Gladbach-Transfers: Die besten und schlechtesten Einkäufe von Roland Virkus
Von Jan Kupitz

Roland Virkus macht den Weg bei Borussia Mönchengladbach frei für einen Neuanfang: Der Sportchef, der 2022 das Erbe von Max Eberl angetreten hatte, entschied sich zu Beginn dieser Woche für einen Rücktritt, der von den Oberen auch angenommen wurde.
Der Schritt wurde von den Gladbach-Anhängern positiv aufgenommen, denn Virkus hatte dort schon lange seinen Kredit verspielt. Das (zu) lange Festhalten an Gerardo Seoane war sicherlich der größte Kritikpunkt, aber auch sein Vorgehen auf dem Transfermarkt war nicht immer glücklich.
Wir schauen auf die besten und schlechtesten Transfers, die unter Virkus' Leitung seit 2022 getätigt wurden. Ein paar gute Griffe waren auf jeden Fall auch dabei.
Die besten Gladbach-Einkäufe unter Virkus
Tim Kleindienst
Der eindeutig beste Einkauf von Don Rollo war Tim Kleindienst, der 2024 für schlanke sieben Millionen Euro an den Niederrhein gewechselt war und auf Anhieb eingeschlagen ist. In 33 Pflichtspielen für die Borussia erzielte Kleindienst 16 Tore und zehn Vorlagen, stieg dazu zum Nationalspieler auf. Ganz klar: Ohne Kleindienst wäre die letzte Saison, die ohnehin nicht berauschend war, noch mieser verlaufen.
Franck Honorat
Kleindiensts kongenialer Partner ist Franck Honorat, der 2023 für acht Millionen Euro von Stade Brest kam und den Abgang von Jonas Hofmann auffangen sollte. Der Franzose bestritt bislang 60 Pflichtspiele für die Borussia, kommt dabei auf zehn Tore und 23 Vorlagen. Was Flanken und Standards betrifft, gibt es in der Bundesliga nur wenige bessere Spieler. Honorats Hereingaben sorgen regelmäßig für Gefahr!
Ko Itakura
Nachdem er als Leihspieler beim FC Schalke überzeugt hatte, schlug Gladbach im Sommer 2022 zu und verpflichtete Ko Itakura für fünf Millionen Euro - ein absoluter Steal. Der Japaner war während seiner Zeit am Niederrhein ein wichtiger Pfeiler der Defensive und wurde in diesem Sommer gewinnbringend verkauft: Knapp zehn Millionen Euro (plus Boni) gab es für Itakura, der somit ein gelungener Griff von Virkus war.
Robin Hack
Ein noch größeres Schnäppchen war Robin Hack, der 2023 für nur eine Million Euro aus Bielefeld kam. In 71 Spielen bringt er es bislang auf 30 Scorerpunkte - eine bockstarke Bilanz. Bei Transfermarkt wird sein Marktwert mittlerweile auf zwölf Millionen Euro geschätzt, insofern gelang hier eine riesige Wertsteigerung.
Lukas Ullrich
Lukas Ullrich kam 2023 zum Nulltarif von Hertha BSC und ist mittlerweile einer der Shootingstars der Borussia. Der Linksverteidiger ist in Mönchengladbach zum U21-Nationalspieler aufgestiegen und könnte in Zukunft sogar noch ein Thema für die A-Nationalmannschaft werden. Dann hätte Virkus neben Kleindienst einen weiteren Nationalspieler verpflichtet.
Die schlechtesten Gladbach-Einkäufe unter Virkus
Tomas Cvancara
Über zehn Millionen Euro blätterte die Borussia 2023 für Tomas Cvancara hin - angesichts der Umstände und der klammen Kasse war das eine irre Investitionen. Das Risiko der Verantwortlichen um Virkus wurde jedoch nie belohnt, denn Cvancara war ein einziger Fremdkörper am Niederrhein. In diesem Sommer ging es auf Leihbasis erstmal zu Antalyaspor; sein Marktwert ist auf drei Millionen Euro geschrumpft.
Nathan Ngoumou
Ähnlich teuer war Nathan Ngoumou, der 2022 für acht Millionen Euro vom FC Toulouse kam. Der Franzose kann zwar schnell laufen, lässt dafür aber technisch und taktisch einiges vermissen. Sein Marktwert wird nur noch auf vier Millionen Euro geschätzt.
Jonas Omlin
Und noch ein teurer Fehlgriff, denn für Jonas Omlin legte man im Winter 2023 stattliche neun Millionen Euro auf den Tisch; dazu gab es ein saftiges Gehalt von rund vier Millionen Euro. Omlin konnte leistungstechnisch nicht immer überzeugen - viel schlimmer aber ist die Verletzungsanfälligkeit des Torhüters, der daraufhin den Stammplatz an Moritz Nicolas verlor.
Jordan
Weil Gladbach im Sommer 2023 dringend einen Stürmer braucht, wurde kurz vor Toresschluss Jordan Pefok ausgeliehen. Der Angreifer war ein alter Bekannter von Gerardo Seoane, strahlte aber auch nur wenig Torgefahr aus. Die Leihe ließ man daher schnell auslaufen und zog die Kaufoption nicht.
Julian Weigl
Der Start von Julian weigl war ziemlich vielversprechend, weshalb er nach einem Leihjahr auch für 7,18 Millionen Euro von Benfica SL verpflichtet und mit einem dicken Gehalt ausgestattet wurde. Danach nahm seine Leistung jedoch rapide ab, vor allem in der vergangenen Saison war er häufig ein Bremsklotz. In Verbindung mit seinem hohen Gehalt war auch Weigl ein Transfer, der die Borussia insgesamt betrachtet kaum nach vorne gebracht hat. Immerhin holte man die damals gezahlte Ablöse in diesem Sommer wieder rein.
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