Laimer links, Guerreiro rechts: Kompany erklärt Taktikkniff

Bayern-Trainer Vincent Kompany überraschte beim 4:0-Sieg gegen Club Brügge mit der Zusammenstellung seiner Viererkette. Nach der Partie erklärte er die Idee dahinter.
Bayern-Trainer Vincent Kompany am Seitenrand
Bayern-Trainer Vincent Kompany am Seitenrand / Kevin Voigt/GettyImages
facebooktwitterreddit

Viele Bayern-Fans dürften in den ersten Minuten des Champions-League-Spiels gegen Club Brügge etwas verwundert gewesen sein. In der Viererkette der Münchener zeichnete sich gleich zu Beginn der Partie eine ungewöhnliche Konstellation ab. Die Außenverteidiger Konrad Laimer und Raphael Guerreiro wurden spiegelverkehrt eingesetzt. Der etatmäßige Rechtsverteidiger Laimer spielte links, der etatmäßige Linksverteidiger Guerreiro rechts.

"Konny und Rapha haben viele Spiele auf den gegenüberliegenden Seiten gespielt. Sie kommen von dort ins Zentrum und agieren wie Mittelfeldspieler. Daher ist die Situation mit dem rechten und dem linken Fuß nicht so wichtig, wie wenn sie immer auf der Außenbahn spielen würden", erklärte Bayern-Trainer Vincent Kompany seine Entscheidung auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Populäre taktische Variante

Kompany folgte damit einem taktischen Trend, an dem sich viele Top-Trainer in den letzten Jahren bedient haben. Als Vorreiter gilt Kompanys Ex-Trainer und Mentor Pep Guardiola. Der City-Coach ließ bereits zu seinen Zeiten beim FC Bayern seine Außenverteidiger ins Mittelfeld schieben.

Dort sollen die Außenverteidiger als zusätzliche Spielmacher agieren. Dabei kann es sogar hilfreich sein, als Linksfuß auf der rechten Seite beziehungsweise als Rechtsfuß auf der linken Seite zu spielen. Besonders für Diagonalbälle sind die einrückenden Außenverteidiger oft ideal positioniert.

Laimers Tempo entscheidend

Zudem bringt diese Variante auch gegen den Ball einen großen Vorteil mit sich: Der Trainer kann die Entscheidung, wer auf welcher Seite verteidigen soll, vom jeweiligen Gegenspieler abhängig machen. Das war auch für Kompany am Mittwoch ein Grund, seine Spieler auf die ungewohnten Positionen zu stellen.

Konrad Laimer im Zweikampf mit Gegenspieler Carles Forbs
Konrad Laimer im Zweikampf mit Gegenspieler Carles Forbs / Kevin Voigt/GettyImages

"Ich wollte, dass Konrad Laimer gegen Forbs spielt, mit seiner Schnelligkeit im Eins-gegen-eins. Es ist egal, wer auf der linken oder rechten Seite spielt, sie können sich ganz leicht anpassen", so der Belgier nach dem Spiel.

Brügges Rechtsaußen Carles Forbs gilt als enorm schneller Spieler. In seiner Zeit in der Premier League bei den Wolverhampton Wanderers wurde er mit 36,5 km/h gemessen. Eine Geschwindigkeit, mit der der 31-jährige Guerreiro wohl überfordert gewesen wäre. Durch Kompanys Kniff konnte die Gefahr jedoch gebannt werden. Brügge schoss an diesem Abend nur fünfmal auf das Tor von Manuel Neuer und erreichte laut FotMob gerade einmal einen xG-Wert von 0,25.


Weitere Bayern-News lesen:

feed