Kovac liefert Update zum Can-Rätsel und nennt den Schlüssel des BVB-Erfolges
Von Simon Zimmermann

Seit der Ankunft von Niko Kovac bei Borussia Dortmund hat sich viel getan. Vor rund einem Jahr hatten die Schwarzgelben noch mit enormen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Zum gleichen Zeitpunkt der Vor-Saison fielen gleich zehn potenzielle Startelf-Spieler aus.
Vor dem Heimspiel am Samstagabend (18:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln am 8. Spieltag kann der BVB dagegen beinahe aus dem Vollen schöpfen. Trainer Kovac erklärte auf der Pressekonferenz am Freitag zwar, dass zwei nicht namentlich genannte Spieler etwas erkältet seien. Für das Duell gegen den Effzeh sei das aber "kein Problem": "Es sind alle soweit gut zurückgekommen. Wir können also aus dem Vollen schöpfen."
In Dortmund freut man sich über die neugewonnene Breite im Kader. "Die Konkurrenz im Kader ist sehr hoch. Ich versuche, jedem die Minuten zu geben, die wir ihm zutrauen. Im Vergleich zum Bayern-Spiel haben wir fünf Spieler gewechselt, und man sieht: Die Qualität ist schon die gleiche!", frohlockte Kovac.
Kovac mit Update zu Can und Duranville
Ausgeklammert sind die einzigen beiden Langzeitverletzten: Kapitän Emre Can und Flügel-Juwel Julien Duranville. Letzterer zog sich im Klub-WM-Viertelfinale gegen Real Madrid eine Schultereckgelenksprengung zu. Offen, wann der 19-jährige Belgier sein Comeback geben kann.
Ähnlich ist die Lage bei Can. Wobei das Rätselraten beim eigentlichen Mannschaftskapitän noch deutlich größer ist. Schließlich konnte der 31-Jährige letztmals am 34. Spieltag der Vor-Saison in einem Pflichtspiel auflaufen. Damals auch nur elf Minuten gegen Absteiger Kiel.
Was genau ein Can-Comeback verhindert ist nicht ganz klar. Von hartnäckigen Adduktorenbeschwerden und einer Schambeinverletzung ist meist die Rede. Eine vom Verein kommunizierte Diagnose liegt nicht vor. Ebensowenig wie ein mögliches Rückkehr-Datum. Kovac gab am Freitag aber immerhin mal wieder ein Update.
Can und Duranville würden "immer mehr im Training mitmachen", verriet Kovac. Beide seien aber weiterhin nur teilintegriert. "Sie machen dort auch Fortschritte. Bei Juju [Duranville] sowieso. Die Schulter wird immer besser. Emre [Can] - das freut mich auch - hat heute auch mitgemacht. Er hat als wir in Kopenhagen waren, mit der zweiten Mannschaft trainiert. Das ist wichtig für ihn, um auch an den Ball zu kommen", berichtete Kovac.
Es sind die ersten Hinweise auf ein zeitnahes Comeback für Can. Wann genau das der Fall sein wird, bleibt aber weiter offen. Nach den Worten von Kovac zu urteilen, könnte es aber in den kommenden Wochen - vielleicht sogar noch vor der November-Länderspielpause - möglich sein.
Kovac nennt den "Schlüssel des Erfolges"
Für Can dürfte es derweil nicht gerade leicht werden, seinen Platz im derzeit funktionierenden Kovac-System zu finden. In der Defensive sind aktuell Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Ramy Bensebaini gesetzt. Mit Niklas Süle gibt es eine weitere Alternative und auch Chelsea-Leihgabe Aaron Anselmino ist wieder fit.
Im defensiven Mittelfeld sieht es für Can nicht deutlich besser aus. Hier hat sich vor allem Felix Nmecha in den Vordergund gespielt, Marcel Sabitzer ist wieder eine wichtige Stütze. Dazu drängen Jobe Bellingham und Pascal Groß auf mehr Einsatzzeiten.
Während Cans Zukunft angesichts seines auslaufenden Vertrages in den Sternen steht - laut Sportbild sollen die Spieler mit Vertragsende im kommenden Sommer eine Bewährungsfrist bis März erhalten - lobt Kovac die Fitness seines Teams. Unter seinen Vorgängern war das immer auch ein Punkt, der bemängelt und für die vielen Verletzungen mitverantwortlich gemacht wurde. Kovac dagegen legt großen Wert auf die körperliche Verfassung seiner Mannschaft. Sie sei nicht nur für die Spiele wichtig, sondern auch für die Regeneration, betonte der BVB-Coach am Freitag.
"Fitness ist Verletzungsprophylaxe. Das sehen viele nicht", untermauerte Kovac. "Das Geheimnis ist fleißige, gute Arbeit", fuhr er fort. Ein Rezept, das aktuell sehr erfolgversprechend ist. "Das ist im Moment der Schlüssel des Erfolges", meinte auch Kovac.
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