Werder hat ein Mbangula-Problem

Mit großen Vorschusslorbeeren kam Samuel Mbangula im Sommer von Juventus Turin zu Werder Bremen. Und nachdem er in den ersten Wochen auch gut spielte, fand er sich zuletzt immer häufiger auf der Bank wieder. Das lässt die Frage aufkommen: Weiß Horst Steffen nicht, wie er seinen Star einsetzen soll?
Nach starkem Start läuft es nicht mehr für Samuel Mbangula
Nach starkem Start läuft es nicht mehr für Samuel Mbangula / picture alliance/GettyImages
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Zehn Millionen Euro war Samuel Mbangula Werder Bremen im Sommer wert – nach Davy Klaasen ist er damit der zweitteuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte. Die Botschaft war klar: Werder will wieder investieren und oben angreifen.

Zunächst ging diese Vorhaben auch auf. Mbangula spielte stark und Werder schnupperte zwischenzeitlich auch an den Europa-Rängen. Doch dann folgte der Absturz: Mbangula spielte immer weniger und Bremen rutschte bis auf Platz 14 ab. Das wirft natürlich die Frage auf: Weiß Werder nicht, wie es seinen Flügelstürmer einsetzen muss?

Falsche Rolle für Mbangula?

Dass Mbangula dem Spiel immer seltener seinen Stempel aufdrücken kann, liegt in dem neuen taktischen Ansatz von Horst Steffen. Dieser besagt, dass der linke Flügelspieler gegen den Ball als Außenverteidiger in die Fünferkette agiert. Dadurch ist der 21-Jährige deutlich mehr in der Defensive gebunden und kann weniger Akzente in der Offensive setzen.

Steffen begründet seine neue Taktik so: "Zu Beginn hatten wir eine Viererkette, die etwas anfälliger wirkte. Bis auf die letzten beiden Spiele ist es uns durch die Umstellung auch gelungen, wieder stabiler zu stehen".

Zudem erwartet Steffen von Mbangula sogar defensive Mitarbeit: Es sei "selbstverständlich", dass Angreifer ihre Rolle nicht nur offensiv interpretieren und hinten aushelfen müssen, sagt er und ergänzt: "Es ist ein Grundthema in der Bundesliga, dass die Offensivspieler auch verteidigen müssen. Das darf ich auch von meinen Spielern erwarten."


Ein weiteres Experiment?

Dennoch stellt sich die Frage, ob sich Werder damit einen Gefallen tut, Mbangula in diese Rolle zu zwängen. Schließlich lobten sie bei seiner Verpflichtung vor allem seine offensive Vielseitigkeit. Das sollte Bremen mehr nutzen.

Immerhin spielte der Belgier in der Jugend zeitweise auch schon als Stürmer – und angesichts der großen Probleme, die die Grün-Weißen in dieser Saison im Sturmzentrum haben, wäre es vielleicht sinnvoller, Mbangula dort mal eine Chance zu geben.


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