BVB-Transfergerüchte: Brodelstimmung um Serhou Guirassy?
Von Jan Kupitz

In der abgelaufenen Saison gab es beim BVB nur wenige Spieler, auf die man sich komplett verlassen konnte. Einer von ihnen war definitiv Serhou Guirassy, der mit 47 Scorerpunkten in 50 Einsätzen ein herausragendes erstes Jahr in Schwarzgelb hatte. Diese Leistungen sind aber auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben.
Die Bild berichtet, dass Guirassy wieder in den Fokus mehrerer europäischer Spitzenklubs geraten ist, die ihn "perspektivisch unter Beobachtung" nehmen. Demnach könnte er zu einem "sofortigen Angriffsziel werden", sollte sich bei einem der Topklubs Bedarf im Sturmzentrum auftun. Mit seinen 29 Jahren bliebe nicht mehr allzu viel Zeit, um den Sprung zur absoluten Elite zu wagen.
Guirassy-Klausel nicht mehr gültig
Gut für den BVB: Die Ausstiegsklausel, die Guirassy in seinem Vertrag besitzt, ist zum 30. Juni ausgelaufen, so dass die Dortmunder volle Handlungshoheit haben. Die Klausel hätte es dem Angreifer erlaubt, für 70 Millionen Euro zu wechseln - allerdings war sie nur für ganz bestimmte Vereine, unter anderem Real Madrid, FC Barcelona und die englischen Topklubs, gültig.
Da die Schwarzgelben mit Jamie Gittens schon einen Offensivstar für viel Geld verloren haben, ist es unwahrscheinlich, dass sie auch noch Guirassy die Freigabe erteilen. Da müsste schon ein astronomisches Angebot hereinflattern, um die BVB-Bosse zum Umdenken zu bewegen. Auch deshalb sollen Lars Ricken und Sebastian Kehl bei der Personalie derzeit "tiefenentspannt" sein. Außerdem hatte Guirassy die Kaderplaner bereits im Mai darüber informiert, seine Zukunft beim BVB zu sehen (90min berichtete).
Welche Klubs kämen überhaupt infrage?
Man darf davon ausgehen, dass Guirassy den BVB nur für einen absoluten Topklub aus dem obersten Regal verlassen würde. Real Madrid und der FC Barcelona fallen schon mal raus, da beide nicht den klaren Bedarf im Sturmzentrum haben und die Katalanen auch nicht über die finanziellen Mittel verfügen.
In England hat Chelsea viel Geld für Joao Pedro ausgegeben, Arsenal steht kurz vor der Verpflichtung von Viktor Gyökeres. Sie fallen also auch raus. Der FC Liverpool hingegen sucht einen neuen Mittelstürmer, sobald man einen Abnehmer für Darwin Nunez gefunden hat. Die Reds werden vor allem mit Hugo Ekitike in Verbindung gebracht; es ist aber durchaus möglich, dass sie Guirassy als Alternative auf dem Zettel haben. Auch Manchester United käme theoretisch infrage - wobei offen ist, wie attraktiv die Red Devils ohne internationalen Fußball sind.
PSG hätte zwar das Geld, dürfte nach der überragenden Saison aber kaum Grund sehen, seine Startelf großartig umzubauen. Zumal die Offensivreihe aus Desire Doue, Ousmane Dembele und Kvicha Kvaratskhelia herausragend funktioniert.
In Italien sucht die SSC Neapel einen neuen Angreifer, während Juventus sich mit Jonathan David verstärkt hat und Randal Kolo Muani halten will. Inter Mailand hat Lautaro Martinez und Marcus Thuram im Sturm, Milan dürfte ohne internationales Geschäft keine heiße Adresse sein.
Kurzum: Sollte jemand bei Guirassy ernst machen, dann wäre der FC Liverpool auf dem Papier der heißeste Kandidat.
Die Bild rechnet damit, dass die "Brodelstimmung" um Guirassy in diesem Sommer nochmal heiß werden könnte.
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