FC Bayern: Die größten Transfer-Flops der letzten 10 Jahre
Von Felix Roche

Bei den aktuellen Transfersummen, die für die Spieler aufgerufen werden, an denen der FC Bayern interessiert ist, würde die eine oder andere Million den Münchnern helfen. Suchen könnten die Verantwortlichen bei den Transfers der letzten Jahre: Bei so einigen wurde dort Geld verschwendet. Unser Autor hat seine größten Transfer-Flops der letzten zehn Jahre herausgesucht.
1. João Palhinha
Der erste Platz geht wohl ohne Frage an die portugiesische Holding-Six. Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel wollte ihn unbedingt und bekam ihn nicht. Vincent Kompany wollte ihn nicht und bekam ihn trotzdem. Daraus wurde ein großes Missverständnis, das die Bayern 51 Millionen Euro gekostet hat. Nach nur einer Saison und 25 Einsätzen soll das größte Missverständnis verkauft werden. Dabei fehlt es offenbar an Abnehmern. Ein Minus-Geschäft wird es am Ende aber auf jeden Fall.
2. Sadio Mané
Der Flügelspieler kam als großer Hoffnungsträger zum FC Bayern, wurde den Erwartungen aber nicht ansatzweise gerecht. Mané war deutlich weniger explosiv als zu seinen besten Jahren und auch die kurzzeitige Idee, ihn als falsche Neun aufzubieten, wurde schnell wieder verworfen. Unrühmlicher Tiefpunkt: Sein Faustschlag gegen Leroy Sané.
3. Bouna Sarr
Was macht man am letzten Tag einer Transferperiode, wenn man dringend einen Rechtsverteidiger braucht? Na klar, einen Spieler für neun Millionen Euro holen, von dem noch niemand etwas gehört hat. Das hat sich jedenfalls Hasan Salihamidzic 2020 gedacht und Bouna Sarr verpflichtet. Der Senegalese kam in vier Jahren auf 33 Einsätze und konnte seinen Marktwert von neun Millionen Euro auf ganze 1,5 Millionen Euro verringern. Inzwischen ist er ohne Verein. Geld muss er nach den vier Jahren Gehalt in München aber wohl auch nicht zwingend verdienen.
4. Michaël Cuisance
Michaël Cuisance hatte eine sehr gute Zeit bei Borussia Mönchengladbach. Deswegen war die Entscheidung der Bayern, den Franzosen nach München zu holen, eigentlich keine schlechte Idee. Am Ende entpuppte sich der Transfer aber zum nächsten Geldgrab. Für acht Millionen Euro gekauft und nach 13 Einsätzen für 2,3 Millionen Euro wieder verkauft. Inzwischen hat der 25-Jährige sein Glück gefunden und spielt eine wichtige Rolle bei Hertha BSC.
Dass es bei den Bayern nicht geklappt hat, liegt zu einem großen Teil an ihm, sagt er inzwischen: "Ich hatte eine gute Zeit in Gladbach. Als ich bei den Bayern war, dachte ich, vielleicht kann ich es jetzt ein bisschen ruhiger angehen lassen und muss nicht so viel arbeiten. Im Fußball geht es dann ganz schnell, wenn du nicht so viel Gas gibst. Dann kriegst du, was du verdienst."
5. Sacha Boey
Bei Boey stellt sich die Frage, warum die Bayern so viel Geld für einen Mittelklasse-Spieler ausgegeben haben. 30 Millionen plus mögliche Boni bei einem Marktwert von 22 Millionen Euro. Das einzig Gute dürfte daran sein, dass bei Boey nur wenige Boni an Galatasaray Istanbul fließen dürften. In den anderthalb Jahren, die er bei den Bayern spielt, kommt Boey auf gerade einmal 23 Einsätze. Inzwischen soll auch hier nach einem Abnehmer gesucht werden. Da stoßen die Bayern aber auf das gleiche Problem, wie bei Palhinha. Keine Mannschaft wird so viel Geld zahlen, wie es die Bayern getan haben. Es kann also gut sein, dass die Bayern am Ende auf dem Franzosen sitzen bleiben.
6. Renato Sanches
Ein großes Geldgrab wurde Renato Sanches am Ende zwar nicht, von einem Golden-Boy-Gewinner haben sich wohl alle Bayern-Fans mehr erhofft. 2016 kam der Portugiese als Europameister und bester Youngster des Turniers zu den Bayern. Dort konnte er sich aber nie durchsetzen. Auch eine Leihe zu Swansea City bewirkte eher einen weiteren Leistungsabfall als den erhofften Durchbruch. Am Ende wechselte er nach drei Jahren nach Frankreich zum OSC Lille. Wegen der Leih- und Transfereinnahmen konnte das finanzielle Fiasko zwar noch gering gehalten werden, ein großer Flop war er am Ende trotzdem, auch wenn er nach einer Leihe zu seinem Jugendklub Benfica SL wieder in die Spur gekommen ist.
Honorable Mentions
Es wird klar, wie die Bayern in den letzten Jahren ihr Geld aus dem Fenster geschmissen haben. Dabei könnten in dieser Liste auch noch andere Transfer-Flops sein. Bryan Zaragoza, der für viel zu viel Geld eingekauft wurde, oder Corentin Tolisso, der nicht nur Ablöse, sondern auch einiges an Gehalt gekostet haben muss. Die Liste würde sich noch weiterführen lassen. Das spricht für die bayrischen Transferaktivitäten Bände.
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