Kuriose Neuhaus-Lüge bei Gladbach-Sieg
Von Hendrik Gag

4:0! Mit dem Ergebnis hätte vor der Partie beim FC St. Pauli wohl nicht einmal der kühnste Optimist unter den Gladbacher Fans gerechnet. Doch die Mannschaft von Eugen Polanski hat ihre ersten drei Punkte in der laufenden Saison gleich mit einem Kantersieg eingefahren.
Langer VAR-Check vor dem 1:0
Den Grundstein für den Erfolg legte das 1:0 von Haris Tabakovic in der 15. Minute. Bis der Treffer zählte, mussten die Fohlen lange zittern. Fast drei Minuten lang wurde das Tor auf Abseits überprüft. Vorlagengeber Florian Neuhaus hatte an der Grenze zum unerlaubten Bereich gestanden.
Zudem musste geprüft werden, ob Neuhaus überhaupt am Ball war oder ob das Zuspiel zu Tabakovic nicht final vom Gegenspieler kam. Dann wäre es auch irrelevant gewesen, ob Neuhaus zuvor im Abseits gestanden hatte oder nicht. Der Gladbacher Mittelfeldspieler versuchte daher auf dem Platz, den Schiedsrichter davon zu überzeugen, dass er den Ball nicht berührt hatte.
Sieg soll Brustlöser sein
"Ich hatte das Gefühl, dass der Ball von mir kam“, erklärte Neuhaus, gab aber auch zu, dass er dem Unparteiischen etwas anderes erzählt hatte. "Zum Schiri habe ich gesagt, dass der Ball vom Gegner kam, weil er das Abseits geprüft hat. Er kam zu mir und meinte, ich sei noch dran gewesen. Ich kann es ehrlicherweise nicht sagen, es ging schnell“, wird Neuhaus von der Rheinischen Post zitiert.
Der 28-Jährige hatte ohnehin nicht im Abseits gestanden, weshalb die Frage, ob er am Ball war, nicht mehr wichtig war. So konnten die Gladbacher den Rückenwind des frühen Führungstreffers mitnehmen und am Ende 4:0 gewinnen. Tabakovic zum Zweiten, Shuto Machino und Oscar Fraulo besorgten die weiteren Treffer. Ein Ergebnis, das bei der Borussia für Optimismus sorgt. "Das kann definitiv ein Brustlöser sein. Das ist das, was noch gefehlt hat: Die Erfolgserlebnisse“, freute sich Neuhaus nach der Partie.
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