Kommentar: FC Bayern im Sané-Poker wie ein Amateur

Max Eberl sollte endlich mal klare Kante zeigen und sich nicht zum Spielball machen lassen.
Max Eberl muss endlich mal eine harte Linie zeigen
Max Eberl muss endlich mal eine harte Linie zeigen / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Leroy Sané wird den FC Bayern in diesem Sommer verlassen! Diese Entscheidung hat der Nationalspieler laut übereinstimmenden Berichten endlich gefällt, nachdem es über Monate hinweg einen zähen Poker mit etlichen Wendungen gegeben hatte.

Und seien wir mal ehrlich: In diesem Poker sahen die Münchner, insbesondere Sportvorstand Max Eberl, wie Amateure aus. Von außen betrachtet, hatte der FC Bayern in den Gesprächen nie wirklich die Zügel in der Hand. Die Entscheidung über die Sané-Verlängerung wurde immer weiter und weiter aufgeschoben, sogar das Angebot wurde nochmal umstrukturiert, obwohl man eigentlich angekündigt hatte, sich nicht mehr auf den Spieler zubewegen zu wollen.

Am Ende stehen die Bayern dumm da: Man hatte ständig ein mediales Thema. Ohne den erhofften Ausgang. Ein wochenlanges Theater, das genau einen Tag nach dem Ende des speziellen Transferfensters für die Klub-WM von Spielerseite beendet wurde.

Sané wird allem Anschein nach nun gar nicht mehr mit in die USA reisen. Einen Ersatz können die Bayern aber auch nicht mehr für die Klub-WM verpflichten, da sie sich vom Spieler ewig hinhalten ließen.

Bei dem Turnier, bei dem es um richtig viel Geld geht und der Titel das Ziel ist, muss Vincent Kompany nun urplötzlich auf einen Spieler verzichten, den er zuletzt stets in die Startelf befördert hatte. Ein schlichtweg dilettantisches Verhandeln von Max Eberl, der künftig endlich mal Cojones zeigen und sich nicht von den Spielern und Beratern auf der Nase herumtanzen lassen sollte.

Über Jahre hinweg war Bayern dafür bekannt, ein eisenharter Verhandlungspartner zu sein und seiner Linie treu zu bleiben. Das ging natürlich nicht immer gut aus, denn auch in der Vergangenheit gingen geplante Deals nicht wie erhofft über die Bühne. Gar keine Frage. Doch zumindest hatte man immer das Gefühl, dass die Münchner souverän agierten, ihre Handlungshoheit hatten und sich nicht zum Spielball von Beratern oder anderen Klubs machen ließen.

Der FC Bayern hatte sein Gesicht am Verhandlungstisch immer bewahrt. Das kann man spätestens seit dem Antritt von Eberl nicht mehr behaupten.


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