FC Bayern vs Boca Juniors: Marktwerte, Titel und Mitgliederzahlen im Vergleich

Der FC Bayern trifft bei der Klub-WM auf die Boca Juniors. In puncto Mitglieder und gesammelte Titel ist die Partie ein Duell auf Augenhöhe. Was den Marktwert angeht, klafft hingegen eine große Lücke zwischen den Klubs.
Bayern-Trainer Vincent Kompany vor dem Klub-WM-Duell gegen die Boca Juniors
Bayern-Trainer Vincent Kompany vor dem Klub-WM-Duell gegen die Boca Juniors / Anadolu/GettyImages
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Für den FC Bayern steht nach dem Auftakt gegen die Amateure von Auckland City und dem standesgemäßen 10:0-Sieg das zweite Spiel bei der Klub-WM an. Gegner in Miami werden die Boca Juniors aus Argentinien sein. Ein Gegner auf Augenhöhe für die Münchener - zumindest, was die Größe des Vereins und die Historie betrifft.

Den Mitgliederzahlen nach ist das Duell zwischen den Bayern und Boca das Aufeinandertreffen des größten Sportvereins der Welt gegen den viergrößten. Der deutsche Rekordmeister steht in dem Ranking mit rund 400.000 Mitgliedern auf Platz eins - gleichauf mit dem nächsten Gegner Benfica Lissabon (Stand Februar). Die Boca Juniors sind mit rund 316.000 Mitgliedern Vierter - zwischen den Blaugelben und den beiden Gruppengegnern steht nur Erzrivale River Plate (ca. 336.000 Mitglieder).

Bei den Titeln fast gleichauf

Auch bei der Titelsammlung liegen beide Klubs eng beieinander. Der FCB ist bekanntlich mit 34 Meisterschaften der deutsche Rekordmeister. Noch einen nationalen Titel mehr kann Boca aufweisen. 35-mal ging die argentinische Meisterschaft an La Boca. Rekordmeister ist der Lieblingsklub von Diego Maradona damit aber nicht. River Plate wurde sogar noch dreimal häufiger Meister.

Bei den kontinentalen Titeln liegen der FC Bayern und die Boca Juniors sogar gleichauf. Jeweils sechsmal gewannen beide Klubs die Champions League bzw. die Copa Libertadores. Bocas letzter Triumph liegt schon deutlich länger zurück als der letzte Münchener Henkelpott. 2007 gewann Boca letztmals die Copa Libertadores, seitdem wurde Bayern zweimal (2013, 2020) Champions-League-Sieger.

2001 gewannen beide Klubs im gleichen Jahr den größten Titel auf ihren Kontinent. Anschließend fand bei dem Vorgänger der reformierten Klub-WM das bislang einzige Pflichtspiel zwischen Boca und dem FCB statt. Die Münchener setzten sich mit 1:0 nach Verlängerung durch.

Bayern sportlich mit deutlichen Vorteilen

So weit der Blick zurück. Wenn man den Fokus auf das Hier und Jetzt richtet, wird dann aber doch eine große Lücke zwischen Boca und dem FC Bayern deutlich. Sportlich sind die Münchener dem Klub aus Buenos Aires im Jahr 2025 deutlich überlegen. Das lässt sich schon an den Marktwerten erkennen.

Auf 86 Millionen Euro Marktwert kommt der gesamte Kader der Boca Juniors. Beim FC Bayern sind es 903,5 Millionen Euro - mehr als zehnmal so viel. Jamal Musiala (140 Millionen Euro) und Michael Olise (100 Millionen Euro) haben alleine einen höheren Marktwert als die gesamte Mannschaft der Argentinier.

Boca mit prominenten Namen

Die wertvollsten Boca-Spieler sind hingegen Linksaußen Kevin Zenón (9 Millionen Euro), Stürmer Miguel Merentiel (6,5 Millionen Euro) und Mittelfeldspieler Williams Alarcón (5,5 Millionen Euro). Zum Vergleich: Bayerns Ersatztorwart Jonas Urbig (12 Millionen Euro) wäre mit klarem Vorsprung der teuerste Spieler bei Boca. Immerhin: Bei den Juniors spielen einige Altstars mit, die in der Vergangenheit ähnliche Marktwerte wie die Bayern-Stars aufweisen konnten.

Edison Cavani, Ander Herrera und Marcos Rojo spielen tragende Rollen bei der Mannschaft von Miguel Ángel Russo. Wobei Herrera nach seiner Roten Karte gegen Benfica gegen die Bayern gesperrt fehlen wird. Zudem ist dem Trio ist das Alter inzwischen anzumerken. Cavani, dem Kapitän des Teams, gelangen in der Liga bislang in zehn Spielen nur zwei Treffer.

Boca in schwacher Form

Und auch die jüngsten Leistungen der Mannschaft lassen zu wünschen übrig: Boca enttäuschte zuletzt in der heimischen Liga. In der ersten Halbserie der argentinisichen Primera Division schied Boca in den Playoffs bereits im Viertelfinale aus. Bereits in der Spielzeit zuvor verpassten die Juniors die Qualifikation für die Copa Libertadores.

Die Favoritenrolle liegt also klar beim FC Bayern. Auf den deutschen Rekordmeister wartet dennoch ein intensives Duell. Das Stadion in Miami wird dem Vernehmen nach ausverkauft sein. Der Großteil der Fans dürfte es mit den Argentiniern halten und etwas der legendären Stimmung aus La Bombonera mit zur Klub-WM bringen. Die Mannschaft von Vincent Kompany sollte also trotz aller Vorteile auf dem Papier gewarnt sein.


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