Hoffnungsträger oder Reservist? So läuft es für Ex-Bayern-Juwel Paul Wanner in Eindhoven
Von Fabian Küpper

Die Transferaktivitäten des FC Bayern München bestimmten im Sommer einen Großteil der medialen Berichterstattung. Praktisch täglich gab es neue Wasserstandsmeldungen und einige Entscheidungen der Verantwortlichen stießen bei den Fans auf großes Unverständnis.
Dazu gehörte auch der Verkauf von Paul Wanner. Nachdem zuerst eine Leihe angedacht war und er dann aufgrund der Musiala-Verletzung aber fest eingeplant wurde, verkaufte Bayern ihn schließlich doch - für 15 Millionen Euro an die PSV Eindhoven. Dort wollte Wanner den nächsten Schritt machen, dieser Plan geht bislang aber noch nicht auf.
"Es läuft sicherlich langsamer, als er gehofft hatte."
- PSV-Coach Peter Bosz über Wanner (NOS)
Kein Vorbeikommen an Saibiri
Denn derzeit kommt der Deutsch-Österreicher in Eindhoven kaum zum Zuge. Die ernüchternde Bilanz: Vier Spiele in der Eredivisie – nur einmal von Anfang an und dreimal vergleichsweise spät eingewechselt – sowie zwei Joker-Einsätze in der Königsklasse.
Die Schlagzeilen gehören dieser Tage anderen in Eindhoven – Ismael Saibari zum Beispiel. Der Marokkaner ist in überragender Form und steht nach zehn Ligaspielen bei acht Scorerpunkten. Da ist es für Wanner schwer, sich einen Platz in der Startelf zu erkämpfen. Schließlich gibt Saibari Trainer Peter Bosz keinen Grund, etwas zu verändern.
Bosz bleibt entspannt – und lobt
Jener Bosz fordert unterdessen Geduld – sowohl von den Medien als auch von Wanner selbst. "Es läuft sicherlich langsamer, als er gehofft hatte", sagt er zur Entwicklung des 19-Jährigen gegenüber dem niederländischen öffentlich-rechtlichen Sender NOS. Gleichzeitig ergänzte er aber auch: "Wir 
sprechen hier über einen jungen Mann, der aus dem Ausland kommt und sich erst einmal anpassen muss. Das ist überhaupt nicht schlimm - und er macht es übrigens hervorragend."
Wanner sei nicht der erste Fußballer, der "etwas Zeit" brauche, um bei einem neuen Klub "anzukommen", ergänzt Bosz. Dies sei laut dem 61-Jährigen sogar häufiger der Fall, als das Spieler gleich vom ersten Tag an voll durchstarten.
"Ich versuche ihm zu vermitteln, dass das ganz normal ist", erklärt Bosz weiter. Dabei ist Wanner sehr wissbegierig, wie er zugibt: "Ich versuche, mit ihm darüber zu sprechen, also setze ich mich jede Woche mit ihm zusammen. Er möchte von mir wissen, was er anders oder besser machen muss."
PSV unterstützt Wanner
Und nicht nur Bosz, sondern auch Eindhoven versucht Wanner zurück zu seiner Topform zu führen. "Bei PSV versuchen wir für die Spieler, die nicht allzu viel Einsatzzeiten erhalten, maßgeschneiderte Lösungen zu finden", erklärt der 61-Jährige. Dazu können auch Einsätze im Nachwuchsteam Jong PSV gehören.
Wichtig ist laut Bosz aber vor allem eins: "Die Spieler müssen immer das Gefühl haben, dass sie die Aussicht haben, irgendwann in die Stammelf zu kommen." Dieses Ziel hat auch Wanner, für den Moment muss er aber einfach die begrenzte Einsatzzeit bestmöglich nutzen und sich weiter aufdrängen. 
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