Diesen Star wollten die Bayern los werden: Wäre ein Verkauf ein Fehler gewesen?
Von Leonard Schmidt

Sacha Boey erlebt beim FC Bayern München gerade seine beste Phase, seit er im Januar 2024 für 30 Millionen Euro an die Isar wechselte. Lange als teurer Fehleinkauf und Schwachstelle im Kader verschrien, hat sich der 25-jährige Franzose in den letzten Wochen zu einem zuverlässigen Startelfspieler entwickelt. Er ist das perfekte Beispiel für die neue Mentalität, die unter Vincent Kompany beim Rekordmeister Einzug gehalten hat.
Eberl bestätigt Verkaufspläne: "Hätten darüber nachgedacht"
Dass Boey überhaupt noch in München ist, war im Sommer alles andere als sicher. Sportvorstand Max Eberl gab am Rande des Frankfurt-Spiels offen zu, dass ein Verkauf bei einem passenden Angebot ein Thema war: "Wir hätten darüber nachgedacht, wenn was passiert wäre."
Doch weil Alternativen fehlten und sich die Verletzungssorgen in der Defensive häuften (Davies, Ito, Stanisic), blieb Boey. Eine Entscheidung, die sich nun auszahlt. Er nutzte die Chance, die ihm das Vertrauen von Trainer Kompany und die Ausfälle der Konkurrenz boten.
Die Analyse: Mehr als nur ein Lückenfüller
Boeys Entwicklung lässt sich an seinen Leistungen ablesen. Nach einer soliden Einwechslung gegen Chelsea steigerte er sich von einem ausbaufähigen Startelfeinsatz in Sinsheim (Kicker-Note 4) zu einer starken Leistung gegen Bremen (Note 2,5). Ein Blick auf die Daten von Sofascore zeigt, dass er seine Rolle im Kollektiv gefunden hat: Gegen Bremen und Frankfurt überzeugte er mit starken Zweikampfwerten, fing Bälle ab und schaltete sich ins Offensivspiel ein. Er spielt unauffällig, aber solide – für einen Verteidiger ein großes Kompliment.
Seine Wende ist ein Symbol für das aktuelle Bayern-Team. Der bewusst klein gehaltene Kader sorgt für einen gesunden Konkurrenzkampf, in dem jeder gebraucht wird. "Es ist keine Rotation, es ist eine Competition", erklärte Joshua Kimmich kürzlich. Diese "sehr gesunde Competition" und die klaren Abläufe im Team helfen jedem Spieler, seine Leistung zu bringen – auch einem, der schon fast abgeschrieben war.
Die Zukunft: Konkurrenzkampf wächst
Trainer Kompany zeigte sich schon vor dem Frankfurt-Spiel überzeugt von den Qualitäten seines Schützlings: "Die Jungs haben alle Talent, sonst würden sie nicht hier sein. Die kommen immer wieder zurück." Boey hat bewiesen, dass er zurückkommen kann. Nach der Länderspielpause kehrt mit Josip Stanisic jedoch ein direkter Konkurrent zurück. Dann wird sich zeigen, ob Boey seinen neu erarbeiteten Status als zuverlässige Option verteidigen kann.
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