Hjulmand kritisiert Leverkusen-Star nach PSG-Klatsche
Von Hendrik Gag

Das 2:7 gegen Paris Saint-Germain war für Bayer Leverkusen ein herber Rückschlag. In der Bundesliga machte die Mannschaft von Kasper Hjulmand zuletzt einen guten Eindruck. Mit drei Siegen in Serie ist die Werkself wieder auf Platz fünf geklettert. Doch die Klatsche gegen den Titelverteidiger in der Champions League war eine schmerzhafte Erinnerung: Noch hat die Mannschaft nicht zu alter Stärke zurückgefunden.
Das Symbolbild des gebrauchten Leverkusener Abends ist Kapitän Robert Andrich. Der Nationalspieler erwies seinem Team bereits früh in der Partie einen Bärendienst. In der 31. Minute traf er Gegenspieler Desire Doué mit dem Ellbogen im Gesicht. Schiedsrichter Jesus Gil Manzano zeigte Andrich die Rote Karte nach Ansicht der Bilder am VAR-Monitor.
Zweite Rote Karte für Andrich
Es war bereits Andrichs zweiter Platzverweis in der noch relativ jungen Saison. Schon am dritten Spieltag musste der 31-Jährige vorzeitig duschen gehen. Damals sah er gegen Eintracht Frankfurt die Ampelkarte, Leverkusen konnte die Partie anschließend auch ohne seinen Kapitän gewinnen.
Diesmal kam die Werkself ohne Andrich unter die Räder, auch wenn PSG kurze Zeit später wegen einer Roten Karte gegen Ilya Zabarnyi ebenfalls nur noch zu zehnt war. Das hatte auch damit zu tun, dass Andrichs Platzverweis die Mannschaft von Kasper Hjulmand in unangenehme Situationen zwang.
Defensive Wackler durch Umstellung
"Es hat viel verändert in unserer Struktur. Wenn wir in ein 4-4-1 gehen, stellt sich zum Beispiel die Frage: Was passiert mit den Außenverteidigern? Sie haben deutlich andere Aufgaben als als Schienenspieler. Es hat also viel verändert", wird der Däne nach dem Spiel vom kicker zitiert.
Ex-Leverkusener Christoph Kramer sagte bei Amazon Prime: "Er wollte vielleicht ein Zeichen setzen, aber eine Rote Karte verändert wirklich alles. Dann ist es einfach ein anderes Spiel. Man denkt es nicht bei so einem großen Platz. Aber ob du elf gegen elf oder zehn gegen zehn spielst, ist ein himmelweiter Unterschied."
Fragen, die die Mannschaft in der Vorbereitung auf das Spiel sicherlich nicht so häufig trainiert hat wie das Verteidigen zu elft. Entsprechend unsicher wirkte die Defensive, was die hochklassige Pariser Offensive gnadenlos ausnutzte.
Alleine verantwortlich für die Gegentorflut machte Hjulmand seinen Kapitän nicht und betonte, dass man das Spiel wohl auch ohne den Platzverweis verloren hätte. Dennoch machte der Däne klar: "Natürlich war es keine gute Entscheidung. Wir werden darüber sprechen. Was in der Kabine besprochen wird, bleibt auch da."
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