Deutschland als WM-Favorit: Matthäus erklärt überraschende Prognose
Von Franz Krafczyk

Der 6:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei war in vielerlei Hinsicht enorm wichtig: Zum einen löste die DFB-Elf damit das Ticket für die WM 2026, zum anderen überzeugte sie bei diesem Gala-Auftritt auch endlich wieder spielerisch. Das dürfte auch den Druck auf Bundestrainer Julian Nagelsmann gesenkt haben. Doch mit welchem Gefühl darf Fußball-Deutschland nun ins WM-Jahr gehen?
"Bei allem Respekt vor diesen Gegnern, Deutschland will sich mit den Besten messen, und das sind die anderen Gruppensieger wie England, Portugal oder Frankreich", erklärt Lothar Matthäus in seiner Kolumne bei Sky. "Wenn wir das abrufen, was wir in Leipzig gezeigt haben, sind wir auf Augenhöhe mit diesen Mannschaften. Das hat man im Sommer gesehen. Bei den Niederlagen in der Nations League gegen Portugal und Frankreich war Deutschland nicht schlechter als die Gegner."
"Man darf sich nicht kleiner machen, als man ist. Deutschland ist nicht klein."
- Lothar Matthäus
Kann die deutsche Elf "dieselbe Einstellung und Leidenschaft" zeigen wie gegen die Slowakei, dann brauche sie "vor niemandem Angst zu haben", so Matthäus. "Man darf sich nicht kleiner machen, als man ist. Deutschland ist nicht klein. Ich habe immer gesagt, dass unsere Mannschaft zum erweiterten Favoritenkreis bei der WM gehört, auch wenn sie mal schlecht performt hat. Bei uns war es früher in der WM-Qualifikation auch ab und zu holprig."
Da das DFB-Team beim großen Turnier auch auf stärkere Nationen treffen wird als zuletzt in der Qualifikation, stehe sie womöglich sogar weniger unter Druck. "Die Mannschaft wird im kommenden Jahr vor allem noch konzentrierter zu Werke gehen, weil dann die ganze Welt zuschaut", ist sich der Rekordnationalspieler sicher.
Mehrere Leistungsträger vor Rückkehr: Konkurrenzkampf im deutschen Team wächst
Einen großen Vorteil sieht Matthäus auch im Konkurrenzkampf, der in den kommenden Monaten noch größer werden könnte. Kehren Spieler wie Jamal Musiala, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Marc-André ter Stegen zurück, so ist die deutsche Mannschaft gleich auf mehreren Positionen wieder stärker besetzt.
"Das heißt aber nicht, dass sie auch gleich spielen werden. Rüdiger muss zunächst einmal fit werden, genau wie ter Stegen. Oliver Baumann wird vorerst weiter im Tor stehen und dann schauen wir mal, wie es weitergeht", so der 64-Jährige. "Das Schöne für Julian Nagelsmann ist, dass er im nächsten Jahr eine große Auswahl hat. Für einen Trainer ist es das Wunderbarste, wenn er Qualität für Qualität in die Mannschaft bringen kann."
"Auch in der aktuellen Nationalmannschaft gibt es kaum einen, der nicht ersetzbar ist, niemand hat einen Freifahrtschein. Dadurch wird die Konzentration bis zur WM hochgehalten und jeder wird Gas geben, um den Trainer zu überzeugen", betont Matthäus.
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