Hamann vergleicht Lennart Karl mit Bayern-Ikone - Ritterschlag vom TV-Experten
Von Jan Kupitz

Lennart Karl ist nach seinem Treffer in der Champions League derzeit in aller Munde. Der gerade einmal 17-Jährige hat sich beim FC Bayern zu einer wertvollen Alternative in der Offensive aufgeschwungen und steht vor einer großen Zukunft.
"Dass jemand mit nicht einmal 18 Jahren in der Champions League auf diesem Niveau mitspielt, ist nicht selbstverständlich und zeigt, dass Karl hochtalentiert ist. Dazu hat er ein gesundes Selbstvertrauen. Mir gefällt seine Frechheit, etwas zu probieren", schwärmte Didi Hamann in seiner Sky-Kolumne vom Bayern-Youngster.
Karl einer wie Ribery
Für den TV-Experten weist Karl erstaunliche Parallelen zu einer Bayern-Legende auf: "Er spielt unbekümmert, als wäre er auf dem Bolzplatz. Im Eins-gegen-Eins ist er wahnsinnig schwer zu stoppen. Er probiert es immer wieder, auch wenn er mal hängenbleibt. So etwas hilft jeder Mannschaft. Er ist ein unheimlich interessanter Spieler und er erinnert mich von seiner Art her an Franck Ribery."
Ein Ritterschlag des ansonsten häufig nörgelnden Hamann. Und ein Vergleich, der tatsächlich nicht weit hergeholt ist, da Karl genau wie Ribery diese Leichtigkeit und Verspieltheit mitbringt, die die Zuschauer von den Sitzen reißen.
Hamann fordert mehr Minuten für Karl
Für Hamann ist es nun an der Zeit gekommen, dass wir das Top-Talent regelmäßig auf dem Feld sehen: "Vincent Kompany hat Karl eine Zeit lang versteckt gehalten, aber nach dem Auftritt und seinem Tor gegen Brügge kann er ihn in Zukunft nicht mehr verstecken. Wenn Bayern eine halbe Stunde vor Schluss ein Tor braucht, wird der Trainer ihn bringen und bringen müssen. Auch für die Startelf ist er eine Option, wenn mal einer verletzt ist, denn Bayerns Kader ist nicht allzu groß."
In der Bundesliga bestritt Karl bislang fünf von sieben Spielen, stand dabei einmal in der Startelf. Auch in der Champions League kommt er auf einen Startelf-Einsatz, kam insgesamt in zwei von drei Spielen zum Zuge. Im DFB-Pokal gegen Wehen Wiesbaden durfte der Youngster ebenfalls von Beginn an ran.
Trotz aller Lobeshymnen will Hamann allerdings nicht zu viel Hype entfachen, weshalb er insbesondere auf das Thema WM-Nominierung verhalten reagiert: "Karl ist einer der Hoffnungsträger, nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für den deutschen Fußball. Ob er ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein kann? Er hat erst ein Mal von Beginn an in der Champions League gespielt. Man muss abwarten, was in sieben, acht Monaten ist. Ich wäre vorsichtig und würde den Ball erst einmal flach halten."
Ribery feierte sein Länderspieldebüt übrigens erst im Alter von 23 Jahren. Wobei die Uhren vor 20 Jahren auch noch anders getickt haben...
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