Darum will Tabellenführer Schalke weiter nicht vom Aufstieg sprechen

Obwohl der FC Schalke wieder Tabellenführer ist, soll der Aufstieg noch kein Thema sein. Youri Mulder beispielsweise möchte den Fokus weiterhin auf den einzelnen Spielen wissen.
Youri Mulder im Gespräch mit Miron Muslic
Youri Mulder im Gespräch mit Miron Muslic / Christof Koepsel/GettyImages
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Es war bereits der zehnte Sieg dieser Saison, den sich der FC Schalke am vergangenen Freitagabend mit dem 2:1 über den SC Paderborn sicherte. Somit haben die Gelsenkirchener schon jetzt so viele Dreier eingefahren, wie in der gesamten letzten Saison. Zusammen mit einem Unentschieden ergibt das 31 Punkte - und damit die aktuelle Tabellenführung in der 2. Bundesliga.

Wer den bisherigen Tabellenführer schlägt und diese Position dann für sich in Anspruch nimmt, der kann dann auch Aufstiegsambitionen erklären, oder? Schalke sieht das bislang nicht so. Über den etwaigen Aufstieg wird bislang noch nicht gesprochen.

Vom Aufstiegsrennen möchte Mulder noch nichts wissen

"Das Wort nehme ich nicht in den Mund", betonte beispielsweise Youri Mulder nach dem erneuten Heimsieg (via WAZ). Seine Devise: "Es geht darum, dass man jeden Tag seine Arbeit abliefert. Und in diesem Spiel ist sie ab der ersten Minute abgeliefert worden. Einfach weitermachen und nicht an etwas anderes denken." Man kenne zwar dieses typische "Blablablabla, aber so ist es".

Auch Kenan Karaman und Ron Schallenberg wollten unmittelbar nach dem Sieg über Paderborn nicht die ersten sein, die den Aufstieg zum Ziel erklären. "Wir wissen, wo wir herkommen. Wir können diesen Moment genießen, es ist schön, auf dem ersten Platz zu sein. Trotzdem müssen wir auf dem Boden bleiben, uns weiter auf das nächste Spiel konzentrieren", so die Meinung des Kapitäns, der kurz vor der Halbzeitpause den 1:1-Ausgleich erzielt hatte.

Die 31 Zähler nach 14 Spieltagen seien zwar eine gute Ausbeute, gestand Schallenberg zumindest ein, weshalb der S04 zurzeit auch "zurecht in der Spitzengruppe" stehe. Der Mittelfeldspieler merkte jedoch an: "Aber eine Erkenntnis ist auch: Wir hauen nicht jeden Gegner 5:0 weg. Wir brauchen 100 Prozent über 90 Minuten plus Nachspielzeit, damit wir für Siege infrage kommen."

Wird die Rückrunde ungleich schwieriger für Schalke?

Und neben der Freude über den jüngsten Heimsieg dürfte auch die Ernüchterung nach dem 0:0-Remis bei Preußen Münster noch nicht ganz vergessen sein. Dort tat sich Schalke trotz langer Überzahl schwer, sich eigene Torchancen zu erspielen. Münster zog sich zurück, bot somit weniger Angriffsfläche für das unter Miron Muslic so wichtige Pressing und stellte die Gelsenkirchener so vor größere Probleme.

Es ist wohl davon auszugehen, dass in der Rückrunde vermehrt Mannschaften auf das eigene Spiel mit Ball mehr oder weniger verzichten und damit Schalke in Ballbesitz drängen werden. Auch für solche Szenarien braucht ein Team, das womöglich um den Aufstieg mitspielen will, entsprechende Lösungen. Dahingehend ist es wohl nicht ganz vermessen seitens Mulder und Co., sich dieses Wortes noch nicht so offensiv zu bedienen.


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