Extrem scharfe Kritik im DoPa: Basler nimmt Sandro Wagner auseinander

So schnell kann der Hype verfliegen. Sandro Wagner bekommt nach der Pleite gegen Mainz ordentlich Gegenwind und wird scharf kritisiert.
Sandro Wagner vermehrt in der Kritik
Sandro Wagner vermehrt in der Kritik / EyesWideOpen/GettyImages
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Der Saisonstart glich einem Paukenschlag: Mit einem mutigen 3:1-Sieg beim SC Freiburg schien Sandro Wagner dem FC Augsburg über Nacht neues Leben eingehaucht zu haben. Doch der Höhenflug war nur von kurzer Dauer. Einer durchaus respektablen Leistung bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern folgten eine 1:2-Niederlage beim FC St. Pauli und nun der spielerische Offenbarungseid gegen Mainz 05. Die Stimmung in der Fuggerstadt ist innerhalb weniger Wochen komplett gekippt.

Wagners schonungslose Analyse: Die Basics fehlen

Besonders der Auftritt gegen Mainz an diesem Wochenende bereitet Sorgen. Anders als zuvor fehlte es nicht an taktischen Feinheiten, sondern an den Grundtugenden des Fußballs. Das wusste auch Wagner, der nach dem Spiel nicht lange nach Ausreden suchte. "40 % Zweikampfquote – das darf nicht passieren in der ersten Halbzeit. Das sind Basissachen", so die harte Erkenntnis des Trainers. Und auch die "Sprintwerte waren nicht gut", hielt Wagner fest. Man dürfe sich nicht "über Ballbesitz und über gewisse Strukturen" definieren, wenn die Basis nicht stimme zürnte der Augsburger Chefcoach.

Sichtlich getroffen entschuldigte er sich bei den Fans: "Es tut mir leid für die Zuschauer. [...] Das ist uns nicht gelungen und tut wirklich weh. Ich bin sehr traurig."

Basler poltert: "Überheblich und arrogant"

Für TV-Experte Mario Basler kommt diese Entwicklung nicht unerwartet. Im SPORT1-Doppelpass holte er zur Generalabrechnung mit Wagners Außendarstellung aus. "Ich glaube, dass er überheblich ist, dass er arrogant ist. Das wird ihm auf die Füße fallen", polterte Basler. Stein des Anstoßes waren vor allem Wagners selbstbewusste Aussagen nach dem Bayern-Spiel, als er meinte, er sehe nicht, dass Augsburg "weniger Qualität" habe als die Bayern. Für Basler ein klares Zeichen von Selbstüberschätzung: "Er muss langsam auf den Boden der Tatsachen zurückkommen", so Baslers Rat im DoPa.

Diese Einschätzung teilten viele Fans im Netz, wo sich nach der Mainz-Pleite Spott und Häme über Wagner ergossen. Kommentare wie "Ich dachte, Sandro Wagner ist der nächste Pep Guardiola?" oder die Bezeichnung als "Blender des Jahres" machten dort die Runde.

Zwischen Lernprozess und erster Bewährungsprobe

Rückendeckung erhielt der nun scharf kritisierte Coach von Ex-Profi Steffen Freund. Er bezeichnete Wagner als "lernenden Trainer", dem man in seiner ersten Bundesliga-Saison als Chefcoach auch Fehler zugestehen müsse. "Das ist ein ganz anderes Level als in Unterhaching", so Freund.

Trotz des rauen Gegenwinds bleibt Wagner von seinem Weg überzeugt: "Ich habe auch nach dem Spiel gesagt, dass ich auch weiterhin diesen Glauben habe und total happy bin hier zu sein." Diesen Glauben muss er nun mit Ergebnissen untermauern. Das schwere Auswärtsspiel in Heidenheim wird zur nächsten echten Bewährungsprobe. Ein weiterer Rückschlag, und die Krise in Augsburg dürfte sich dramatisch verschärfen.


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