Karaman mit weniger Input: Wie ist die Rolle des S04-Kapitäns zu verstehen?

Beim FC Schalke sind trotz zumeist noch weiterhin guter Resultate ein paar Problemstellen aufgetreten. Auch die Diskussionen um die Rolle und die Leistungen von Kenan Karaman gehören dazu.
Miron Muslic im intensiven Austausch mit Kenan Karaman
Miron Muslic im intensiven Austausch mit Kenan Karaman / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Auch wenn das 0:0-Unentschieden bei Preußen Münster mit langer Überzahl für etwas Ernüchterung gesorgt hat, so führt kein Weg am aktuellen Zwischenfazit vorbei: Bislang spielt der FC Schalke eine sehr erfolgreiche Saison - mit der in dieser Form auch sicher niemand gerechnet hätte.

Über die letzten Wochen haben sich aber auch ein paar Probleme offenbart, trotz zumeist noch anhaltender Erfolgserlebnisse. Bei den letzten vier Pflichtspielen hingegen, aus denen nur noch vier von möglichen zwölf Punkten geholt wurden, traten diese Problemstellen dann schon etwas offensichtlicher zutage.

Die Bild blickt dahingehend insbesondere auf einzelne Spieler, die den Knappen zurzeit "Sorgen machen", wie es heißt. Während etwa bei Nikola Katic das leichte Abrutschen seiner Zweikampfquoten, bei Soufiane El-Faouzi die mangelnde Torgefahr und geringerer Ballbesitz oder bei Moussa Sylla die zuletzt erneute Torpause aufgezählt wird, führt das Blatt hinsichtlich der Rolle von Kenan Karaman schon eher vielsagende Statistiken auf.

Unter den S04-Fans wurde in den vergangenen Wochen auch vereinzelt und noch sehr vorsichtig die Frage aufgeworfen, ob der Kapitän seinen Stammplatz angesichts seiner Leistungen noch sicher haben wird, wenn sich die Verletztenliste früher oder später wieder verkleinern wird.

Weniger Torgefahr, geringere Laufleistung: Wie ist Karaman zurzeit zu bewerten?

Ausgehend von den vergangenen sieben Spielen rechnet die Bild Karaman lediglich eine Großchance an, die wiederum der verwandelte Elfmeter beim 2:1-Sieg über den Karlsruher SC war. Von seinen jüngsten 17 Torabschlüssen konnte er nur einen verwandeln. Zu Beginn der Saison, in seinen ersten fünf Einsätzen, waren es noch drei von sieben. Dazu läuft der Captain den dem Blatt vorliegenden Statistiken zuletzt auch rund einen Kilometer pro Spieler weniger als zuvor.

Die Debatte rund um die Leistungen von Karaman dürfte in den kommenden Wochen eher noch an Fahrt aufnehmen, anstatt zu verstummen. Immerhin wusste der 31-Jährige zuletzt nicht zu überzeugen, fiel stattdessen eher durch für ihn ungewöhnlich viele Ballverluste auf. Andererseits ist es auch die Rolle, die er im System von Miron Muslic übernimmt, die ihn weniger als klaren Abschlussspieler sieht, sondern eher als möglichst teamdienlichen Akteur.

Oftmals ist es Karaman, der Gegner bindet und Räume zieht, um - in seinem Fall - der linken Seite mit Vitalie Becker die Tiefenläufe zu ermöglichen. Dass das Offensivspiel der Schalker auch ganz grundsätzlich noch hakt, insbesondere im eigenen Ballbesitz, sorgt bei einem Spielertypen wie Karaman für zusätzliche Probleme.

Die Frage, ob sein Stammplatz begründet ist oder nicht, stellt sich aktuell aber ohnehin nicht. Zum einen fehlen Teamkollegen verletzt, die seine Position übernehmen könnten. Zum anderen scheint er für Muslic schon alleine als Kapitän und Führungsspieler so wichtig zu sein, dass ihm auch derartige Leistungsdellen verziehen werden können. Zurzeit sind seine Rolle und daraus ableitend auch seine Leistungen nur schwer zu analysieren und zu bewerten. Auch, weil er wegen seiner Verletzung im Sommer keine volle Vorbereitung auf die Saison hatte.


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