Die Statistik-Monster der Bundesliga

Die Bundesliga liefert in dieser Saison extreme Ausreißer – Tore, Vorlagen, Laufwunder, Pechvögel. Einige Namen überraschen, andere dominieren erwartbar. Doch wer sind die echten Statistik-Monster der Liga?
Die Rekordoffensive der Bayern
Die Rekordoffensive der Bayern / EyesWideOpen/GettyImages
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Die Bundesliga ist in dieser Spielzeit voll von Spielern, die in einzelnen Bereichen völlig aus der Reihe fallen. Klassiker wie die Tor- und Vorlagenlisten gehören dazu – doch daneben gibt es weit mehr Werte, die den Unterschied machen: Zweikämpfe, Dribblings, Laufleistung, Passzahlen, Intensität oder eben pure Effizienz. Auffällig ist, wie breit die Liga in diesem Jahr aufgestellt ist. Manche bekannten Stars bestätigen ihre Weltklasse, andere Namen tauchen unerwartet weit oben auf und schreiben ihre eigene Geschichte.

Dabei reicht die Spannbreite von Harry Kane, der seine Rolle beim FC Bayern neu interpretiert und die Torjägerliste anführt, über junge Dribbler wie Yan Diomande bis hin zu Dauerarbeitern wie Louis Oppie oder Zweikampf-Biestern wie Bernardo. Diese Liste zeigt mit Hilfe von Fotmob und der offiziellen Bundesliga-Website, wer aktuell statistisch herausragt:

1. Meiste Tore: Harry Kane - 14 Treffer

Harry Kane, der der immer trifft
Harry Kane, der der immer trifft / Alexander Hassenstein/GettyImages

Die wohl am einfachsten zu erratende Statistik der Liga: Harry Kane führt die Torjägerliste souverän an. Der Angreifer des FC Bayern steht bei 14 Treffern, dazu kommen mit vier Stück die meisten verwandelten Elfmeter und die beste Fotmob-Bewertung der Liga (8,37).

Unter Vincent Kompany agiert der Engländer vielseitiger als je zuvor: weniger reiner Strafraumspieler, mehr Allround-Angreifer. Kane spricht sogar vom "größten Spaß seines Lebens", kein Wunder, denn er ist in München Herz und Motor einer gesamten Offensive.

2. Torvorlagen: Michael Olise und Fares Chaïbi - 6 Assists

Olise in absoluter Topform
Olise in absoluter Topform / KARL-JOSEF HILDENBRAND/GettyImages

Michael Olise liefert als Flügelspieler enorme Kreativität: sechs Vorlagen, dazu 24 vorbereitete Chancen. Sein Mix aus Technik und Mut erinnert an frühere Bayern-Topspieler – immer auf Zug, immer mit Gefahr im ersten Kontakt.

Fares Chaïbi hingegen kommt aus einer leicht tieferen Rolle und treibt Frankfurts Spiel mit kluger Raumfindung an. Sechs der 27 Frankfurter Treffer bereitete er vor. Chaïbi ist weniger spektakulär, aber enorm effektiv und ein zentraler Impulsgeber der Eintracht

3. Höchstgeschwindigkeit: Oliver Burke - 36.01 km/h

Oliver Burke ist richtig schnell
Oliver Burke ist richtig schnell / Lars Baron/GettyImages

Jetzt eine Frage für Lothar Matthäus: Wer war bisher der schnellste Spieler der Liga? Der Blick geht nach Berlin. Mit Burke haben sich die Eisernen einen absoluten Topsprinter (bis jetzt 36.01 km/h) ins Team geholt. Wenn er seine Abschlüsse und die nötige Konstanz verbessert, kann er zu einem der gefährlichsten Angreifer der Bundesliga werden. Sein Dreierpack gegen die Eintracht deutet bereits einen klaren Aufwärtstrend an.

4. Gewonnene Zweikämpfe: Bernardo - 142 Duelle

Bernardo nimmt jeden Zweikampf an
Bernardo nimmt jeden Zweikampf an / Simon Hofmann/GettyImages

Bernardo ist aktuell der kompromissloseste Defensivspieler der Bundesliga. Kein anderer gewinnt so viele direkte Duelle wie der Hoffenheimer - 142 an der Zahl, ein herausragender Wert. Gleichzeitig zeigt seine Statistik aber auch die Kehrseite seines kompromisslosen Stils: 24 Fouls bedeuten ebenfalls Liga-Spitze.

Der Brasilianer selbst erklärt seinen Erfolg schlicht mit Willen und Timing. "Am Ende geht es sehr viel um Energie", sagt er. Und trotzdem bleibt er realistisch: "Man kann als Verteidiger nicht jeden Zweikampf gewinnen."

5. Gehaltene Torschüsse: Nikola Vasilj - 42 Paraden

Nikola Vasilj muss sehr oft eingreifen
Nikola Vasilj muss sehr oft eingreifen / Ronny Hartmann/GettyImages

Mit 42 Paraden und zwei gehaltenen Elfmetern führt Nikola Vasilj das Liga-Ranking klar an. 3,6 gehaltene Abschlüsse pro Spiel zeigen, wie oft St. Paulis Keeper sein Team im Spiel hält.

Ganz anders das Bild in Dortmund: Gregor Kobel kassierte bislang die wenigsten Gegentore und blieb schon sechs Mal ohne Treffer – der Inbegriff von Stabilität. Am anderen Ende steht Heidenheims Diant Ramaj, der im Schnitt 2,4 Gegentore schluckt und damit die höchste Belastung aller Keeper trägt. Bei dieser Statistik ist das Team davor aber besonders wichtig.

6. Meiste Karten: Kohr, Amiri und Trimmel - 5 Karten

Dominik Kohr führt jeden Zweikampf wie seinen letzten
Dominik Kohr führt jeden Zweikampf wie seinen letzten / Alex Grimm/GettyImages

Dass Dominik Kohr in diesem Ranking auftaucht, überrascht niemanden – genauso wenig wie der Name Christopher Trimmel. Beide sind seit Jahren dafür bekannt, den Spielfluss ihrer Gegner auch über taktische Fouls zu unterbrechen. Auffällig ist dagegen, dass mit Nadiem Amiri gleich ein zweiter Mainzer in der Spitzengruppe steht.

Während Trimmel und Amiri ausschließlich Gelbe Karten sammelten, fällt Kohr besonders durch seine Härte auf: zwei Platzverweise stehen bereits in seiner Bilanz. Damit hat er sich zuletzt sogar zum Spieler mit den meisten Roten Karten in der Bundesliga entwickelt.

7. Erfolgreiche Dribblings pro Spiel: Yan Diomande - 4.5 Dribblings

Yan Diomande mit Präzision am Ball
Yan Diomande mit Präzision am Ball / Boris Streubel/GettyImages

Bei den jungen Dribbelkünstlern der Liga fällt die Auswahl schwer. Namen wie Lennart Karl, Ibrahim Maza oder Said El Mala stehen für extreme Ballkontrolle und mutige Eins-gegen-eins-Aktionen. Doch an der Spitze steht aktuell Yan Diomande von RB Leipzig – mit 4,5 erfolgreichen Dribblings pro 90 Minuten ein herausragender Wert.

Diese Statistik lohnt sich allerdings besonders zum Ende der Saison erneut zu betrachten. Denn entscheidend wird sein, welcher dieser Stars seinen Spielstil weiterentwickelt, bevor die Gegner seine Muster lesen und neutralisieren können.

8. Gelaufene Kilometer: Louis Oppie - 131.6 km

Dauerläufer Louis Oppie
Dauerläufer Louis Oppie / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Kilometer sammeln, da gibt es einen Experten: Louis Oppie steht mit 131,6 gelaufenen Kilometern an der Spitze. Der St.-Pauli-Neuzugang verkörpert genau das Profil, das von ihm erwartet wurde: enorme Intensität, mutige Vorstöße und unermüdliche Arbeit im Rückwärtsgang. Oppie ist ein absoluter Dauerläufer, der mit seiner Dynamik und seinem ständigen Nachschieben alles für das Team gibt. Seine Verpflichtung galt schon im Sommer als ideal für Blessins Spielidee.

9. Genaue Pässe pro Spiel: Aleix García - 100 Pässe

Aleix García als zentrale Rolle bei Leverkusen
Aleix García als zentrale Rolle bei Leverkusen / Chris Brunskill/Fantasista/GettyImages

Bei der Passpräzision gibt es in dieser Saison ein ungewöhnlich klares Bild: Die Top acht der meisten erfolgreichen Pässe pro 90 Minuten setzen sich ausschließlich aus Spielern des FC Bayern und von Bayer Leverkusen zusammen. Doch einer ragt selbst in diesem Elitefeld heraus: Aleix García.

Der Spanier spielt im Leverkusener Zentrum aktuell auf einem Niveau, das ihn zum klaren Taktgeber macht. Mit 100 erfolgreichen Pässen pro 90 Minuten lenkt er das Tempo der Leverkusener unweigerlich mit und füllt eine Rolle auf, die seit dem Abgang von Granit Xhaka vakant wirkte. García wird von Woche zu Woche dominanter, übernimmt Verantwortung und ist längst der neue Mittelfeld-Chef, auf den Bayer gehofft hatte.

10. Vergebene Chancen: Ransford Königsdörffer - 9 Chancen

Ransford Königsdörffer zu oft daneben
Ransford Königsdörffer zu oft daneben / Ronny Hartmann/GettyImages

Zum Abschluss lohnt sich ein Blick auf den Pechvogel der Liga – allen voran Ransford Königsdörffer. Der Hamburger Angreifer kam in dieser Saison bereits neun Mal in Abschlusspositionen, die statistisch als klare Großchancen gelten, ohne den Ball im Netz zu versenken. Sein xG-Wert von 4,0 steht aktuell einem einzigen Treffer gegenüber. Das Bild ist eindeutig: Königsdörffer kommt in die Räume, aber das letzte Detail fehlt.


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