FC Bayern: Was man beim 10:0 über Auckland kritisch hinterfragen darf

Die Münchner feiern einen gelungen Auftakt in die Klub-WM - und doch gibt es da eine Sache, die man bemäkeln darf.
Adam Aznou durfte nur in der Schlussphase ran
Adam Aznou durfte nur in der Schlussphase ran / PAUL ELLIS/GettyImages
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Der Auftakt in die Klub-WM ist dem FC Bayern voll und ganz gelungen. Das 10:0 war wichtig für die Tordifferenz und könnte womöglich den Ausschlag für den Gruppensieg geben. Jamal Musiala hat ein furioses Comeback gefeiert und ist nach Cristiano Ronaldo und Gareth Bale erst der dritte Spieler, dem bei der Klub-WM ein Hattrick gelang. Thomas Müller hat sein 250. Tor für den FC Bayern erzielt. Und alle Spieler sind unbeschadet vom Feld gegangen. Alles perfekt, könnte man meinen.

Und doch gibt es eine Sache, die man kritisch hervorheben sollte. Manche nennen das womöglich meckern auf hohem Niveau. Manche sehen es vielleicht auch als völlig überzogene Kritik. Aber ich frage mich: Warum gibt man dem Nachwuchs nicht mal in so einem Spiel eine Bühne?

Nur Karl durfte sich gegen Auckland beweisen

Als Lennart Karl zum Seitenwechsel in die Partie kam und sein Profidebüt feiern durfte, war das ein starkes Zeichen von Vincent Kompany. Und womöglich auch ein kleines "Geschenk" an Karl für seine herausragende Saison, in welcher er für den Bayern-Nachwuchs auf 45 Scorerpunkte in 31 Einsätzen gekommen war. Nur: Warum ließ Kompany keine weiteren Zeichen folgen?

Adam Aznou kam acht Minuten vor Ende in die Partie, Tom Bischof, Maurice Krattenmacher oder Jonah Kusi-Asare durften gar nicht ran. Stattdessen wurde ein Serge Gnabry eingewechselt und ein Raphael Guerreiro durfte eine Stunde lang spielen - Spieler, die in diesem Sommer eigentlich als Wechselkandidaten gelten und mit ziemlicher Sicherheit keine langfristige Zukunft in München haben.

Schwache Durchlässigkeit keine Überraschung

Immer wieder gibt es beim FC Bayern (externe und interne) Kritik, dass es zu wenige Youngster zu den Profis schaffen. Und natürlich ist es bei kaum einem Verein so schwierig, den eigenen Nachwuchs einzubauen, wie beim auf Erfolg getrimmten Rekordmeister. Aber wenn man selbst gegen eine Amateur-Truppe aus Neuseeland nicht mal versucht, mehrere Youngster für 20-30 Minuten reinzuwerfen, dann braucht man sich auch nicht wundern, dass die Durchlässigkeit so mau ist.

Gegen Boca Juniors und Benfica, die noch in der Gruppenphase folgen, wird es vermutlich weniger Möglichkeiten geben, junge Spieler aufs Feld zu schicken. Von der K.o.-Phase ganz zu schweigen. Insofern war das Spiel gegen Auckland in dieser Hinsicht leider eine verpasste Chance. Und das darf (oder sollte) man auch mal kritisch erwähnen.


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