"Da hatte ich Vorurteile": Andrich mit ehrlichem Geständnis zu Bayern-Star
Von Franz Krafczyk

Spätestens seit der Leverkusener Meistersaison 2023/24 ist das Duell zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 von besonderer Brisanz geprägt. Am Samstagabend (18:30 Uhr) kommt es im Topspiel erneut zum Aufeinandertreffen beider Teams.
Robert Andrich soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere durch den großen Umbruch im Sommer hat der Mittelfeldspieler eine immer größere Führungsrolle übernommen, wenngleich seine Leistungen seit Saisonbeginn teilweise zu wünschen übrig ließen.
Für Andrich ist das Duell mit den Münchnern auch aus persönlicher Sicht bedeutsam: Schließlich ist er mit seinem Nationalmannschaftskollegen Joshua Kimmich inzwischen eng befreundet.
"Ich habe zu Joshua mal gesagt: Ich weiß nicht, warum – aber ich habe dich gehasst."
- Robert Andrich
"Ich war bei der Nationalelf zunächst enger mit David Raum. Joshua kam dann dazu. Das hatte sich nach dem zweiten, dritten Lehrgang beim DFB mehr und mehr entwickelt", erklärte der 31-Jährige im Interview mit Sport Bild.
Dabei deutete zu Beginn allerdings noch nicht wirklich viel hin. "Was vielleicht ganz lustig in dem Zusammenhang ist – ich habe zu Joshua mal gesagt: 'Ich weiß nicht, warum – aber ich habe dich gehasst.' Daraufhin sagte er zu mir: 'Hass ist ein schwieriges Wort'", verriet Andrich.
Und weiter: "Viele Freunde fragen mich auch heute noch, wie es sein kann, dass wir uns so gut verstehen. Oft ist es so, dass man sich bereits ein Bild macht, bevor man die Person wirklich kennenlernt. Bei Josh war das so, da hatte ich Vorurteile – nicht gut. Das ist ein passendes Beispiel dafür, dass wir Fußballer häufig auf dem Platz als Person ein anderes Bild abgeben als im richtigen Leben."
Doch was genau hat Andrich so sehr an Kimmich gestört? "Wir beide sind Typen, die im Spiel sehr verbissen aussehen, gelacht wird da weniger. Es hat mich an ihm gestört, dass er auf dem Platz schnell so negativ wirkt, wenn ihm etwas nicht passt. Das mag halt nicht jeder, mir hat es anfangs gar nicht gefallen", gab er zu.
Am Samstagabend muss die Freundschaft allerdings für 90 Minuten ruhen. Während die Bayern ihre komfortable Tabellenführung weiter ausbauen möchten, will die Werkself nach einem durchwachsenen Saisonstart zumindest wieder auf die Champions-League-Ränge klettern.
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