"Max Moerstedt bitte entschuldige" - Kohr äußert sich deutlich zum Horror-Foul

Nach seiner Roten Karte gegen Hoffenheim hat Dominik Kohr öffentlich um Entschuldigung gebeten. Der Mainz-Profi spricht von einem Missverständnis – der Klub dagegen von einer klar falschen Entscheidung.
Dominik Kohr sieht wieder Rot
Dominik Kohr sieht wieder Rot / Daniela Porcelli/GettyImages
facebooktwitterreddit

Das 1:1 gegen Hoffenheim geriet für Mainz 05 schnell in den Hintergrund, denn eine Szene beherrscht seit Samstag die Diskussionen. Dominik Kohr räumte Max Moerstedt so heftig ab, dass sofort feststand: härter geht es kaum. Für Kohr war es der neunte Platzverweis in der Bundesliga – mehr sammelte kein Spieler zuvor.

Trainer Bo Henriksen kündigte bereits kurz nach dem Spiel ein persönliches Gespräch an. "Wir müssen in solchen Situationen klug sein", betonte er und machte deutlich, dass der Innenverteidiger am Sonntag zu ihm zitiert werde. Auch Hoffenheims Coach Christian Ilzer fand deutliche Worte und sprach von einer "glasklaren Roten Karte". Moerstedt sei zumindest glimpflich davongekommen.

Kohrs Reaktion: Entschuldigung, Erklärungsversuch und ein sichtbarer Schock

Am Folgetag meldete sich Kohr selbst zu Wort. Auf Instagram veröffentlichte der 31-Jährige eine ausführliche Botschaft an Moerstedt, seine Mitspieler und die Fans. Darin schreibt er, seine Absicht sei allein gewesen, einen Pass abzufangen:

"In meinem Kopf wollte ich lediglich einen Pass verhindern. Ich wollte Max nicht treffen. Erst in den TV-Bildern habe ich gesehen, wie heftig es aussah. Ich bin selbst erschrocken."

Er bat Moerstedt ausdrücklich um Entschuldigung und zeigte sich erleichtert, dass der Hoffenheim-Stürmer weiterspielen konnte. Gleichzeitig betonte Kohr, dass sein kompromissloser Stil zwar Teil seiner Art sei, aber niemals mit der Absicht, einen Gegenspieler zu gefährden.

Auch an die eigene Mannschaft richtete er Worte: "Ich habe euch hängengelassen. Ich möchte mich für euch in jeden Zweikampf werfen, aber niemals jemanden absichtlich verletzen."

Wie die Mannschaft reagiert – und warum das Thema intern weitergeht

Innerhalb des Teams stößt die Aktion auf klare, aber nicht verurteilende Reaktionen. Kapitän Nadiem Amiri sprach von einer "nicht besonders klugen Szene", Sportdirektor Niko Bungert machte deutlich, dass der Ausfall Kohr wahrscheinlich selbst am meisten treffen werde.

Torschütze Danny da Costa nannte das Foul "sehr, sehr übel", stellte sich aber zugleich hinter seinen langjährigen Mitspieler: Kohr sei hart, aber nicht unsportlich. Die Mainzer müssen im Abstiegskampf nun erneut ohne ihren Abwehrmann auskommen – ein wiederkehrendes Problem, das Henriksen in den kommenden Tagen intern ansprechen wird.

Was der Vorfall für die kommenden Wochen bedeutet

Mit neun Platzverweisen steht Kohr nun allein an der Spitze der Liste der häufigsten Rotsünder der Bundesliga. Für Mainz wiegt der erneute Ausfall schwer: Das Team hatte sich gerade erst mit dem Joker-Tor von da Costa ins Spiel zurückgekämpft und wirkt im Kampf um den Klassenerhalt auf jeden verfügbaren Defensivspieler angewiesen.

Unklar ist zudem, wie lang Kohr nun pausieren muss. Unter den Fans gibt es laute Forderungen nach einer deutlichen Sperre, damit ähnliche Aktionen künftig ausbleiben. Für Mainz bedeutet das möglicherweise, in einer der schwierigsten Phasen der Saison auf einen wichtigen Stammverteidiger verzichten zu müssen.


Weitere Bundesliga-News lesen:

feed