Ex-Werder-Chef Baumann wehrt sich gegen Woltemade-Vorwürfe
Von Lennart Fitzler

Mit seinem Wechsel zu Newcastle United für fixe 85 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro Boni brachte Nick Woltemade dem VfB Stuttgart in diesem Sommer-Transferfenster eine absolute Rekordsumme ein. Für die VfB-Bosse ein wirklich genialer Deal, vor allem, weil der Angreifer im Sommer 2024 ablösefrei zu den Schwaben kam.
Werder Bremen erhielt mickrige Ausbildungsentschädigung
Ganz anders wird man den Wechsel des DFB-Stars in Bremen aufgenommen haben. Woltemades Ex-Klub (2010-2024) bekam durch den Deal eine Ausbildungsentschädigung von rund 3,4 Millionen Euro, 90min hatte berichtet. Das steht allerdings in keiner Relation zu dem Erlös, den der Bundesliga-Konkurrent aus Stuttgart erhielt.
Die 90-Millionen-Transfersumme hätten die Werderaner sicher auch gut gebrauchen können. Wieso also ließ man Nick Woltemade damals ablösefrei ziehen? Frank Baumann war zu dieser Zeit als Sport-Geschäftsführer des SV Werder Bremen tätig und damit für den Woltemade-Transfer nach Stuttgart verantwortlich.
Baumann wehrt sich gegen Vorwürfe zu Woltemade-Transfer
Im BILD-Interview wehrte sich Baumann, der jetzt bei Schalke 04 als Sportvorstand beschäftigt ist, gegen die Vorwürfe über diese Entscheidung.
"Es kann nur ein Versäumnis sein, wenn man es versäumt hat, alles dafür zu tun, um ihn zu halten. Das war es definitiv nicht. "
- Frank Baumann zum Woltemade-Transfer
Außerdem erklärte der Ex-Werder-Boss, dass Woltemade für Werder-Verhältnisse als Jugendspieler einen der besten Verträge aller Zeiten hatte. Man habe bereits ein Jahr vorher versucht, seinen Vertrag zu verlängern. "Ich kann da kein Versäumnis von Werder-Seite feststellen. Er hat sich für einen anderen Weg entschieden", sagte Baumann gegenüber BILD.
Werder hat sich zu spät mit Woltemades Vertrag beschäftigt
Dass der 1,96-Meter-Stürmer irgendwann mal groß aufspielen würde, hatte man in Bremen schon im Gefühl. Der damalige Cheftrainer Ole Werner erklärte damals, dass er sehr gerne mit Woltemade zusammengearbeitet habe. Er habe ihm den nächsten Schritt zugetraut. Werder soll Woltemade für eine Verlängerung auch einen sehr lukrativen Vertrag angeboten haben.
Baumanns Darstellung wird jedoch von einigen Insidern und Experten nicht geteilt. Die Werder-Verantwortlichen hätten sich trotz Woltemades auslaufenden Vertrags zu spät mit seiner Personalie beschäftigt - erst gegen Ende der Vertragslaufzeit intensive Gespräche aufgenommen.
Letzte Werder-Saison sprach nicht für Woltemades Durchbruch
Ob der DFB-Stürmer bei Werder Bremen eine ähnliche Entwicklung genommen hätte wie in Stuttgart, ist schwer zu sagen. In seiner letzten Werder-Saison kam Woltemade zwar auf 30 Einsätze, erzielte dabei aber nur zwei Tore.
Beim VfB Stuttgart waren es wettbewerbsübergreifend (Bundesliga und DFB-Pokal) 17 Tore in 33 Spielen.
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