Die Gründe zum Werner-Aus bei Werder
Von Jan Kupitz

Eine Woche nach dem letzten Saisonspiel sorgte Ole Werner für einen Paukenschlag: Der 37-Jährige verkündete, dass er seinen bis 2026 datierten Vertrag bei Werder Bremen nicht verlängern möchte. Sportchef Clemens Fritz bedauerte diese Entscheidung sehr, "weil wir uns eine langfristige Zusammenarbeit mit Ole weiterhin sehr gut vorstellen konnten".
Nun stellen sich drei Fragen: Warum sieht Werner seine Zukunft nicht am Osterdeich? Muss er sofort gehen oder erst im Sommer 2026? Und wer wird sein Nachfolger?
Die dritte Frage lässt sich zum aktuellen Stand natürlich noch nicht final beantworten, doch laut Angaben der Deichstube gibt es zumindest schon mal drei konkretere Kandidaten: Demnach sind unter anderem Marco Rose, Lukas Kwasniok und Horst Steffen ein Thema bei den Werder-Bossen. Die Bild bringt zudem Christian Titz, Urs Fischer und Bo Svensson ins Spiel.
Alle Kandidaten dürften bereits für diesen Sommer ein Thema sein, denn - und damit kommen wir zur Beantwortung der zweiten Frage - es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Werner auch 2025/26 noch auf der Werder-Bank sitzen wird.
Gemäß Deichstube soll es noch in dieser Woche eine Gesprächsrunde geben, in der festgelegt wird, wie man mit Werner weiter verfahren möchte. Intern soll der Trainer zwar hinterlegt haben, dass er bereit wäre, seinen Vertrag bis 2026 zu erfüllen, doch aus Vereinssicht würde das wenig Sinn ergeben. Eine Trennung ist deutlich wahrscheinlicher als ein Verbleib.
Werner mit Kaderplanung unzufrieden
Die vielleicht wichtigste Frage ist zum aktuellen Zeitpunkt, warum Werner sein gemachtes Nest in Bremen aufgeben möchte. Schließlich hat er mit den Grünweißen in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen und das Vertrauen aller verantwortlichen Personen. Auch bei den Fans ist der 37-Jährige überaus beliebt.
Doch im Bericht heißt es, dass Werner schon seit eineinhalb Jahren mit der Transferpolitik des SV Werder unzufrieden sei. Demnach hätte er gerne eine höhere Fluktuation im Kader gehabt und auch langjährige Profis ausgetauscht. Besonders im vergangenen Sommer, als Bremen nur drei Neuzugänge (Keke Topp, Marco Grüll und Markus Kolke) verpflichtete, soll Werner sich für mehr frisches Blut eingesetzt haben - dieser Wunsch wurde ihm aber nicht erfüllt.
Generell sei der Trainer mit der Kaderplanung sowie der Arbeit der Scoutingabteilung nicht einverstanden gewesen, da die Vorstellungen des Trainerteams zu selten umgesetzt wurden. Die Entscheidung, Bremen zu verlassen, ist daher in erster Linie inhaltlich begründet - personelle Differenzen können nicht als Grund herangezogen werden, denn Werner habe nach wie vor große Wertschätzung für den Verein sowie die verantwortlichen Personen.
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