BVB: Überraschende interne Kritik an Jobe Bellingham - Bericht

Jobe Bellingham spielt solide, macht wenig Fehler und zeigt viel Ruhe am Ball. Doch jetzt sorgt die Passgenauigkeit auf einmal für Kritik.
Jobe Bellingham in der Kritik
Jobe Bellingham in der Kritik / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Als Borussia Dortmund im Sommer rund 30 Millionen Euro für Jobe Bellingham investierte, sollte der nächste große Entwicklungsschritt des jungen Engländers eigentlich nur eine Frage der Zeit sein. Mit der Karriere des Bruders im Nacken und dem identischen Transfer zum BVB waren die Erwartungen enorm.

Immer wieder sorgte der jüngere Bellingham für Streit und Diskussionen. Einmal wegen des Fehlverhaltens des Vaters, ein anderes Mal wegen eines groben Fehlers im Klassiker gegen Bayern. Dennoch scheint er so langsam in Form gefunden zu haben und sich einen Platz im BVB-Kader erarbeitet zu haben. Umso überraschender ist ein Bericht der Bild über interne Kritik an der Spielweise des Engländers.

Der ungewöhnliche Vorwurf: zu wenig Risiko

Laut dem Bericht wird intern bemängelt, dass Bellingham zu selten ins Risiko gehe. Mehr als 87% Prozent seiner Pässe kommen an, doch genau diese Stabilität wird inzwischen als Hinweis auf ein anderes Problem gewertet: Harmlosigkeit. Die Verantwortlichen wünschen sich, dass der Mittelfeldspieler öfter mutig nach vorne spielt, auch wenn dabei unweigerlich mehr Fehler entstehen würden.

Es geht also weniger um die Frage, was Bellingham macht, sondern wie viel Wirkung er mit seinem Spiel erzeugt. Beim Blick auf seine Statistiken bei Fotmob kann man klare Indizien für diese Annahmen sehen. Grüne Zahlen bei Passgenauigkeit, dafür aber viel Rot und Orange bei erwarteten Assists oder herausgespielten Chancen.

Mit solchen Statistiken kann man sich zwar oberflächlich aus der Diskussion um verursachte Fehler oder ähnliches heraushalten. Man wird aber nie ein neues Niveau erreichen. Schaut man auf die großen Namen der Mittelfeldspieler und deren Highlight-Videos, lassen sich unzählige herausragende, aber risikobehaftete Pässe finden.

Langfristiges Projekt statt kurzfristiger Druck

Dass eine solche Diskussion intern stattfindet zeigt aber auch, dass die Erwartungen an den Youngster weiterhin hoch sind. Man verlangt nicht von ihm, ruhiger zu spielen. Vielmehr möchte man seine Fähigkeiten fördern und stärker zur Geltung bringen. Man wird erkannt haben, dass es Bellingham bei weitem nicht an den Fähigkeiten fehlt, als Motor im Spielaufbau zu funktionieren. Das Einzige, was fehlt, ist der Mut zum Risiko und das finale Erfolgserlebnis.


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