Ritterschlag für Lennart Karl: Matthäus zieht Vergleich mit Fußball-Legende
Von Leonard Schmidt

Ganz Fußball-Deutschland staunt über Lennart Karl. Das 17-jährige Offensiv-Juwel des FC Bayern München hat in der letzten Woche mit zwei absoluten Traumtoren für Furore gesorgt und eine Debatte ausgelöst, die für einen Spieler seines Alters ungewöhnlich früh kommt: Gehört er schon bald in die deutsche Nationalmannschaft?
Erst Rekord-Tor in der Königsklasse, dann der Bundesliga-Hammer
Den Anfang machte Karl unter der Woche in der Champions League gegen den FC Brügge. Bei seinem Startelf-Debüt tanzte er sich im Stile eines Weltstars durch fünf Gegenspieler und hämmerte den Ball aus 18 Metern unter die Latte – mit 17 Jahren und acht Monaten wurde er damit zum jüngsten deutschen Torschützen in der Geschichte der Königsklasse. Nur drei Tage später legte er in der Bundesliga nach: Fünf Minuten nach seiner Einwechslung in Gladbach fasste er sich aus über 20 Metern ein Herz und jagte den Ball unhaltbar in den Winkel.
Diese beiden Aktionen ließen die Experten schwärmen. Lothar Matthäus zog bei RTL gar einen prominenten Vergleich: "Dieses Tor (gegen Brügge) hat mich an jemanden erinnert, der den Ballon d‘Or schon sieben oder acht Mal gewonnen hat, nämlich an Messi." Für den Rekordnationalspieler ist klar: Karl "hat alles, was ein Offensivspieler heutzutage mitbringen muss."
Matthäus sieht Karl als Kandidat für die DFB-Elf
Angesichts dieser Qualitäten und der Bühne, auf der Karl sie bereits zeigt, geht Matthäus noch einen Schritt weiter. Bei Sky brachte er den Youngster direkt für die A-Nationalmannschaft und sogar die WM 2026 ins Gespräch: "Er soll bei Bayern Einsatzzeit bekommen. Und wenn du bei Bayern Einsatzzeiten bekommst und hast einen deutschen Pass, dann bist du auch ein Spieler für die Nationalmannschaft." Eine klare Ansage des Sky-Experten in Richtung Julian Nagelsmann.
Kimmich mahnt zur Gelassenheit – aber sieht die Chance
Im Münchner Lager versucht man derweil, den Ball flach zu halten. Kapitän Joshua Kimmich lobte seinen jungen Teamkollegen zwar, mahnte aber auch zur Geduld: "Ich hoffe, dass er gerade diese Phase genießt, am Anfang der Karriere. Da gibt es noch keinen Druck, keine Erwartungshaltung." Kimmich betonte die Wichtigkeit, im Training weiter hart zu arbeiten, versicherte aber auch, dass die Mannschaft darauf achten werde.
Gleichzeitig räumte Kimmich ein, dass der Weg in die Nationalelf heute schneller gehen könne als früher. Auf BILD-Nachfrage erklärte er, dass es heutzutage nicht mehr "sehr, sehr untypisch" sei, nach wenigen Bundesligaspielen nominiert zu werden. Entscheidend sei die Form, und der Bundestrainer habe "immer die Möglichkeit, auch formstarke Spieler mitzunehmen."
Die Tür für Lennart Karl steht also offen. Während Matthäus bereits von der WM träumt, konzentriert man sich in München auf die nächsten Entwicklungsschritte. Doch eines ist sicher: Julian Nagelsmann wird die Auftritte des Bayern-Juwels in den kommenden Wochen ganz genau beobachten.
Weitere FC Bayern-News lesen:
feed