"Grob unsportlich": DFB bestraft 1. FC Köln für Fan-Choreo
Von Franz Krafczyk

Die Fans des 1. FC Köln sorgen regelmäßig für Begeisterung: Mit ihrer lautstarken Unterstützung und sehenswerten Choreografien haben sie einen Anteil am Bundesliga-Aufstieg ihres Vereins. Doch während der Zweitliga-Saison sorgten die Anhänger der Geißböcke ebenfalls für Ärger.
Für Empörung sorgte insbesondere die Choreo beim rheinischen Derby gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) am 23. Februar. Kurz vor dem Anpfiff war auf der Südkurve ein großflächiges Banner zu sehen, das den Rivalen verunglimpfte. Genauer gesagt war darauf eine Gruselfigur der Kölner Ultras abgebildet, welche der Glücksgöttin Fortuna ein Messer an die Kehle hielt. Passend dazu befestigten die Effzeh-Anhänger am Zaun ein Banner mit der Aufschrift "Glück ist kein Geschenk der Götter".
Die Choreografie hat rund fünf Monate später ein Nachspiel: Wie das Portal Fussballmafia.de berichtet, muss der 1. FC Köln nun 15.000 Euro Strafe an den DFB zahlen. Die Choreografie "verunglimpft die Adressaten in einer grob unsportlichen und nicht hinnehmbaren Art und Weise und verstößt in grober Weise gegen die der Satzung und den Ordnungen des DFB innewohnenden Wertordnung", heißt es in der Urteilsbegründung.
Rheinisches Derby! #KOEF95 @SkySportDE pic.twitter.com/kvg389xgQp
— Patrick Berger (@berger_pj) February 23, 2025
Ex-FC-Boss Keller nahm Ultras in Schutz
Bereits im Nachgang der Partie sorgte das Motiv für Gesprächsstoff, zumal der 1. FC Köln die Choreografie erst genehmigte - und dann auch noch verteidigte. "Wir haben nichts Diskriminierendes gesehen bei dem Motiv und auch keinen Aufruf zur Gewalt. Das sind zwei Fanszenen, die so rivalisieren", regierte der damalige Effzeh-Geschäftsführer Christian Keller damals auf die Kritik.
"Man kann über das Motiv streiten: Für mich ist das die Rivalität zweier aktiver Fanszenen, die so in dieser Kultur normal ist. Ob das dem Ottonormalverbraucher gefällt, ist etwas anderes", so Keller.
Auf Düsseldorfer Seite wurde das Motiv naturgemäß anders bewertet. "Rivalität kann gerne mit einem gewissen Augenzwinkern ausgetragen werden. Aber diese Choreographie - das Messer an der Kehle - war auch im Kontext der jüngsten Ereignisse in unserem Land nicht nur geschmacklos, sondern auch völlig unangebracht", sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs.
Kölner Fans führen Strafentabelle 2024/25 an
Die Strafe für die Choreo gegen Düsseldorf war jedoch bei weitem nicht die einzige, die der Effzeh in den letzten Monate blechen musste. Nachdem der DFB die Kölner auch wegen des Abbrennens von Pyrotechnik beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC und aufgrund mehrerer Vorfälle beim letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (Überrennen des Einlasses, Pyro und Platzsturm) mit Strafen in Höhe von 159.500 Euro belegte, sorgten die Effzeh-Anhänger in der Saison für einen Gesamtschaden von 924.355 Euro. Damit sind die Domstädter landesweit an der Spitze der Strafentabelle.
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