Enthüllt: So stach der FC Bayern die Premier-League-Elite im Poker um Olise aus

Ein auftauchendes Talent wird für 90 Millionen nach England verkauft, doch ein Olise geht für "nur" 55 Millionen Euro über den Tisch - wie hat Bayern das geschafft?
Olise als Kandidat für die beste Flügelspitze der Welt
Olise als Kandidat für die beste Flügelspitze der Welt / Alex Grimm/GettyImages
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Der Wechsel von Michael Olise zum FC Bayern für kolportierte rund 55 Millionen Euro (plus Boni und Weiterverkaufsklausel) war einer der spektakulärsten Deals des Sommers 2024. Dass sich der hochtalentierte Flügelstürmer für München und gegen eine ganze Riege von Premier-League-Giganten wie Manchester City, Man United, Chelsea und Liverpool entschied, lag jedoch nicht nur am sportlichen Konzept – sondern auch an einem clever genutzten Zeitfenster.

Eine Berater-Sperre als unverhoffte Chance

Wie die Sportbild berichtet, war der entscheidende Faktor im Transferpoker eine drohende sechsmonatige Sperre gegen Olises Berater, Glen Tweneboah. Aufgrund eines unzulässigen Provisionsdeals aus dem Jahr 2019 wurde dieser vom englischen Verband FA sanktioniert. Im Mai 2024 wurde sie ausgerufen, letztendlich trat sie im Oktober letzten Jahres in Kraft. Für den Agenten bedeutete das: Jeder Transfer musste schnellstmöglich über die Bühne gehen, um ihn noch persönlich betreuen zu können.

Diesen Zeitdruck erkannte die Münchner Vereinsführung als einmalige Chance und handelte entschlossen.

Eberls Überzeugungsarbeit sticht die Konkurrenz aus

Während die englische Konkurrenz noch zögerte, machte der FC Bayern Nägel mit Köpfen. Max Eberl trieb die Verhandlungen voran und aktivierte als erster Klub die Ausstiegsklausel. Bereits am 7. Juli wurde der Wechsel offiziell verkündet – lange bevor die Konkurrenz reagieren konnte.

"Bei der Verpflichtung von Michael Olise war eine sehr große Portion tiefe Überzeugung im Spiel – auf beiden Seiten", erklärte Eberl. Die Bayern waren sicher, den perfekten Spieler für ihre Zukunft gefunden zu haben, und Olise wiederum war vom sportlichen Konzept des Rekordmeisters überzeugt.

Vom Aussortierten zum Weltfußballer-Kandidaten?

Der Aufstieg von Olise ist eine Geschichte der Beharrlichkeit. In der Jugend einst bei Chelsea und Manchester City aussortiert, gilt er heute als absoluter Musterprofi, der mit eigenem Koch und Fitnesstrainer alles dem Erfolg unterordnet. Obwohl er öffentlich als sehr zurückhaltend gilt, ist er intern bestens in die Mannschaft integriert.

Sein Potenzial scheint grenzenlos. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen traut ihm sogar zu, eines Tages Weltfußballer zu werden. Angesichts dieser Entwicklung und des langfristigen Vertrags, den man in München am liebsten vorzeitig verlängern würde, gibt man sich beim FC Bayern bezüglich des Interesses anderer Klubs betont gelassen.

In Sachen Preis-Leistung wird Eberls bisheriges Transfer-Meisterstück mit Blick auf den vergangenen Sommer 2025 noch beeindruckender: Schließlich ging etwa ein Nick Woltemade für rund 90 Millionen Euro über die "Transfer-Theke".


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