Highlight-Woche für den HSV: Die bittersüße Glatzel-Premiere und der Stand bei Dompé

Robert Glatzel stand gegen den VfB Stuttgart erstmals in der Bundesliga-Startelf, traf prompt, musste dann aber verletzt vom Platz. Was der HSV-Torjäger zu seiner Blessur sagt und wie in der Englischen Woche der Stand bei Jean-Luc Dompé ist.
Robert Glatzel bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor für den HSV
Robert Glatzel bejubelt sein erstes Bundesliga-Tor für den HSV / Stuart Franklin/GettyImages
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Last-Minute-Siege lassen sich immer besonders emotional feiern. Umso mehr, wenn man selbst in Unterzahlt agiert. Und noch mehr, wenn man zuvor in fünf Bundesliga-Spielen nur einen Punkt einfahren konnte.

Der 2:1-Heimsieg des Hamburger SV am Sonntag über den VfB Stuttgart war ein solch hochemotionales Erlebnis. Mittendrin statt nur dabei war dieses Mal Robert Glatzel. Etwas überraschend stand der HSV-Torjäger zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf der Rothosen. Auch für den 31-Jährigen selbst: "Ich war ein bisschen überrascht, als der Trainer es mir am Samstag gesagt hat. Ich glaube, das hat ganz gut geklappt. Es gab viele lange Bälle, ich hatte viele Zweikämpfe."

Glatzel hatte sich prompt mit seinem ersten Saisontor zum zwischenzeitlichen 1:0 belohnt. Dennoch war es für ihn ein bittersüßer Abend. Nach gut einer halben Stunde musste der Angreifer verletzt vom Platz.

Die Oberschenkelverletzung hatte Glatzel bereits bei seinem Treffer bemerkt. "Beim Tor habe ich es gemerkt, dass es sich aufgebaut hat. Dann wurde es immer schlimmer. Dann kam noch ein Sprint und noch einer. Dann hätte es passieren können, dass es richtig reinzieht. Ich hoffe, dass ich rechtzeitig rausgegangen bin", erklärte er nach dem Spiel.

Glatzel hofft auf weitere Einsätze in Highlight-Woche

Offen ist derweil noch, wie lange Glatzel ausfallen wird. Für den HSV geht es Schlag auf Schlag weiter. Am Mittwoch steht das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Zweitligist Kiel an, dann das Nordderby kommenden Sonntag gegen Werder Bremen.

"Die nächsten zwei Heimspiele sind Riesen-Highlights. Das wäre bitter, wenn ich die verpasse", so Glatzel, der aber noch hofft, mit dabei sein zu können: "Ich hoffe das Beste. Dass es nur eine Verhärtung ist, vielleicht eine kleine Zerrung. Aber klar habe ich im Kopf, dass ich jetzt vielleicht ein, zwei Spiele fehlen werde."

Polzin erklärt Vorsicht bei Dompé

Unklar ist vor den nächsten beiden HSV-Partien auch noch die Situation von Jean-Luc Dompé. Der Linksaußen saß gegen Stuttgart überraschend 90 Minuten auf der Bank. Zwar laborierte der Franzose unter der Woche erneut an Achillessehnenproblemen, die ihn schon seit Saisonbeginn beschäftigen, am vergangenen Mittwoch stieg Dompé aber wieder ins Teamtraining ein.

HSV-Coach Merlin Polzin wollte beim 30-Jährigen aber wohl kein zu großes Risiko eingehen und scheint die beiden kommenden Spiele dabei im Blick gehabt zu haben: "Jean-Luc spielte die vergangenen Wochen vermehrt mit Schmerzen und stellte sich dabei in den Dienst der Mannschaft. Er konnte diese Woche nicht immer voll mitmachen, wäre aber einsatzfähig gewesen, wenn wir hinten heraus Offensivpower gebraucht hätten", so Polzin nach dem Heimsieg.

1. FC Köln v Hamburger SV - Bundesliga
Jean-Luc Dompé könnte gegen Kiel wieder beginnen / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages

Polzin lobt und kritisiert Rössing-Lelesiit

Gegen Kiel und Werder soll Dompé zur Verfügung stehen. Spätestens im Nordderby dürfte der dribbelstarke Flügelspieler dann auch in die Startelf zurückkehren. Zumal Youngster Alexander Rössing-Lelesiit gegen den VfB mit Gelb-Rot vom Platz flog.

"Wenn man Gelb-vorbelastet ist, sollte man nicht so reingehen", kritisierte Polzin das Einsteigen gegen Josha Vagnoman, das in der 81. Minute zum Platzverweis führte. Dennoch zeigte sich Polzin mit Rössing-Lelesiits Leistung zufrieden. Das 1:0 von Glatzel hatte der 18-jährige Norweger mustergültig vorbereitet: "Das Vertrauen von unserer Seite in Alex drückt sich in Form von Spielzeit aus. Er durfte wiederholt beginnen und hat diese Entscheidung durch seine Energieleistung gerechtfertigt."

Alexander Rossing-Lelesiit, Soren Storks
Alexander Rössing-Lelesiit muss mit Gelb-Rot vom Platz / Stuart Franklin/GettyImages

Polzin schränkte jedoch ein: "Trotzdem habe ich auch heute viele Dinge gesehen, die wir mit ihm verbessern wollen. Das Wichtige ist, dass er diesem Prozess vertraut und hart an sich arbeitet. Er muss früh da sein, spät gehen und alles tun, um sich zu verbessern. Das hat er getan."


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