Köln statt Hamburg: Kwasniok dankbar für SCP-Veto
Von Lennart Fitzler

Nachdem der Hamburger SV 2024 Steffen Baumgart als Cheftrainer entlassen hatte, stand Lukas Kwasniok ganz oben auf der Kandidatenliste der Hanseaten. Der war damals noch beim Aufstiegskonkurrenten SC Paderborn unter Vertrag und der Klub legte ein Veto für einen Wechsel nach Hamburg ein. Wie sich später herausstellte: ein Glücksfall für den 44-Jährigen.
Obwohl Kwasniok damals ziemlich erbost über die Nicht-Freigabe gewesen sein soll, weil er sich um seine Chance bei einem großen Klub wie dem HSV betrogen gefühlt hatte, sieht er das heute anders. Kwasniok wurde ein paar Monate später Trainer von einem großen deutschen Klub und bekam sein Engagement in der Bundesliga – beim 1. FC Köln.
Kwasniok sehr glücklich über Paderborns Entscheidung
"Ich genieße es, wie es hier in Köln ist. Die Voraussetzungen passen zu meinem Naturell. Wie der Verein tickt, wie die Stadt tickt."
- Lukas Kwasniok über den FC und Köln
"Ich bin sehr glücklich, dass der SC Paderborn damals standhaft geblieben ist. Weil ich glaube, dass der FC im Moment das Beste für mich ist", sagte Kwasniok der Sport Bild. Die Kölner zahlten rund eine Million Euro an Paderborn, ein Glücksgriff, wie sich mittlerweile herausstellte. Die Geißböcke stehen aktuell auf Rang Acht in der Bundesliga, fünf Plätze vor dem HSV (Rang 13).
"Als Trainer muss man sich an die Gegebenheiten einer Mannschaft, aber auch einer Stadt anpassen – ohne dabei seine Werte aufzugeben. Ich genieße es, wie es hier in Köln ist. Die Voraussetzungen passen zu meinem Naturell. Wie der Verein tickt, wie die Stadt tickt", schwärmte Kwasniok über den FC und die Domstadt.
Kwasniok mit gutem Draht zu seinen Spielern
Der 44-jährige Trainer setzte im bisherigen Saisonverlauf auf 22 Spieler, 19 davon bekamen bereits Startelf-Einsätze. "Grundsätzlich wollen wir Leistung belohnen. [...] Für die Stimmung in einer Mannschaft ist es wichtig, dass die Spieler wissen, dass sie sich in die erste Elf trainieren können", erklärte Kwasniok. Ein Konzept, das bisher aufzugehen scheint. Besonders Megatalent Said El Mala explodierte zuletzt unter Kwasnioks Führung. Innerhalb von vier Monaten schoss El Malas Marktwert von drei auf 18 Millionen Euro!
"Ich bremse sie nicht. Es gibt nichts Schöneres, als Menschen zu sehen, die sich über einen Sieg freuen. Dafür machen wir das. [...]", sagte Kwasniok über seine Trainer-Philosophie. Seinen damaligen Flirt mit dem HSV scheint Kwasniok vor lauter Freude völlig vergessen zu haben. Die beiden Klubs stehen sich am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Köln gegenüber.
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