Glaube, Tor & ein gefühlter Sieg: So bewertet Polanski seine Gladbach-Premiere
Von Simon Zimmermann

Borussia Mönchengladbach wartet jetzt zwar seit saisonübergreifend elf Bundesliga-Spielen auf einen Sieg, am Sonntagabend gelang im Derby in Leverkusen aber immerhin der erste Saisontreffer - und der zweite Punkt.
Beim Trainer-Debüt von Eugen Polanski war für die Fohlen sogar mehr drin. Am Ende zeigten sich die Gladbacher aber glücklich über den Last-Minute-Ausgleich von Joker Haris Tabakovic in der 92. Minute. Die Werkself war in der 70. Minute durch Malik Tillman mit 1:0 in Führung gegangen.
Polanskis Freudscher Versprecher
"Wir haben am Ende auch verdient gewonnen - äh, unentschieden gespielt"
- Eugen Polanski (DAZN)
"Wir haben danach die Struktur sehr schnell wiedergefunden und am Ende auch verdient gewonnen - äh, unentschieden gespielt", erklärte Polanski nach dem Schlusspfiff bei DAZN.
Ein Freudscher Versprecher des Ex-Profis, der nach der Trennung von Gerardo Seoane von der U23 aufgerückt war und sich womöglich auch für einen dauerhaften Posten als Profi-Coach empfehlen kann. Das Remis beim Vizemeister war dafür zumindest ein erster Schritt.
Polanski über seinen Matchplan
"Vor dem Spiel habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie sich selbst vertrauen sollen. Das war das Wichtigste. Sie haben zehn bis 15 Minuten gebraucht, um dieses Vertrauen auf den Platz zu bringen. Dann haben sie sich an den Matchplan gehalten und es hat gut geklappt. Wir waren defensiv sehr unangenehm, hatten gute Ballpassagen und gute Tormöglichkeiten", analysierte Polanski, dem "das Ergebnis nicht ganz so wichtig" gewesen sei. "Sondern die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Die Mannschaft hat das gemerkt, die Fans haben es gemerkt."
Unter ihm gab es einige Veränderungen - personell und taktisch. Die gravierendste: Gladbach trat in einer 3-4-2-1-Formation auf. "Ich bin zufrieden. Es geht um die Art und Weise, mir geht es aber nicht darum, wie ich gewechselt habe, welche Spieler ich gebracht habe oder welche Formation", meinte Polanski dazu.
Und weiter: "Es ging darum, die Prinzipien und den Matchplan einzuhalten, das haben wir getan. Und wir haben gesagt, die Spieler, die nicht spielen, dürfen wütend auf mich sein, sie sollen aber Energie reinbringen, das haben sie durchweg getan. Nicht nur durch einen Assist wie Charles oder ein Tor wie Haris, sondern wie Florian Neuhaus und Giovanni Reyna, die Struktur reingebracht haben. Der Glaube war da."
Polanski kein VAR-Freund: Gladbach-Führung zurückgenommen
"Und jetzt muss ich den Scheiß ertragen."
- Polanski über den VAR
Jubeln durften die Fohlen bereits in der 23. Minute - wenn auch nur kurz. Der Treffer von Jens Castrop wurde vom VAR wieder einkassiert. "Mit ein bisschen mehr Glück ist es kein Abseits", meinte Polanski, der betonte, kein Fan des Videobeweises zu sein.
"Ich habe meine Karriere beendet, da gab es keinen VAR - und ich bin sehr glücklich drum. In der Regionalliga hätte das Ding gezählt", meinte er, gab aber auch zu: "Wenn es Abseits war, ist es Abseits gewesen."
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