Matthäus sieht großes Manko beim DFB-Team

Das DFB-Team fuhr zwar wichtige Siege ein, hat aber noch viel Luft nach oben.
Lothar Matthäus mit einem Fazit zum DFB-Team
Lothar Matthäus mit einem Fazit zum DFB-Team / Daniela Porcelli/GettyImages
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Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen Luxemburg und Nordirland zwei glanzlose, dafür umso wichtigere Siege eingefahren und damit einen großen Schritt in Richtung WM-Qualifikation gemacht. "Man hat die optimale Punkteausbeute geholt und kann die WM-Qualifikation aus eigener Kraft schaffen. Damit kann man sehr zufrieden sein", meinte Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Laut dem TV-Experten könne das DFB-Team "natürlich besser spielen" und müsse sich noch "zusammenfinden und Sicherheit bekommen". Aber: "Es sind die Spiele, die man gewinnen muss, um sich für ein großes Turnier zu qualifizieren. Solche Spiele können etwas mit einem Team machen."

DFB-Team mit zu wenigen Torchancen

Das größte Manko ist für Matthäus, dass die Truppe von Julian Nagelsmann zuletzt nur wenige Chancen herausspielen konnte. "Von den acht deutschen Toren in der WM-Qualifikation fielen fünf nach Standardsituationen", monierte der Rekordnationalspieler, der im DFB-Team "spielerische Qualität" vermisst. Die Hoffnung ist, dass Jamal Musiala und Kai Havertz diesbezüglich weiterhelfen, wenn sie von ihren schweren Verletzungen zurückkehren.

Einer, der eigentlich spielerische Qualität verkörpert, ist Florian Wirtz. Doch der Neu-Liverpooler hängt seit seinem Wechsel nach England durch und brachte auch in den vergangenen beiden Länderspielen nur wenig zustande. "Florian Wirtz hatte einige gute Aktionen, aber für seinen Anspruch war es zu wenig", machte Matthäus deutlich. "Er braucht ein persönliches Erfolgserlebnis, sei es ein Tor, eine Vorlage oder sonst irgendetwas."

Matthäus sieht Gerüst in der Defensive

Ein persönliches Erfolgserlebnis hatte Joshua Kimmich gegen Luxemburg gleich doppelt, indem er mit einem ungewohnten Doppelpack zum Matchwinner avancierte. Der Bayern-Star wurde nun wieder als Rechtsverteidiger aufgestellt - eine Entscheidung, die Matthäus nachvollziehen kann: "Ich finde es gut und wichtig, dass man ein System hat und jeder weiß, auf welcher Position er gebraucht wird."

Neben Kimmich ist auch der Rest der Viererkette für Matthäus fix, der mit David Raum, Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah ein gutes Gerüst vorfindet. "Man muss sehen, was passiert, wenn Antonio Rüdiger zurückkommt", gab der Experte jedoch zu bedenken. "Spielt man hinten in der Kette anders? Es gibt viele Möglichkeiten, etwas auszuprobieren, aber grundsätzlich sollte die Mannschaft eine DNA und ein Grundsystem haben."

Während Matthäus sich zuletzt für ein System mit Dreierkette ausgesprochen hatte, scheint Nagelsmann mit einer Viererkette zu planen. Dafür sieht Matthäus es als logisch und wichtig an, möglichst viele Bayern-Stars in die Startelf zu packen: "Wenn Nagelsmann dem 4-2-3-1 vertraut, ist es verständlich, weil er fünf Bayern-Spieler in der Nationalmannschaft hat, die dieses System im Verein auch spielen. Wenn es in der Vergangenheit einen Bayern-Block gab, war die DFB-Elf in der Regel bei Turnieren auch erfolgreich."


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