Entscheidung pro Liverpool und Hoeneß' Reaktion - Wirtz senior packt aus

Hans-Joachim Wirtz verrät, warum sein Sohn lieber zum FC Liverpool gewechselt ist. Und das, obwohl sich gerade Uli Hoeneß sehr um ihn bemüht hatte.
Florian Wirtz ging lieber zum FC Liverpool statt zum FC Bayern
Florian Wirtz ging lieber zum FC Liverpool statt zum FC Bayern / Alex Grimm/GettyImages
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Liverpool statt München. LFC statt FCB. Florian Wirtz hat die Entscheidung über seinen Wechsel nach einem monatelangen Poker getroffen und damit die Münchner kalt erwischt. Nun hat sein Vater Hans-Joachim, der gleichzeitig als sein Berater fungiert, mit dem Spiegel über den Wechsel und die Entscheidungsfindung gesprochen.

Wirtz senior verriet, dass es zwar "mehrere Vereine mit Interesse" gegeben hat, "doch ernsthaft blieben dann die Bayern und Liverpool übrig". In den Medien galt lange Zeit der deutsche Rekordmeister als Favorit, zumal Hans-Joachim Wirtz ein gutes Verhältnis zu Uli Hoeneß nachgesagt wird. Hoeneß war es auch, der sehr auf eine Verpflichtung des Spielmachers gedrängt hatte - umso schwerer fiel es der Wirtz-Familie, ihm schlussendlich absagen zu müssen.

"Mir ist das abschließende Telefonat mit Uli Hoeneß sehr schwergefallen."

Hans-Joachim Wirtz über die Absage

"Die Situation mit den Bayern war schwierig, weil sich Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge unglaublich bemüht haben und auch die sportlichen Möglichkeiten klar analysierten. Ich habe größten Respekt vor Uli Hoeneß und seiner Lebensleistung. Er hat nach dem Kreuzbandriss von Florian 2022 völlig uneigennützig geholfen, dass wir schnell einen Termin für die OP in Innsbruck bekommen haben. Dafür sind wir ihm noch immer dankbar. Mir ist das abschließende Telefonat mit Uli Hoeneß deshalb sehr schwergefallen", gestand Hans-Joachim Wirtz.

Hoeneß sei "sachlich-fair" gewesen, allerdings habe er die Enttäuschung über die Absage "nicht verbergen" können. "Schließlich hatte er sich persönlich sehr um diesen Wechsel bemüht", so Wirtz.

Bayerns Trainer Vincent Kompany habe zudem "sehr gute Gedanken und Ideen" gehabt, "wie er Florian in die Mannschaft des FC Bayern einbinden wollte". Daher seien es am Ende nur Nuancen gewesen: "Die Entscheidung hatte letztlich mit der unterschiedlichen sportlichen Situation und der Rolle für Florian zu tun. Und finanziell gab es sowieso zwischen beiden Vereinen keine großen Unterschiede."

Arne Slot hat Wirtz gepackt

Liverpool-Coach Arne Slot wiederum hatte großen Anteil daran, dass die Reds am Ende den Zuschlag bekamen. Der Niederländer habe Wirtz "sportlich überzeugen können", meinte sein Papa. "Zudem ist er ein sehr angenehmer Mensch. Florians beste Trainer waren immer diejenigen, die ihm viele Freiheiten gelassen haben. Und jene mit der größten Empathie haben Florian auch erreicht. Er findet das Spiel in England interessant, weil es von Tempo und Dynamik lebt. Arne Slot hat seine Spielphilosophie, die Mannschaftstaktik im Ballbesitz und Pressing vorgestellt und wie Florian darin seine Stärken entfalten kann. Das hat Florian entscheidend beeindruckt. Die Trainingsbedingungen in Liverpool waren außerdem total imponierend."

Daneben müsse man beachten, dass Wirtz mit seinen 22 Jahren "in einem guten Alter für den Schritt ins Ausland" sei. "Mit einer Familie ist man später nicht mehr so unabhängig", gab sein Vater zu bedenken. "Den Schritt ins Ausland hat Florian als neue menschliche und sportliche Herausforderung gesehen und sich deswegen für den FC Liverpool entschieden." Diesen Eindruck haben auch seine Eltern geteilt, wie Hans-Joachim Wirtz unterstrich.

Der FC Bayern scheint letztlich also nicht allzu viel falsch gemacht zu haben - Liverpool hatte schlichtweg mehr Anziehung. Und mit Arne Slot den empathischen X-Faktor auf seiner Seite.


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