt es im Fußball aber auch immer wieder Entwicklungen, die aus sportlichen Gründen eine Neuorientierung nötig machen – obwohl alle Beteiligten bis zuletzt gemeinsam mit aller Kraft an Lösungen gearbeitet haben. Wir sind gemeinsam mit Bo zur Erkenntnis gekommen, dass wir einen solchen Punkt erreicht haben, auch wenn die Trennung wirklich schmerzt. Bo ist ein toller Trainer und toller Mensch. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute. Er hat seinen Platz in unseren Herzen und Geschichtsbüchern sicher und ist bei uns immer herzlich willkommen."
Bo Henriksen: "Mainz 05 ist ein toller Verein mit vielen tollen Menschen und tollen Fans. Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht, ich bin total dankbar für die vielen Erlebnisse und die gemeinsame Zeit. Danke für die großartige Unterstützung! In dieser Saison ist es uns leider nicht gelungen, den gleichen erfolgreichen Fußball zu spielen, obwohl wir bis zuletzt dafür gekämpft haben. Das ist leider auch Fußball. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft von Herzen alles Gute und drücke die Daumen für die nächsten Spiele und eine erfolgreiche Saison."
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