Fohlen-Watch: So lief der Saisonauftakt für Cvancara, Plea & Co.
Von Simon Zimmermann

Sechs Abgänge hat Borussia Mönchengladbach in diesem Sommer zu verzeichnen. Während ein ehemaliger Hoffnungsträger und ein Youngster verliehen wurden, gingen mit Alassane Plea und Ko Itakura auch zwei Stammspieler. Insgesamt haben die Fohlen in diesem Transfer-Sommer 16,25 Millionen Euro durch Ablösen eingenommen. Auf der Gegenseite stehen Ausgaben in Höhe von 13,25 Millionen Euro.
Wir blicken darauf, wie es für Cvancara, Plea, Itakura, Lainer und Co. beim Saisonstart gelaufen ist.
1. Thomas Cvancara - Antalyaspor
Weil sich Tomas Cvancara bislang bei den Fohlen nicht wie erhofft durchsetzen konnte, soll der einstige Zehn-Millionen-Euro-Einkauf den Umweg über die Leihe zu Süper-Lig-Klub Antalyaspor gehen. Rund 750.000 Euro Gebühr soll Gladbach für den 24-jährigen Angreifer erhalten - und die Aussicht, dass sich der Tscheche über regelmäßige Einsätze für eine Zukunft am Niederrhein empfiehlt (Vertrag bis 2028).
Am vergangenen Samstag feierte Cvancara sein Debüt am ersten Liga-Spieltag gegen Kasimpasa. Der Leih-Klub des Tschechen konnte den Auftakt mit 2:1 für sich entscheiden, Cvancara stand als Mittelstürmer direkt in der Startelf. Eine direkte Torbeteiligung konnte der 24-Jährige zwar nicht auflegen, blieb aber immerhin 84 Minuten auf dem Platz. Dabei verbuchte er drei Torschüsse, eine Torschussvorlage und war 28 Mal am Ball. Seine Pass- und Zweikampfquoten waren dabei ausbaufähig. Lediglich 62 Prozent seiner 13 Passversuche fanden den Mitspieler. Am Boden gewann Cvancara immerhin 47 Prozent seiner Zweikämpfe, in der Luft waren es lediglich 33 Prozent.
Der Start für das Team ist geglückt, individuell kann Cvancara aber sicher noch zulegen.
2. Alassane Plea - PSV Eindhoven
Anders als Cvancara wird Plea definitiv nicht mehr nach Gladbach zurückkehren. Der 32-jährige Franzose hat sich nach sieben Fohlen-Jahren für 4,5 Millionen Euro Ablöse zum niederländischen Meister PSV Eindhoven verabschiedet.
Dort war Plea am ersten Eredivisie-Spieltag direkt gesetzt. Im 4-3-3-System gab der Routinier den Mittelstürmer und blieb 90 Minuten auf dem Feld. Es war bereits sein zweiter PSV-Einsatz. Zuvor stand Plea auch beim Supercup-Duell gegen die Go Ahead Eagles in der Startelf, das PSV mit 2:1 für sich entschied.
Zum Liga-Start gegen Sparta Rotterdam wurde es sogar noch viel deutlicher: Mit 6:1 gewann Eindhoven das Heimspiel. Wie schon im Supercup blieb Plea ohne Torbeteiligung. Immerhin steuerte er eine starke Zweikampfbilanz bei (67% am Boden, 50% in der Luft) und war mit 44 Ballkontakten ordentlich eingebunden. In den kommenden Wochen sollten allerdings auch Scorer hinzukommen, um seinen Stammplatz zu behalten.
3. Ko Itakura - Ajax Amsterdam
Lange sah es diesen Sommer so aus, als würde auch Ko Itakura den Weg nach Eindhoven finden. Am Ende wurde es allerdings Konkurrent Ajax Amsterdam. Gladbachs Sportchef Roland Virkus hatte hartnäckig verhandelt und am Ende eine Ablöse von fixen 10,5 Millionen herausgeholt, die durch Boni noch etwas steigen kann.
Gespielt hat der Defensiv-Allrounder für seinen neuen Klub noch nicht. Am Sonntag saß der Japaner auf der Tribüne und sah den 2:0-Heimsieg seines neuen Klubs gegen Telstar 1963. Als er per Stadiondurchsage begrüßt wurde, gab es Applaus von den Ajax-Fans.
4. Stefan Lainer - RB Salzburg
Sechs Jahre trug Stefan Lainer das Fohlen-Trikot. 2019 hatte Gladbach den Rechtsverteidiger für 12,5 Millionen Euro von RB Salzburg verpflichtet. Diesen Sommer zog es den 32-Jährigen dorthin zurück. Der Routinier war mit Vertragsende bei der Borussia ablösefrei.
Seither lief Lainer bereits achtmal für RBS auf. Zunächst dreimal in der Gruppenphase der Klub-WM, bei der Lainer jeweils die volle Spielzeit absolvierte und zum Abschluss gegen Real Madrid sogar Kapitän war. Mit vier Punkten schied Salzburg allerdings aus.
Die volle Spielzeit erhielt Lainer auch bei seinen drei Auftritten in der Champions-League-Qualifikation. Salzburg setzte sich in Runde zwei gegen Brann Bergen durch. Im Hinspiel gegen Brügge in Runde drei kassierte man zuhause dagegen eine 0:1-Pleite.
Etwas besser lief es zum Start der österreichischen Bundesliga. Einem 2:2 zum Auftakt gegen Ried ließ Salzburg ein klares 5:0 gegen den Grazer AK folgen. Am 2. Spieltag wurde Lainer in der 67. Minute ausgewechselt.
5. Yvandro Borges Sanches - Heracles Almelo
Die vergangene Saison verbrachte Yvandro Borges Sanches bereits leihweise in der Eredivisie bei NEC Nijmegen. Nun ist der Außenstürmer fest zu Heracles Almelo gewechselt. 500.000 Euro Ablöse kassierten die Fohlen und sicherten sich eine Rückkaufoption für den 21-jährigen Luxemburger. 2026 und 2027 kann Gladbach Borges Sanches für zwei bis 2,5 Millionen Euro zurückholen.
Zum Ligastart setzte es für Almelo eine herbe 0:4-Pleite beim FC Utrecht. Borges Sanches kam als Joker zum Einsatz und stand 26 Minuten auf dem Platz. Da stand es noch 0:2 aus seiner Sicht. Offensiv ausrichten konnte der Youngster nichts mehr. Immerhin einen Torschuss hatte er zu verzeichnen, allerdings gewann er auch keinen einzigen seiner vier Zweikämpfe. Für Borges Sanches und Almelo gibt es in den kommenden Wochen noch viel Luft nach oben.
6. Noah Pesch - 1. FC Magdeburg
2024 kam Noah Pesch ablösefrei aus der U19 von Bayer Leverkusen. In Gladbach kam der Flügelstürmer bislang überwiegend für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. Am 25. Spieltag der Vorsaison war dem 20-Jährigen aber auch sein Bundesliga-Debüt vergönnt. Beim 1:3 gegen Mainz kam er kurz vor Schluss ins Spiel.
Dennoch machte eine Leihe in diesem Sommer Sinn. Zweitligist Magdeburg schnappte sich den Youngster. Bislang spielt er dort aber noch keine Rolle. An den ersten beiden Zweitliga-Spieltagen saß Pesch jeweils über 90 Minuten auf der Bank. Der FCM verlor den Auftakt gegen Braunschweig (0:1), gewann dann aber das Derby gegen Dresden (2:1).
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