Kuriose Szene bei Gladbach-Sieg: Sorgte Engelhardt selbst für Tor-Rücknahme?
Von Yannik Möller

Für Borussia Mönchengladbach war der knappe 1:0-Auswärtssieg bei Mainz 05 ein wichtiges Zeichen. Der jüngste Aufwärtstrend kann damit zumindest in der Bundesliga fortgesetzt werden, nach dem ernüchternden Aus im DFB-Pokal vor wenigen Tagen. Dabei halfen die kriselnden Gastgeber allerdings mit, immerhin entschied das Eigentor von Danny da Costa in der 58. Minute die Partie.
Theoretisch war die Borussia aber schon ein ganzes Stück früher in Führung gegangen - ebenfalls durch ein Eigentor. Nach einer verlängerten Ecke war es Mainz-Verteidiger Maxim Leitsch, der den Ball unglücklich ins eigene Tor köpfte. Theoretisch ist aber nun einmal nicht praktisch: Das Tor wurde nach der VAR-Überprüfung zurückgenommen, weil Yannik Engelhardt den Ball noch hautzart mit der Hand berührt hatte.
Engelhardt-Eingeständnis sorgte vielleicht für aberkanntes Tor
Besonders kurios: Womöglich war es Engelhardt selbst, der dafür sorgte, dass der Treffer der Fohlenelf wieder aberkannt wurde. Nach dem Tor jubelte der Mittelfeldspieler nämlich nicht, sondern ging - vermutlich schon mit einer gewissen Vorahnung - zum Schiedsrichter.
"Ich bin ehrlich und sage, dass ich den Ball hauchzart mit meinem Zeigefinger berühre und der Ball fast schon über der Linie ist", berichtete der 24-Jährige nach dem Abpfiff (via Rheinische Post). Das war vielleicht der ausschlaggebende Punkt, dass sich Benjamin Brand nochmal bei seinen VAR-Kollegen erkundigte.
"Der Schiedsrichter sagt zu mir Regel ist Regel, aber ich bitte euch. Wenn das Handspiel ist, bei aller Liebe..."
- Yannik Engelhardt
Die Folge: Der Treffer wurde einkassiert. "Der Schiedsrichter sagt zu mir 'Regel ist Regel', aber ich bitte euch. Wenn das Handspiel ist, bei aller Liebe... Zum Glück haben wir gewonnen, weil das ist nicht im Sinne des Sports", so Engelhardt weiter. Er berühre den Ball nur "ganz leicht" und das auch nicht entscheidend. "Er geht so oder so rein", betonte er richtigerweise.
Im in diesem Fall streng ausgelegten Regelwerk ist die Absicht oder das bewusste Torerzielen mit der Hand beziehungsweise dem Arm aber nicht entscheidend. Grob zusammengefasst: Berührt der Ball die Hand oder den Arm und geht danach direkt ins Tor, ist es irregulär. Spätestens mit dem Eingeständnis von Engelhardt, dass seine Finger tatsächlich leicht am Ball waren, blieb dem Schiedsrichtergespann kaum eine Wahl.
Umso erleichterter zeigte sich Engelhardt, dass das Spiel trotzdem gewonnen wurde. "Wir wussten, dass es heute eklig wird. Es ging nicht um schönen Fußball an einem Freitagabend in Mainz. Das haben wir angenommen und am Ende eklig gewonnen. Das kann auch Spaß machen", zog er trotzdem positive Schlüsse aus der Partie.
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