Kuriose Spielstättenpläne beim FCN: Baut Nürnberg bald zwei Stadien?

In Nürnberg steht eine der spannendsten Infrastrukturfragen der Liga an. Das Max Morlock Stadion soll modernisiert werden, doch eine neue Idee verändert alles. Kommt neben dem Umbau sogar ein zweites Stadion dazu?
Max-Morlock-Stadion wird umgebaut
Max-Morlock-Stadion wird umgebaut / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Fest steht: Die Heimspielstätte des 1. FC Nürnberg, das Max Morlock Stadion, braucht dringend eine umfassende Modernisierung. Bis 2031 soll die Arena für rund 270 Millionen Euro vollständig umgebaut und erneuert werden. Am 10. Dezember fällt der nächste entscheidende Schritt, wenn der Stadtrat die Vorplanung an ein Architektur und Ingenieurbüro vergibt. Doch im Hintergrund wird längst an einer möglichen Alternative gearbeitet.

Übergangsstadion als neue Option

Im kommenden Jahr soll geprüft werden, ob der FCN während der Umbauphase in eine temporäre Spielstätte ausweichen könnte. Das Modell orientiert sich an der Mannschaft Real Saragossa aus der spanischen Segunda División, die derzeit in einer Übergangsarena mit 20.000 Plätzen spielt. Das spanische Beispiel wurde für etwa 13 Millionen Euro in nur 100 Tagen gebaut und gilt als effiziente Lösung.

Für den Club hätte ein solches Zwischenstadion mehrere Vorteile. Heimspiele müssten nicht mitten auf einer Baustelle stattfinden. Außerdem könnte das Max Morlock Stadion in einem einzigen Bauabschnitt komplett abgerissen und neu errichtet werden. Denkbar wäre zudem, dass Teile des Übergangsstadions später weiter genutzt werden, etwa als Leichtathletikort oder mögliche Heimspielstätte der Clubfrauen.

Nürnbergs dritter Bürgermeister Christian Vogel erklärte: "Beim Übergangsstadion reden wir von ungefähr 25.000 Zuschauern. Wir haben noch keinen Standort, aber wir wollen zunächst wissen, ob es wirtschaftlich darstellbar und für den Club sinnvoll ist."

Der Finanzvorstand des 1. FC Nürnberg betonte zudem die Bedeutung des Projekts für die gesamte Region und verwies auf eine aktuelle Studie. Demnach könnte der jährliche wirtschaftliche Nutzen von derzeit 178 Millionen Euro auf 197 Millionen Euro wachsen.

Er erklärte zudem: "Es freut mich sehr, dass die Zahlen eindeutig belegen, dass der Club ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt und die gesamte Metropolregion ist. Die Studie zeigt außerdem, dass ein Vollumbau des Max-Morlock-Stadions diese positiven Effekte für Stadt, Region und Verein weiter verstärken wird."

Neue Strukturen und klare wirtschaftliche Effekte

Klar ist bereits, dass der Verein künftig an der Betreibergesellschaft beteiligt sein soll. Voraussichtlich wird der FCN mit 25 Prozent einsteigen. Dafür müssen zunächst aber einige bürokratische Hürden gemeistert werden, ein Schritt, der die langfristige Gestaltung des Stadionprojekts erleichtern soll.

Der Umbau steht, das Übergangsstadion ist möglich, und Nürnberg hat plötzlich zwei Stadionideen auf dem Tisch. Die kommenden Monate werden entscheiden, wie groß dieses Projekt wirklich wird.


Weitere News zur 2. Bundesliga lesen:

feed