Diese Top-Elf hat noch keinen Vertrag für 2026
Von Leonard Schmidt

Während die aktuelle Saison auf Hochtouren läuft, arbeiten die Sportdirektoren der Top-Klubs längst an der Zukunft. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Stars, deren Verträge im Sommer 2026 auslaufen. Für die Vereine beginnt damit das vielleicht heißeste Poker-Spiel auf dem Transfermarkt.
Die laufende Saison bietet die letzte Chance, für die Vereine noch eine Verlängerung mit einigen sehr spannenden Spieler zu schließen. Zögern die Klubs zu lange mit einer Verlängerung, droht ein ablösefreier Abgang, bei dem die Spieler ein massives Handgeld einstreichen können. Für die Konkurrenz ist es die Chance auf einen Jahrhundert-Transfer zum Nulltarif.
Absolute Superstars noch ohne Vertrag
Ein Blick auf die Marktwerte bei Transfermarkt verdeutlicht die Dimensionen, um die es hier geht. Namen wie Ibrahima Konaté oder Frenkie de Jong, die normalerweise immense Ablösesummen kosten würden, dürften im Sommer 2026 für ein regelrechtes Wettbieten sorgen. Doch auch die deutschen Top-Klubs sind alarmiert, denn ein ablösefreier Verlust von Schlüsselspielern wie Dayot Upamecano oder Julian Brandt würde bei Bayern und Dortmund eine Lücke reißen, die nur schwer zu schließen wäre.
Wir stellen eine Top-Elf aus Spielern zusammen, deren Zukunft noch völlig offen ist und die den Gerüchte-Markt in den kommenden Monaten dominieren werden:
TW: Mike Maignan (AC Mailand)
Wenn ein Torhüter so gut ist, dass er mit einer Neuer-Nachfolge in Verbindung gebracht wird, dürfte das so einiges bedeuten.
Die Rede ist vom Kapitän und der unumstrittenen Nummer eins der AC Mailand - Mike Maignan. Der 30-jährige Franzose besticht durch überragende Reflexe und eine explosive Strafraumbeherrschung. Doch seine Zukunft in Italien ist ungewiss: Sein Vertrag läuft 2026 aus, und die Verhandlungen über eine Verlängerung stocken Berichten zufolge an Gehaltsforderungen von rund acht Millionen Euro pro Jahr. Bei den Bayern ist die Zukunft von Manuel Neuer auch noch ungewiss. Wenn die Gerüchte stimmen würden die Bayern einen Marktwert von ca. 25 Millionen Euro umgehen und einen weltklasse Nachfolger verpflichten.
VER: Ibrahima Konaté (FC Liverpool)
Der französische Nationalspieler ist ein physisches Kraftpaket, das mit seiner Größe von 1,94 m, seiner Schnelligkeit und seiner Zweikampfstärke perfekt in die Premier League passt. Seit seinem Wechsel von RB Leipzig im Jahr 2021 hat sich der 26-Jährige zu einem Schlüsselspieler in der Abwehr des FC Liverpool entwickelt. Sein Vertrag läuft jedoch 2026 aus, und die Verhandlungen über eine Verlängerung gestalten sich als zäher Poker. Berichten zufolge lehnt Konaté die bisherigen, stark leistungsbezogenen Angebote ab und fordert ein Gehalt, das ihn in die Riege der Top-Verdiener um Virgil van Dijk und Mohamed Salah aufsteigen ließe. Diese Pattsituation hat Real Madrid auf den Plan gerufen, das auf einen ablösefreien Transfer-Coup im Sommer 2026 lauert. Die 60 Millionen Marktwert würden aber viele europäische Riesen gerne einsparen.
VER: Marc Guehi (Crystal Palace)
Als Kapitän von Crystal Palace hat sich Marc Guehi zu einem der begehrtesten Innenverteidiger Europas entwickelt. Der 25-jährige englische Nationalspieler ist physisch stark, vielseitig und mit Führungsqualitäten ausgestattet - daher auch der Marktwert von ca. 45 Millionen Euro. Sein Vertrag läuft 2026 aus, was einen wahren Bieterkampf der Top-Klubs entfacht hat: Real Madrid, PSG, Bayern München, Liverpool und der FC Barcelona sollen allesamt interessiert sein. Real Madrid scheint dabei die besten Karten zu haben, da Guehi einen Wechsel ins Bernabéu favorisieren soll. Um die Konkurrenz auszustechen, könnten die Königlichen ihre Bemühungen bereits auf den Januar vorziehen. Bayern und Liverpool erwägen ebenfalls einen Wintertransfer mit Ablöse, um einem ablösefreien Wechsel nach Madrid zuvorzukommen.
VER: Dayot Upamecano (FC Bayern München)
Der Franzose hat sich unter Vincent Kompany zum unumstrittenen Abwehrchef und zu einem der wichtigsten Spieler im System des FC Bayern entwickelt. Seine extreme Schnelligkeit ist die Absicherung für die hochstehende Verteidigungslinie des Rekordmeisters. Sein Vertrag läuft jedoch 2026 aus, und die Fronten im Vertragspoker sind Berichten von Sky zufolge verhärtet. Upamecano und sein Berater sollen eine klare Gehaltsforderung gestellt haben und nicht bereit sein, davon abzurücken. Während Sportvorstand Max Eberl den 26-Jährigen unbedingt halten will, gibt es intern wohl auch Stimmen, die aus Prinzip kein verbessertes Angebot abgeben wollen. Diese Situation alarmiert die Konkurrenz: Top-Klubs wie Real Madrid und der FC Liverpool lauern auf die Chance, Upamecano im Sommer 2026 ablösefrei zu verpflichten. Das wären satte 50 Millionen an Marktwert, die die Bayern einbüßen würden.
MIT: Rúben Neves (Al-Hilal)
Als portugiesischer Nationalspieler und ehemaliger Premier-League-Star ist Rúben Neves im zentralen Mittelfeld eine absolute Top-Personalie. Sein Abenteuer bei Al-Hilal in Saudi-Arabien könnte bald enden, denn sein Vertrag läuft 2026 aus und er selbst favorisiert eine Rückkehr nach Europa. Das ruft alte Bewunderer auf den Plan: Manchester United, das ihn seit seiner Zeit beim FC Porto verfolgt, gilt als heißer Kandidat. Doch auch eine emotionale Rückkehr zu seinem Jugendklub FC Porto ist eine realistische Option, da der neue Präsident seine Verpflichtung zur Priorität erklärt hat.
MIT: Quinten Timber (Feyenoord)
Er ist der Zwillingsbruder des Arsenal-Stars Jurriën und im Mittelfeld von Feyenoord eine absolute Bank. Der 24-jährige Quinten Timber ist ein dynamischer Box-to-Box-Spieler, der sowohl defensiv abräumen als auch offensive Akzente setzen kann. Sein Vertrag läuft 2026 aus, und schon im vergangenen Sommer stand er kurz vor einem Wechsel – Bayer Leverkusen zeigte laut Feyenoord-Direktor Dennis te Kloese "sehr ernstes Interesse". Da ein Transfer nicht zustande kam, will der Verein nun die Gespräche über eine Verlängerung aufnehmen. Aufgrund seiner Vertragssituation verlor er zwar die Kapitänsbinde, bleibt aber unumstrittener Stammspieler. Ein ablösefreier Wechsel im Sommer 2026 bleibt eine heiße Option, sollte man sich nicht einigen.
MIT: Frenkie de Jong (FC Barcelona)
Als zentrale Nabe im Mittelfeld des FC Barcelona und einer der absoluten Top-Verdiener im Kader schien die Zukunft des Niederländers lange ungewiss. Sein Vertrag läuft 2026 aus, und der schuldengeplagte Klub drängte auf einen empfindlichen Gehaltsverzicht. Frühere Verhandlungen scheiterten krachend, was auch an einem zerrütteten Verhältnis zu seinem damaligen Berater lag. Nach einem Agentenwechsel hat sich die Lage jedoch komplett gedreht. De Jong hat sich öffentlich zu einem Verbleib bekannt, und Sportdirektor Deco bestätigte, dass die Verlängerung auf der Zielgeraden ist. Ein neuer Vertrag – voraussichtlich zu angepassten Konditionen – dürfte in Kürze unterschrieben werden.
MIT: Bernardo Silva (Manchester City)
Nach dem Abgang von Kevin De Bruyne hat Bernardo Silva bei Manchester City die Kapitänsbinde übernommen und ist das unumstrittene Herzstück im Mittelfeld von Pep Guardiola. Der 31-jährige Portugiese ist für seine überragende Technik, seine unermüdliche Laufbereitschaft und seine spielerische Intelligenz bekannt. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, was seinen Heimatklub Benfica Lissabon auf den Plan ruft. Der Präsidentschaftskandidat João Noronha Lopes hat die Rückkehr des verlorenen Sohnes zur obersten Priorität erklärt und bereitet laut der Zeitung Record bereits einen Vertrag vor, den Silva am 1. Januar unterschreiben soll. Obwohl Silva seit neun Jahren bei City spielt, scheint eine emotionale Rückkehr nach Lissabon zum Nulltarif eine realistische Option zu sein.
MIT: Julian Brandt (Borussia Dortmund)
Er ist der kreative Kopf im Dortmunder Mittelfeld und ein wichtigster Offensivspieler im Team von Niko Kovac. Dennoch muss Julian Brandt um seine Zukunft beim BVB kämpfen. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, doch anders als bei seinem Teamkollegen Nico Schlotterbeck haben die Verantwortlichen mit dem 29-Jährigen noch keine Gespräche über eine Verlängerung aufgenommen. Berichten der Sport BILD zufolge plant der Klub, die Verhandlungen erst im Winter zu beginnen. Für Brandt bedeutet das: Er spielt in den kommenden Monaten direkt um einen neuen Vertrag – oder um die beste Position für einen ablösefreien Wechsel im Sommer 2026.
ANG: Dušan Vlahović (Juventus Turin)
Er ist ein klassischer Neuner mit Gardemaß, einer beeindruckenden Physis und einem gnadenlosen Abschluss. Mit 25 Jahren ist Dušan Vlahović eigentlich im besten Stürmeralter, doch bei Juventus Turin wurde der Serbe nie vollends glücklich und soll den Verein verlassen. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, und die Anzeichen stehen auf Trennung. Berichten aus Italien von Calciomercato zufolge, gilt der FC Bayern als heißer Kandidat auf eine ablösefreie Verpflichtung. Vlahović selbst soll einen Wechsel in die Bundesliga favorisieren und könnte als variabler Sturmpartner neben Harry Kane perfekt ins System von Vincent Kompany passen. Juve würde ihn demnach schon im Winter für rund 15 Millionen Euro abgeben, doch die Bayern scheinen auf den ablösefreien Coup im Sommer 2026 zu spekulieren.
ANG: Serge Gnabry (FC Bayern München)
Vom Verkaufskandidaten zum unverzichtbaren Leistungsträger – Serge Gnabry erlebt beim FC Bayern seinen zweiten Frühling und spielt sich mit konstant starken Leistungen wieder in den Fokus. Der 30-jährige deutsche Nationalspieler glänzt unter Vincent Kompany in einer neuen, zentraleren Rolle und ist mit seiner Torgefahr und Kreativität wieder ein Schlüsselspieler. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, doch er selbst gibt sich im Poker gelassen. Bei einer DFB-Pressekonferenz betonte er, dass der Verein auf ihn zukommen müsse. Gnabry konzentriert sich darauf, mit Leistungen zu überzeugen – eine Strategie, die aufzugehen scheint und ihn für Europas Top-Klubs zu einer der heißesten ablösefreien Aktien für 2026 macht.
Noch keinen Vertrag für 2026: Kandidaten für die Bank
Ein Team voller Stars – und die Bank ist genauso stark besetzt! So viele Top-Spieler stehen vor einer ungewissen Zukunft, dass die Möglichkeiten für 2026 schier endlos scheinen. Hier sind noch einige Juwelen, die zwar vielleicht nicht sofort in der Startelf stehen, aber das Zeug und den unbändigen Willen haben, bei jedem Top-Klub eine entscheidende Rolle zu spielen.
- Vitaliy Mykolenko (FC Everton)
- John Stones (Manchester City)
- Yves Bissouma (Tottenham)
- Eric García (FC Barcelona)
- Leon Goretzka (FC Bayern München)
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