HSV setzt auf spannendes Transfer-Modell

Der Hamburger SV will sich Stück für Stück an die Spitze zurückkämpfen. Das soll auch mithilfe eines besonderen Transfersystems gelingen.
Stefan Kuntz sorgte zuletzt für überraschende HSV-Transfers
Stefan Kuntz sorgte zuletzt für überraschende HSV-Transfers / Selim Sudheimer/GettyImages
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Nach dem Aufstieg hat sich der Hamburger SV mit spannenden Spielern wie Fabio Vieira, Luka Vuskovic oder Albert Sambi Lokonga verstärkt und den Kader bundesligatauglich gemacht. Deshalb haben sich die Rothosen nach anfänglichen Schwierigkeiten auch nicht ohne Grund von den Abstiegsrängen entfernt.

Kluge Transfers und ein gesundes Wirtschaftswachstum sollen von nun an der Schlüssel zum Erfolg sein. Deshalb scheinen sich die beiden Sportbosse Stefan Kuntz und Claus Costa ein besonderes Modell überlegt haben: Laut Bild setzen die Norddeutschen auf das sogenannte "3+1-Transfersystem".

Konkret bedeutet das, dass die Verantwortlichen auf drei Hauptsäulen setzen. Einerseits wollen sie "Sicherheitstransfers" tätigen, bei denen das Risiko gering ist, und andererseits junge Spieler mit hohem Entwicklungspotenzial verpflichten. Hinzu kommen Profis, die ihren Marktwert durch Erfolg steigern können. Das "Plus eins" bezieht sich auf den Bonus-Transfer eines absoluten Stars wie Fabio Vieira in diesem Sommer, der jedoch die Ausnahme darstellen soll.

HSV tätigte zwei "Sicherheitstransfers" im Sommer

Dieses Muster ließ sich bereits auch im vergangenen Sommer erkennen. Als "Sicherheitstransfers" können mit Nicolai Remberg und Giorgi Gocholeishvili sogar gleich zwei Profis bezeichnet werden. Das Risiko ist bei beiden praktisch nicht vorhanden: Remberg sammelte in der vergangenen Saison im Trikot von Holstein Kiel bereits Bundesliga-Erfahrung, befindet sich mit 25 Jahren nun im besten Fußballeralter und konnte seinen Marktwert sogar schon von drei auf vier Millionen Euro steigern.

Nicolai Remberg ist im HSV-Mittelfeld gesetzt
Nicolai Remberg ist im HSV-Mittelfeld gesetzt / Maja Hitij/GettyImages

Bei Gocholeishvili setzte der HSV auf eine Leihe mit Kaufoption, kann den Rechtsverteidiger von Shakhtar Donetsk also im kommenden Sommer für vier Millionen Euro verpflichten, falls er sich entsprechend weiterentwickelt. Aber auch der 24-Jährige konnte seinen Marktwert seit seiner Ankunft im Hamburg schon steigern.

Kuntz lobt Nachwuchs-Kicker

Junge und entwicklungsfähige Spieler sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Plans. "Wir haben Fabio Baldé und Otto Stange, der eine Saison an Zweitligist Elversberg ausgeliehen ist und dort die nächsten Schritte gehen wird, weiterentwickelt", bezog sich Kuntz auf ein Duo aus dem eigenen Nachwuchs. "Dazu haben wir uns bereits im vergangenen Winter-Transferfenster entschieden, Spieler wie Alexander Røssing-Lelesiit zu holen, die in der Bundesliga bereits zum Einsatz kamen und ihre Aufgabe gut gemacht haben", so der Sportvorstand weiter.

Das Trio ist auf dem besten Weg, sich zu gestandenen Bundesliga-Profis zu entwickeln und später gewinnbringend weiterverkauft zu werden. Es gibt allerdings auch Gegenbeispiele wie den Innenverteidiger Aboubakar Soumahoro, der im Winter für zwei Millionen Euro vom Paris FC kam, aufgrund von Verletzungen jedoch Rückschritte hinnehmen musste.

Finanziell sollen dem HSV aber auch unerwartete Verkäufe weiterhelfen. Ein Beispiel ist Ludovit Reis, der im Sommer für sieben Millionen Euro zum FC Brügge wechselte. Für eine ähnliche Summe wäre wenig später auch Ransford Königsdörffer zu OGC Nizza gewechselt, doch der Stürmer fiel durch den Medizincheck. Ihre Marktwerte konnten sie mehr oder weniger durch unerwarteten Erfolg steigern.


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