3 Siege in Folge nach Katastrophenstart: Was für Gladbach jetzt noch möglich ist

Borussia Mönchengladbach hat nach Wochen der Unsicherheit zurück in die Spur gefunden. Vier Pflichtspielsiege in Folge, ein klarer Trend nach oben – und plötzlich stellt sich die Frage, wie weit dieses Team in dieser Saison wirklich kommen kann.
Gladbach will nach Oben
Gladbach will nach Oben / Alex Grimm/GettyImages
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Vor wenigen Wochen sah es so aus, als würde Gladbach in eine gefährliche Abwärtsspirale rutschen. Der Fehlstart, Tabellenplatz 18, die frühe Trainerentlassung und der Rücktritt von Roland Virkus hatten ein Bild gezeichnet, das vielen Fans Angst machte. Die Befürchtung: ein erneuter Fall wie bei anderen Traditionsklubs, die nach einer schlechten Phase jahrelang um den Anschluss kämpften.

Doch mit Eugen Polanski an der Seitenlinie veränderte sich die Lage grundlegend. Der neue Trainer, inzwischen mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet, formte gemeinsam mit Sportdirektor Rouven Schröder innerhalb kurzer Zeit ein stabiles Gebilde. Aus einer verunsicherten Mannschaft wurde ein Team mit klarer Haltung, Defensivstärke und einer deutlich verbesserten Mentalität. Der vierte Pflichtspielsieg in Folge – das 3:0 in Heidenheim – unterstrich diesen Wandel eindrucksvoll.

Ein Team, das wieder an sich glaubt

In Heidenheim zeigte Gladbach genau das, was zu Saisonbeginn fehlte: Widerstandsfähigkeit, Zweikampfstärke und Spielfreude. Über die ersten Minuten kam die Mannschaft vor allem über den Kampf ins Spiel. Nach der Pause lieferte die Offensive dann eine echte Gala. Rocco Reitz und Franck Honorat bereiteten jeweils Tore mit der Hacke vor.

Reitz brachte es im Anschluss auf den Punkt. Er erklärte, solche Momente entstünden nur, weil sich die Mannschaft über Wochen Selbstvertrauen erarbeitet habe – und weil sie bereit sei, auch ohne Ball konsequent zu arbeiten. Genau diese Tugenden hatte Gladbach in den vergangenen Spielzeiten oft vermissen lassen.

Die neuen Eckpfeiler des Aufschwungs

Der Aufwärtstrend basiert nicht nur auf besserer Stimmung, sondern auf klarer Struktur. Die Defensive stabilisierte sich und das Zentrum bekommt den erforderlichen Zugriff im Spiel. Florian Neuhaus erlebt unter Polanski einen Formanstieg, während Tabakovic zum verlässlichen Vollstrecker geworden ist.

Dazu kommt ein Offensivkader, der endlich wieder Breite bietet. Polanski konnte in Heidenheim unter anderem auf Kleindienst, Hack und Machino zurückgreifen.

Was Gladbach jetzt erreichen kann

Die Fohlen gleichen die Versäumnisse des Saisonstarts Schritt für Schritt wieder aus. Platz elf ist nur eine Momentaufnahme, denn der Blick geht wieder nach oben. In den kommenden Wochen warten unter anderem Leipzig und Dortmund, dazu das Pokalspiel gegen St. Pauli. Entscheidend ist, dass Gladbach nun konstant bleibt und den mentalen Schwung konserviert.

Acht Punkte fehlen auf Platz sieben. Mit ein bis zwei gezielten Verstärkungen ist für Gladbach tatsächlich mehr drin, als vor wenigen Wochen denkbar war. Polanski bleibt dennoch vorsichtig. Er betont, dass seine Mannschaft zuerst die Grundtugenden auf den Platz bringen müsse, um die vorhandene Qualität auch wirklich sichtbar zu machen.

Die Lage hat sich komplett gewendet. Aus einem Abstiegskandidaten wurde ein Klub, der wieder Ambition zeigt. Der Weg zurück in die einstige Leistungskultur ist zumindest vorerst wieder eingeschlagen – und die Bundesliga nimmt es längst wahr.


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