Bericht: Diese 4 Brandherde lodern beim BVB

Vier Personalien sorgen beim BVB nach wie vor für Unruhe. Dabei geht es um Karim Adeyemi, Fábio Silva sowie um das Youngster-Duo Cole Campbell und Julien Duranville.
Karim Adeyemi mit Fábio Silva
Karim Adeyemi mit Fábio Silva / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Zurzeit überwintert Borussia Dortmund als Tabellenzweiter. Für den Ligabetrieb ist das eine selbstverständlich gute Ausgangslage für den Klub. In der Champions League ist die Ausgangslage nach dem Remis gegen Bodø/Glimt zwar weiterhin gut, aber angesichts möglicher Playoffs noch nicht ganz so klar - und im DFB-Pokal musste bereits das Ausscheiden verkraftet werden.

Während Niko Kovac also alles in allem eine sehr gute Punkteausbeute vorzuweisen hat, läuft beim BVB doch nicht alles rund. Die Fans diskutieren nach wie vor über die Spielphilosophie und ihre Vor- wie Nachteile, dazu gibt es auch personelle Baustellen innerhalb der Mannschaft. Dabei geht es vor allem und das Verhalten gleich mehrerer Spieler.

BVB hat Krisengespräch mit Adeyemi geplant

Einer, der zuletzt für viel Diskussionsstoff und Negativ-Schlagzeilen gesorgt hat, ist Karim Adeyemi. Einerseits ist er für Schwarz-Gelb eine wichtige Offensivwaffe, andererseits sorgt sein Verhalten immer mal wieder für Frust. Jüngst war es seine Reaktion auf die Auswechslung beim Heimsieg über Borussia Mönchengladbach, die ihm eine Geldstrafe einbrachte. Sebastian Kehl musste ihn vom Frustgang direkt in die Kabine vor laufender Kamera aufhalten und ihn auf seinen Platz zurückverweisen.

Wie die Sport Bild berichtet, ist für das Trainingslager in Marbella ein Krisengespräch mit Adeyemi angedacht. Kehl und Lars Ricken werden mit dem 23-Jährigen über sein Verhalten sprechen. Tenor: Er müsse seinen Platz in der Mannschaft kennen und könne sich keine Sonderbehandlung herausnehmen.

Solche Aktionen, also etwa deutliche Frustanfälle wie ein Flaschenwurf nach einer anderen Auswechslung, sorgen für zu viel Unruhe - und womöglich auch für Diskussionen innerhalb der Mannschaft. Dinge, die der BVB im Sinne einer möglichst erfolgreichen Saison keineswegs gebrauchen kann.

Unzufriedenheit bei Silva hat nicht abgenommen

Die Sport Bild mutmaßt, dass in Marbella auch Gespräche mit Fábio Silva anstehen dürften. Der 23-jährige Stürmer ist unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten unter Kovac. Wettbewerbsübergreifend gab es erst mickrige drei Startelf-Einsätze für ihn - trotz der schwachen Form von Serhou Guirassy.

Silva war so frustriert, dass in Berater-Kreisen bereits Gerüchte die Runden machten, schon im Transfer-Winter könne er einen frühzeitigen BVB-Abgang forcieren. Schon zum damaligen Zeitpunkt gab es dem Magazin zufolge einen Austausch zwischen Klub und Spielerseite. Die klare Botschaft des BVB: Im Winter wird es keinen Wechsel geben.

Erledigt ist das Thema aber noch immer nicht, auch weil sich die Einsatzzeiten in den letzten Wochen nur marginal veränderten. Silva soll mindestens einem Mitspieler auch schon erzählt haben, dass ein Abschied durchaus ein Thema werden dürfte, sollte sich seine Ausgangslage nicht verändern. Vor dem Restart in die Bundesliga scheinen Kehl und Ricken auch hier noch Klärungsbedarf zu haben. Womöglich kann Silva das Mini-Trainingslager als Eigenwerbung gegenüber Kovac nutzen.

Campbell und Duranville: Zwischen Spannungen und Frust

In den vergangenen Wochen wurde rund um den BVB auch häufiger über Cole Campbell und Julien Duranville gesprochen. Insbesondere für Letzteren fordern einige Fans immer wieder Chancen und Einsatzzeiten ein. Allerdings scheint es handfeste Gründe zu geben, weshalb die beiden Youngsters zurzeit außen vor sind.

Bei Campbell ärgern sich die Verantwortlichen der Sport Bild zufolge schon häufiger und auch seit Längerem über sein Verhalten. Nahezu dauerhaft scheint eine ungesunde Spannung zwischen Klub und Spieler zu herrschen. Dass er beispielsweise schon im letzten Jahr den Ballon d'Or als sein persönliches Ziel ausgab oder mit teurer Luxusuhr und Luxus-Reisetasche in sein erstes Trainingslager mit den Profis reiste, sorgte für Verwunderung. Als damaliger Cheftrainer habe Edin Terzic ihm direkt klargemacht, dass er als Jungprofi nicht dermaßen protzen sollte. Campbell hingegen soll den Ärger gar nicht erst verstanden haben. Auch nicht, als er mit dem Porsche seines Vaters zum Training fuhr und es eine "äußerst kritische Reaktion" seitens des Vereins gab.

Cole Campbell
Cole Campbell sieht seine Zukunft nicht mehr beim BVB / NurPhoto/GettyImages

Unmittelbar nach der letzten Sommerpause musste Campbell darüber hinaus auch Strafläufe absolvieren. Aus Sicht des Trainerteams hatte er die erforderlichen Läufe über die Sommerpause und die dazugehörigen Fotos vom Laufband zu spät bei der Athletikabteilung eingereicht. Damit wurde ihm die gleiche Strafe auferlegt wie Gio Reyna, der den Trainingsplan demnach gänzlich ignoriert habe. Dementsprechend gab es unterschiedliche Meinungen darüber, ob diese Strafe gerecht war. Es gehört aber in die Reihe an Geschehnissen, die für diese Anspannung sorgen. Ebenso seine null Minuten an Einsatzzeit bei der Klub-WM, für die er aber eigentlich eine nennenswerte Rolle in Aussicht gestellt bekommen hatte.

Bei Duranville - wie wohl zuweilen auch bei Campbell - soll vor allem die Reaktion auf seine ausbleibenden Profichancen für Unverständnis sorgen. Die Sport Bild berichtet von wohl mangelhaften Trainingsleistungen und Lustlos-Auftritten bei der U23-Mannschaft. Für Kovac ist das sicherlich keine Reaktion, auf Basis derer er dem 19-Jährigen erneute Chancen aufzeigen wird.

Dass sich Duranville zurzeit nach einem neuen Berater umschaut, ist zumindest ein Anzeichen dafür, dass er sich perspektivisch wohl verändern möchte. Ein vorzeitiger Winter-Abgang ist bisher kein Thema. Trotzdem hat der BVB auch bei ihm und Campbell ein Thema, das im Sinne der Ruhe rund um die Mannschaft besser abgehakt werden sollte.


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