Sammer mit süffisantem Kommentar wegen BVB-Verbot
Von Jan Kupitz

Der BVB hatte in der vergangenen Saison einige schwache Spiele. Eine der größten Enttäuschungen war sicherlich der Auftritt beim FC Bologna, der Nuri Sahin schlussendlich auch den Job gekostet hat. Doch nicht nur deshalb blieb das Spiel in Erinnerung - sondern auch, weil BVB-Berater Matthias Sammer in seiner Funktion als TV-Experte bei Amazon Prime Video sehr deutliche Worte gefunden hatte.
Sammer zog damals vor laufenden TV-Kameras stark über die Schwarzgelben her und nahm kein Blatt vor den Mund. Seine Aussagen, so richtig sie im Kern auch waren, sorgten angesichts seiner Beraterrolle beim BVB für reichlich Wirbel. In der Folge wurde er von den Dortmundern dazu gedrängt, künftig keine BVB-Spiele mehr als Experte zu begleiten.
Vor der neuen Champions-League-Saison, die für Dortmund am Dienstag mit einem Auswärtsspiel bei Juventus Turin beginnt, wurde Sammer gefragt, ob er seine Aussagen von damals bereue. "Wenn ich es bereue, wird das Spiel trotzdem nicht besser", entgegnete er laut Bild-Angaben schmunzelnd.
Sammer kann Wirbel nicht verstehen
Generell konnte Sammer die Aufruhr rund um seine Kritik wenig nachvollziehen, schließlich gehöre so etwas im Leistungssport dazu: "Ich glaube, dass wir einfach damit umgehen, was wir sehen und was wir dann erzählen. Und manchmal ist es ein bisschen softer, weichgespülter und dann ist es manchmal ein bisschen deutlicher. Also ich hätte vielleicht auch antworten können: 'Vielleicht hätten sie sich an dem Tag ein bisschen mehr Mühe geben können, um vielleicht auch hinten heraus ein etwas besseres Ergebnis zu erzielen.' Das ist zwangsläufig durchaus möglich. Ich wusste nicht, dass der Leistungssport soft geworden ist. Und dementsprechend werde ich mich trotzdem nicht anpassen. Also das kann ich Ihnen schon mal sagen."
Dass er die Spiele des BVB fortan nicht mehr begleiten wird, sei "vielleicht vernünftig", so Sammer. Ganz sicher ist er sich diesbezüglich aber nicht, schließlich gehöre es auch dazu, den Finger in die Wunde zu legen: "Ich habe eigentlich gelernt, dass Unruhe manchmal auch zu besseren Lösungen führt. Ich bin nicht perfekt und vielleicht war das auch ein bisschen drüber. Aber ich habe eines gelernt im Leben: Die Wahrheit wird immer die Wahrheit bleiben. Und wer die Wahrheit nicht verträgt, sollte nicht auf den losgehen, der es benennt, sondern auf die Ursachen und die, die die Wahrheit zu verantworten haben. Mein Vater hat immer gesagt: In der Übertreibung liegt die Anschaulichkeit."
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