Seoane wackelt! Erste Nachfolge-Kandidaten bei Gladbach gehandelt
Von Jan Kupitz

Borussia Mönchengladbach hat den Saisonstart in den Sand gesetzt, was zwangsläufig auf den Trainer zurückfällt. Gerardo Seoane steht nach dem 0:4 gegen Werder Bremen arg in Bedrängnis und muss um seinen Job bangen! Sportchef Roland Virkus wollte dem Chefcoach unmittelbar nach Abpfiff keine Rückendeckung geben, sondern erstmal "eine Nacht drüber schlafen".
Am Montagvormittag leitete Seoane zwar das Spielersatztraining, die Gespräche über seine Zukunft dauern jedoch an. Die Chefetage kam um 9 Uhr zusammen, um darüber zu diskutieren, wie es mit dem Schweizer weitergeht.
Angesichts einer im Raum stehenden Entlassung stellt sich auch die Frage, wer Seoane im Fall der Fälle auf der Trainerbank ersetzen könnte. Laut Bild-Angaben ist Ex-Coach Marco Rose, der seit seinem Rauswurf bei RB Leipzig ohne Job ist, kein Thema. Dafür nennt das Boulevardblatt sechs andere mögliche Kandidaten, die am Niederrhein übernehmen könnten.
- Eugen Polanski: Der 39-Jährige ist derzeit als Trainer von Gladbachs U23 tätig und kennt den Verein in- und auswendig. Wann immer der Chefcoach der Borussia wackelt, wird auch Polanski ins Spiel gebracht. Der Ex-Profi könnte beispielsweise auch erstmal als Interimslösung ran, um bis zur Länderspielpause im Oktober zu schauen, wie er sich schlägt.
- Urs Fischer: Der Schweizer lässt keinen schönen Fußball spielen, war bei Union Berlin mit seinem pragmatischen Ansatz aber sehr erfolgreich. Die Eisernen hatte er aus der 2. Bundesliga bis in die Champions League geführt; er kann aus wenig viel rausholen.
- Bo Svensson: Der Däne war als Profi eineinhalb Jahre für die Borussia tätig und lieferte als Trainer von Mainz 05 über weite Strecken gute Arbeit. Bei Union Berlin klappte es hingegen nicht, dort musste er nach einem halben Jahr wieder gehen. Ähnlich wie Fischer wäre auch unter Svensson kein attraktiver Fußball zu erwarten.
- Edin Terzic: Der Ex-BVB-Coach wäre definitiv eine mutige Lösung, da er bislang nur beim BVB aktiv war - und dort auch nicht durchweg überzeugend konnte. Er wäre aber zumindest jemand, der mit seiner positiven und offenen Art für etwas Aufbruchstimmung sorgen könnte.
- Lucien Favre: Der 67-Jährige ist einer der erfolgreichsten Trainer in Gladbachs jüngerer Vereinsgeschichte und schon seit über zwei Jahren ohne Job. Taktisch ist Favre auf höchstem Niveau unterwegs, dafür gilt er als nicht immer einfacher Sturkopf. Dennoch: Im Vergleich zu Seoane wäre er ziemlich sicher ein (deutliches) Upgrade.
- Roger Schmidt: Ein Upgrade wäre auch Roger Schmidt, der immer wieder mit einer Bundesliga-Rückkehr in Verbindung gebracht wird. Die Bild stellt jedoch in Frage, ob Gladbach das Gehalt des 58-Jährigen stemmen könnte - und ob am Niederrhein das passende Spielermaterial für seinen Pressing-Stil vorhanden ist.
Was man bei Gladbachs Trainerfrage ebenfalls bedenken muss: Bis zur Länderspielpause im Oktober hat die Borussia ein knallhartes Programm und muss gegen Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg ran. Ein neuer Trainer könnte da schon wieder schnell verbrannt sein, wenn er nicht mit dem nötigen Standing ankommt.
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