Mit diesem vereinslosen Spieler sollte sich der FC Bayern beschäftigen
Von Oscar Nolte

Mit Alphonso Davies und Hiroki Ito fehlen dem FC Bayern die beiden etatmäßigen Linksverteidiger mit schweren Verletzungen. Nach Kreuzbandriss (Davies) und erneutem Mittelfußbruch (Ito) muss sich bei beiden noch zeigen, ob sie im Laufe der Saison überhaupt noch eine größere Rolle spielen können.
Neben Ito und Davies fehlt aktuell auch Raphael Guerreiro mit einer Muskelverletzung. In der Champions League gegen den FC Chelsea erwischte es zu allem Überfluss noch Josip Stanisic. Der Kroate zog sich eine Teilverletzung des Innenbands am rechten Kniegelenk zu.
- Hier nachlesen: Stanisic verletzt sich gegen Chelsea
Angesichts dieser Verletzungswelle muss Cheftrainer Vincent Kompany in den kommenden Wochen ohne auch nur einen Linksverteidiger auskommen. Sommer-Neuzugang Tom Bischof half in der Liga bereits hinten links aus, in der Champions League brachte Kompany Sacha Boey. Beide werden im auf Kante genähten Kader der Bayern aber auf ihren angestammten Positionen gebraucht.
In der vergangenen Saison brach den Bayern bereits das Verletzungspech das Genick. Im Viertelfinale der Königsklasse schied der Rekordmeister arg personalgebeutelt gegen Inter Mailand aus. Dieses Unglück soll sich in der laufenden Saison nicht wiederholen. Daher sollten die Bayern erwägen, sich mit dem aktuell vereinslosen Renan Lodi zu beschäftigen.
Lodi löst Vertrag bei Al Hilal auf
Der 27-jährige Brasilianer löste zuletzt aufgrund von Differenzen mit der Vereinsführung überraschend seinen Vertrag beim saudi-arabischen Klub Al Hilal auf und befindet sich nun auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Er könnte eine Top-Lösung für die linke Abwehrseite der Bayern sein. Bis zur Winterpause haben Bundesligisten die Möglichkeit, vertraglose Spieler zu verpflichten.
Mit Lodi könnte der Engpass in der Abwehr sofort behoben werden. Der Brasilianer ist auf höchstem Niveau erprobt, spielte drei Jahre bei Atletico Madrid, eine Saison in England bei Nottingham Forest und ein weiteres Jahr beim französischen Traditionsklub Olympique Marseille, ehe es ihn im Sommer 2024 nach Saudi-Arabien zog. Die Qualität, um beim FC Bayern auszuhelfen, hätte Lodi allemal.
Natürlich wäre eine Verpflichtung des 27-Jährigen - und sei es nur für den Rest der Saison - ein teures Vergnügen. Ob in Madrid, Marseille oder Al Hilal: Lodi wird in den letzten Jahren gutes Geld verdient haben und angesichts seiner Qualitäten durchaus einige Möglichkeiten haben. Auf den FC Bayern würde ein beachtliches Gehalt und sicher auch ein Handgeld zu kommen.
Der FC Bayern sollte den Kader nicht weiter verschleißen
Das wäre eine Investition, die sicher nicht eingeplant ist. Spieler während einer laufenden Saison zu verpflichten, ist zudem ein großes Risiko. Ein noch größeres Risiko wäre es aber, den kleinen und ohnehin schon gebeutelten Kader in den kommenden Monaten noch weiter zu verschleißen. Kompany fehlen derzeit die Alternativen in der Abwehr, das vorhandene Personal müsste in den kommenden englischen Wochen quasi durchspielen.
Warum also nicht mit der Verpflichtung des vereinslosen Lodi reagieren? Der Brasilianer könnte in der 1. Bundesliga, in der die Bayern aktuell in einer ganz anderen Liga spielen, Minuten sammeln und sich akklimatisieren. In der entscheidenden Saisonphase könnte er dann eine wichtige Rolle spielen. Das wäre ein nicht geringeres Risiko, als darauf zu hoffen, dass Davies und Ito nach ihren Verletzungen schnell zu alter Form finden und die Alternativen bis dahin der immensen Belastung standhalten.
Um das klarzustellen: eine mögliche Bayern-Verpflichtung von Renan Lodi ist reine Spekulation. Nach dem Viertelfinal-Debakel in der Vorsaison gegen Inter Mailand wären die Bayern aber gut beraten, den Markt nach der Verletzung von Stanisic zumindest einmal zu sondieren und Lodi als Top-Lösung in Betracht zu ziehen.
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