"Diese Mannschaft ergibt keinen Sinn": Englische Presse zerlegt den FC Liverpool

Nach drei Niederlagen in Folge und dem Verlust der Tabellenführung schlittert der FC Liverpool in eine immer größere Krise.
Wann finden Florian Wirtz und der FC Liverpool wieder ihre Form?
Wann finden Florian Wirtz und der FC Liverpool wieder ihre Form? / Matt McNulty/GettyImages
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Die Saison des FC Liverpool, die mit fünf Siegen in Serie so vielversprechend begann, ist innerhalb von nur einer Woche komplett gekippt. Nach den bitteren 1:2-Niederlagen gegen Crystal Palace und den FC Chelsea – letztere durch ein Gegentor in der 96. Minute – sowie dem 0:1 in der Champions League bei Galatasaray Istanbul ist die anfängliche Euphorie einer tiefen Ernüchterung gewichen.

"Macht keinen Sinn": Die Presse rechnet mit Slots System ab

Die britische Presse geht mit der Mannschaft und dem System von Trainer Arne Slot hart ins Gericht. Der Independent urteilt, das Team mache "keinen Sinn", während die Daily Mail von ignorierten "Warnsignalen" spricht. Schon die Siege zu Saisonbeginn seien oft glücklich und erst in den Schlussminuten zustande gekommen, was nun auf das Team zurückfalle.

Inmitten dieser sportlichen Talfahrt kämpfen auch die Neuzugänge aus der Bundesliga um ihren Platz und ihre Form. Florian Wirtz, der nach seiner Einwechslung gegen Chelsea mit einem brillanten Pass auf Mohamed Salah kurz sein Ausnahmetalent aufblitzen ließ, wartet weiterhin auf seine erste Torbeteiligung. Das Liverpool Echo fasst seine Leistung als "sauber und ordentlich" zusammen, stellt aber fest, dass das Warten auf den entscheidenden Moment andauert.

Der Blick auf die Zahlen: Ein Top-Klub im Formtief

Die aktuelle Krise steht im krassen Gegensatz zum Status des Vereins in Europa. Im offiziellen Fünf-Jahres-Ranking der UEFA belegt der FC Liverpool weiterhin den fünften Platz und gehört damit zur absoluten kontinentalen Spitze, nur knapp hinter Manchester City. Diese Diskrepanz zwischen dem Anspruch als europäischer Top-Klub und den jüngsten Auftritten macht die Situation umso alarmierender. Die Frage, die sich in Liverpool nun alle stellen: Handelt es sich nur um eine vorübergehende Formdelle oder um ein grundlegendes, strukturelles Problem?

Licht und Schatten bei den Neuzugängen

Inmitten der Krise kämpfen die teuren Neuzugänge um ihren Platz. Florian Wirtz, der gegen Chelsea zur Halbzeit eingewechselt wurde und das Offensivspiel belebte, wartet weiterhin auf seine erste Torbeteiligung. Ihm fehlt noch der entscheidende Moment, um im neuen Trikot anzukommen. Noch schlimmer ergeht es 145-Millionen-Mann Alexander Isak, der bei Chelsea eine große Kopfballchance vergab und in der Liga weiter auf seinen ersten Treffer wartet.

Der einzige Spieler, der sich dem Negativtrend widersetzt, ist Hugo Ekitiké. Mit fünf Toren in zehn Spielen ist der ehemalige Frankfurter der konstanteste Offensivakteur. Seine Mentalität, die er laut eigener Aussage in harten Zeiten seiner Karriere bei Reims, in Dänemark und bei PSG geformt hat, könnte dem Rest des Teams als Vorbild dienen. In einem Interview mit der BBC erklärte er kürzlich: "Fußball sind nur Momente – man kann ganz oben sein und gleich wieder fallen." Eine Lektion, die der FC Liverpool gerade auf die harte Tour lernt.


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