In Doku zum Karriereende: Hummels-Vorwürfe wegen BVB-Aus
Von Simon Zimmermann

Am kommenden Sonntag hat Mats Hummels seinen letzten Auftritt als aktiver Profifußballer. Mit der AS Roma gastiert der 36-Jährige am letzten Serie-A-Spieltag beim FC Turin. Im Anschluss beendet der Weltmeister von 2014 seine Karriere.
Seine letzte Profisaison verbrachte Hummels in Italien. Sein Vertrag bei Borussia Dortmund wurde zuvor nicht verlängert. Begleitet wurde Hummels in seinem Jahr in der 'Ewigen Stadt' von Tommi Schmitt. Der Moderator und Podcaster heftete sich über die Saison hinweg an die Fersen des Verteidigers, um für das ZDF eine Dokumentation zu drehen. Zu sehen sein wird 'Hummels – La Finale. Mit Tommi Schmitt' am Samstag nach dem Pokalfinale (22:45 Uhr).
Hummels über BVB-Aus: "Es hätte anders laufen sollen als bei mir"
Schon zuvor wurden die ersten Aussagen aus dem 74-minütigen Film öffentlich. Dabei sprach Hummels erstmals auch über sein Aus beim BVB. Dass dieses nicht ohne Nebengeräusche verlief, war bekannt. In der Doku erhebt der 36-Jährige Vorwürfe:
"Es hätte anders laufen sollen als bei mir. Eigentlich ist es eher so, dass es einem in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt wird. Mir wollte, glaube ich, jemand das Interview heimzahlen und hat es der Presse gesteckt, bevor es öffentlich mitgeteilt wurde", so Hummels.
Gemeint war ein Interview des Routiniers, in dem er wenige Tage vor dem Champions-League-Finale 2024 gegenüber der Sportbild indirekt Kritik am damaligen Trainer Edin Terzic übte. "Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt, so in diesem Trikot auf dem Platz zu stehen. So unterwürfig, so fußballerisch unterlegen", hatte Hummels unter anderem über einen besonders defensiven BVB-Auftritt gegen Stuttgart gesagt. Es war damals ein offenes Geheimnis, dass es zwischen Hummels und Terzic knisterte.
Zwar trat Terzic nach der Saison zurück, für Hummels gab es dennoch keinen neuen Vertrag in Dortmund. Nach einer Phase der Vereinslosigkeit entschied er sich dann für den Roma-Wechsel. Auch wegen Sohn Ludwig: "Ich habe auch ihn gefragt, ob ich aufhören soll. Er hat gesagt, dass ich noch ein Jahr spielen soll. Wenn er gesagt hätte, ich will, dass du aufhörst, hätte ich aufgehört", erklärt Hummels in der Doku.
Hummels wäre offen für BVB-Comeback gewesen
Ein Jahr später und nach einer Saison in Rom mit Höhen und Tiefen geht es nun in den fußballerischen Ruhestand. "Es geht sofort nach München und in das Elterndasein", macht Hummels deutlich, wie es nun weitergehe. Dabei scheint er bereits Auftritte als Experte geplant zu haben: "Das Erste, was passieren wird, ich werde in einer kleineren Stückzahl was als Experte machen."
Zuletzt war zwischenzeitlich auch über ein Kurz-Comeback für den BVB zur Klub-WM spekuliert worden. In Dortmund soll das tatsächlich ein Gedankengang gewesen sein. Ebenso bei Hummels, wie er gegenüber Schmitt klarmacht. "Also wenn Dortmund anfragen würde...", fragte dieser. "...würde ich zumindest ins Grübeln kommen. Als BVB-Spieler meine Karriere beenden, das wäre nochmal so ein Ding in meinem Kopf. Ich kann auch ehrlich sagen: Ich habe das Gespräch schon mal gesucht letzte Woche. Ich glaube nicht, dass das passieren wird."
Diese Hummels-Worte stammen von Anfang April. Mittlerweile ist klar, dass es das Comeback in Schwarzgelb nicht geben wird.
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