Korruptions- und Manipulationsvorwürfe: Neue Runde im Streit zwischen Barça und Real Madrid

Ein neuer Schlagabtausch zwischen Barça und Real Madrid sorgt in Spanien für gewaltige Diskussionen. Die Spitzen der beiden Klubs liefern sich ein verbales Duell, das weit über normale Rivalität hinausgeht.
Florentino Perez und Joan Laporta im ewigen Streit
Florentino Perez und Joan Laporta im ewigen Streit / Angel Martinez/GettyImages
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Barça-Präsident Joan Laporta legte als Erster los. Nach dem Spiel zwischen Real Madrid und Elche behauptete er, die Madrilenen hätten zwei regelwidrige Treffer erzielt. Laporta erklärte: "Bei Elche hat Real Madrid zwei Tore erzielt, die klar hätten aberkannt werden müssen. Bellingham berührt beim ersten den Ball mit dem Arm und beim anderen bricht Vinicius Iñaki die Nase."

Seine Kernaussage war deutlich. Ohne diese beiden Tore würde Barcelona aktuell an der Tabellenspitze stehen.

Die Aussagen heizen die ohnehin angespannte Situation weiter an. Besonders, weil Laporta erneut die Schiedsrichter in den Mittelpunkt der Debatte rückt und Real indirekt bevorteilt sieht. In Katalonien stoßen seine Worte auf Zustimmung, doch in Madrid sorgten sie wahrscheinlich wieder für einen massiven Gegenangriff.

Pérez startet eine beispiellose 78-Minuten-Rede

Florentino Pérez nutzte die Jahreshauptversammlung von Real Madrid, um zuvor scharf gegen Barcelona zu schießen. Der Klubpräsident hielt eine emotionale Rede über 78 Minuten, in der er Liga, Schiedsrichterwesen und Barça frontal anging.

Er bezeichnete die Negreira Affäre als schwerwiegenden Skandal und stellte enge Zusammenhänge zwischen den Zahlungen an den ehemaligen Funktionär und den Erfolgen Barcelonas her. Seine Worte waren unmissverständlich. "Dieser Vorgang ist nicht normal. Der Zeitraum fällt zufällig mit den besten Resultaten Barcelonas zusammen."

Pérez nutzte die Gelegenheit zudem, um statistische Vergleiche anzustellen. Real habe seit 2000 126 Platzverweise kassiert. Barcelona dagegen stehe bei 61. Für Pérez waren das klare Hinweise auf eine systematische Verzerrung des Wettbewerbs. Im vergangenen Clásico blieben die Platzverweise dafür ausgeglichen, einen für jede Seite.

Warum dieser Streit jetzt eskaliert

Die Rivalität zwischen beiden Klubs ist ständig präsent. Doch der jüngste Schlagabtausch hat eine neue Qualität erreicht. Beide Seiten fühlen sich benachteiligt und nutzen jede Gelegenheit, um ihre Sicht der Dinge zu platzieren. Dabei geht es nicht nur um sportliche Entscheidungen, sondern auch um politische Macht, wirtschaftliche Interessen und den Einfluss in Liga und Verband.

Die Aussagen beider Präsidenten werden mit Sicherheit untersucht und medial aufgearbeitet. Klar ist: Diese Debatte wird die nächsten Wochen prägen. Und sie zeigt, wie fragil das Verhältnis der beiden größten Klubs Spaniens geworden ist.


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