Die aktuellen Transfergerüchte beim BVB im Check
Von Oscar Nolte

Nach einer enttäuschenden Saison muss Borussia Dortmund an einigen Stellschrauben drehen. Das betrifft auch und insbesondere die Kaderplanung. Bisher konnte Sportdirektor Sebastian Kehl allerdings noch keine Neuzugänge an Land ziehen.
Da am 15. Juni die Klub-WM beginnt, dürfte dem BVB jedoch daran gelegen sein, einige schnelle Transfers zu tätigen. Im Fokus stehen dabei vor allem das zentrale Mittelfeld und die Innenverteidigung.
Wir checken die aktuellen Transfergerüchte beim BVB:
1. Jobe Bellingham
Aktuell soll Jobe Bellingham die oberste Priorität beim BVB genießen. Der jüngere Bruder von Ex-Borusse Jude ist vergangene Woche mit dem AFC Sunderland in die Premier League aufgestiegen, wird aber wohl trotzdem zu einem Top-Klub wechseln. Mit Sunderland besteht Medienberichten zufolge ein Agreement, nach dem Bellingham den Verein für ein Paket in Höhe von 30 Millionen Euro verlassen darf.
Bezüglich eines Transfers von Bellingham soll der BVB optimistisch sein. Trainer Niko Kovac, Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Sport Lars Ricken besuchten Bellingham und seine Familie bereits für Verhandlungen in England, vergangenen Sonntag reiste sogar Hans-Joachim Watzke auf die Insel, um Bellingham von einem Wechsel nach Dortmund zu überzeugen.
Der englische U21-Nationalspieler steht allerdings auch in Verhandlungen mit Eintracht Frankfurt, schaute sich am Montag das Vereinsgelände an. Die Entscheidung scheint zwischen der SGE und dem BVB zu fallen und soll noch im Lauf der Woche fallen. Die Chancen zwischen Frankfurt und Dortmund scheinen 50:50 zu sein.
2. Rayan Cherki
Im dritten Anlauf möchte der BVB in diesem Sommer Rayan Cherki verpflichten. Vergangenen Sommer soll der Transfer des Franzosen in den Ruhrpott am Veto vom damaligen Cheftrainer Nuri Sahin gescheitert sein, im Januar erteilte Olympique Lyon seinem Spielmacher nicht die Freigabe.
Nun will es der BVB erneut bei Cherki probieren, bekommt aber große Konkurrenz. Selbst der englische Top-Klub Manchester City soll mittlerweile Interesse an Cherki bekunden.
Bei der Borussia soll man derzeit den vollen Fokus auf Bellingham legen, weshalb es im Poker um Cherki keinen Fortschritt gibt. Der BVB kann sich zwar durchaus Chancen bei Cherki ausrechnen, muss dafür aber auf das Gaspedal treten. Sebastian Kehl läuft die Zeit davon.
3. Juan Gimenez
Der BVB hat laut der "Bild" ein Innenverteidiger-Talent aus Argentinien an der Angel: Juan Gimenez. Der 19-Jährige spielt in der Heimat bei CA Rosario Central und darf den Verein für eine Ablöse zwischen vier bis fünf Millionen Euro verlassen.
Die Gerüchte um den BVB und Gimenez sollen heiß sein. Die Westfalen wollen den Youngster möglichst noch vor der Klub-WM verpflichten. Ein Transfer nach Dortmund scheint sich anzubahnen.
4. Enzo Millot
Sollte der BVB bei Rayan Cherki leer ausgehen, könnte sich der Fokus der Verantwortlichen auf Enzo Millot vom VfB Stuttgart legen. Interesse am Franzosen wird dem BVB schon seit einiger Zeit nachgesagt.
Informationen der "Bild" zufolge soll Millot beim VfB Stuttgart seinen Wechselwunsch hinterlegt haben. Dank einer Ausstiegsklausel dürfte er den Verein für rund 20 Millionen Euro verlassen und würde somit zum Schnäppchen werden.
Aktuell führt bei Millot keine heiße Spur nach Dortmund. Sportdirektor Sebastian Kehl betonte allerdings zuletzt, dass man den nationalen Markt natürlich im Blick habe. Millot dürfte zumindest eine Option für den BVB sein, wenn auch nicht unbedingt Plan A.
5. Ritsu Doan
Apropos nationaler Markt: übereinstimmenden Medienberichten zufolge mischt der BVB im Poker um Ritsu Doan mit. Der will den SC Freiburg trotz der Qualifikation für die Europa League verlassen und hat nach einer starken Saison viele Interessenten, darunter auch den BVB.
Wirklich gute Karten sollen die Westfalen bei Doan aber nicht haben. Der japanische Nationalspieler soll vor einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt stehen. Außerdem wurde bereits berichtet, dass Doan einem Wechsel in die Premier League nicht abgeneigt wäre. Der BVB scheint keine konkrete Option zu sein.
6. Ko Itakura
Ein weiterer Spieler aus der Bundesliga, der auf dem Radarschirm des BVB auftaucht, ist Ko Itakura von Borussia Mönchengladbach. Der dürfte die Fohlen Medienberichten zufolge für eine Ablöse um die zwölf Millionen Euro verlassen und soll mit einem Wechsel liebäugeln.
Ende April berichtete die "SportBild", dass der BVB ein Auge auf Itakura geworfen haben soll. Seitdem ist es allerdings ziemlich ruhig um die Schwarz-Gelben und den japanischen Nationalspieler geworden. Der Fokus beim BVB scheint eher auf dem argentinischen Talent Gimenez (s. oben) zu liegen.
7. Robin Koch
Auch zu Robin Koch ist die Spur ziemlich kalt. Vor einigen Wochen hatte Sky berichtet, dass der BVB beim Frankfurter Abwehrchef mitmischt. Konkretes Interesse soll die Borussia aber - anders als etwa Bayer Leverkusen - nicht hinterlegt haben.
Auch hier gilt: der Fokus beim BVB scheint auf anderen Spielern zu liegen, ein Koch-Transfer nach Dortmund ist aktuell unwahrscheinlich.
8. Nadiem Amiri
Und was geht zwischen dem BVB und Nadiem Amiri? Der "LigaInsider" berichtete vor einigen Wochen, dass der deutsche Nationalspieler Wunschspieler von Cheftrainer Niko Kovac sein soll.
Amiri selbst ließ seine Zukunft zuletzt offen, kündigte allerdings an, eine Entscheidung erst nach seinem Urlaub zu treffen. Sollte der BVB einen Deal für Rayan Cherki einfädeln können, wäre ein Transfer von Amiri überflüssig. Der Mainzer scheint also eher ein Alternativ-Plan bei den Westfalen zu sein.
9. Jarell Quansah
Mit Jarell Quansah hat der BVB einen Innenverteidiger aus der Premier League auf dem Zettel. Aus England heißt es allerdings, dass der FC Liverpool 30 bis 35 Millionen Euro für den Verteidiger verlangen soll.
Sollten diese Informationen stimmen, wird der BVB wohl eher aus dem Poker aussteigen. Ebenfalls interessiert soll Bayer Leverkusen haben, die durch den Abgang von Jonathan Tah eher Bedarf und durch den bevorstehenden Verkauf von Florian Wirtz auch die nötigen finanziellen Ressourcen haben, um bei Quansah all-in zu gehen.
Der BVB will in der Innenverteidigung eher in die Breite und/oder in junge Spieler mit viel Entwicklungspotenzial investieren. Quansah ist vor allem finanziell eine Nummer zu groß.
10. Fabio Silva
Aktuell wird der BVB mit dem portugiesischen Stürmer Fabio Silva in Verbindung gebracht, um den seit einigen Monaten Gerüchte um einen möglichen Wechsel in die Bundesliga herrschen.
Der Bild zufolge beschäftigt sich der BVB mit Silva. Der verbrachte die abgelaufene Saison auf Leihbasis in Spanien und konnte dort mit 13 Scorern in 25 Pflichtspielen überzeugen. Stammverein Wolverhampton Wanderers soll trotzdem offen dafür sein, Silva nach seiner Rückkehr zu verkaufen.
Da aber Serhou Guirassy intern beim BVB hinterlegt haben soll, unbedingt bleiben zu wollen, wird ein Transfer von Silva zumindest in diesem Sommer kein Thema werden. Auf der Mittelstürmerposition ist der BVB zu gut aufgestellt, die Prioritäten liegen auf anderen Positionen. Für einen Perspektivspieler wäre Silva zudem zu teuer.
11. Carney Chukwuemeka
Probiert es der BVB noch einmal bei Carney Chukwuemeka? Nachdem phasenweise berichtet wurde, dass die Westfalen erwägen, die Kaufoption in Höhe von kolportierten 35 Millionen Euro für den jungen Engländer zu ziehen, soll mittlerweile feststehen, dass Chukwuemeka vorerst zum FC Chelsea zurückkehrt.
Laut Informationen von "Sky" bemüht sich der BVB aktuell aber darum, die Leihe von Chukwuemeka um weitere zwei Wochen zu verlängern, damit der Engländer komplett mit dem BVB an der Klub-WM teilnehmen kann. Was darüber hinaus passiert, ist noch offen.
12. Rodrigo Huescas
Mitte Mai berichtete die "Bild", dass sich der BVB mit dem 21-jährigen Rechtsverteidiger Rodrigo Huescas vom FC Kopenhagen beschäftigt.
Ein Transfer wäre aber nur dann realistisch, wenn der BVB einen Abnehmer für Transferflop Yan Couto findet. In dem Fall hätten die Westfalen Bedarf an einem Back-up für Julian Ryerson. Für den Moment ist die Spur zu Huescas aber noch nicht heiß.
13. Luighi
Der BVB ist laut der "Bild" einer der Interessenten für das brasilianische Sturm-Talent Luighi von Palmeiras. Interesse wird auch weiteren europäischen Top-Clubs nachgesagt, etwa der AC Mailand und dem FC Arsenal.
Palmeiras soll für Luighi eine Ablöse um die 20 Millionen Euro abrufen, was für den BVB eher schwer zu stemmen wäre. Zudem gibt es seit Anfang Mai keine neuen Gerüchte mehr um die Schwarz-Gelben und den 19-jährigen Stürmer. Aktuell scheint Luighi kein heißes Thema in Dortmund zu sein.
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