Kostete Kovacs Disziplin den BVB fünf Millionen Euro?
Von Franz Krafczyk

Seit seiner Ankunft im Februar konnte Niko Kovac den BVB auf die Erfolgsspur zurückbringen und kontinuierlich verbessern. In der laufenden Saison verloren die Schwarz-Gelben zwar das wichtige Spitzenspiel gegen den FC Bayern (1:2), gewannen aber zehn der übrigen 13 Pflichtspiele.
Eine große Stärke von Kovac ist die Disziplin, die er nicht nur von seinen Spielern einfordert, sondern auch selbst vorlebt. Laut Sport Bild achtet der 54-Jährige streng auf seinen Körper. Er treibt viel Sport, ernährt sich sehr bewusst und achtet auf seinen Schlaf. Selbst nach langen Auswärtsreisen ist Kovac in der Regel der Erste, der am nächsten Morgen um 9 Uhr auf dem Vereinsgelände erscheint, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten.
Kovac verzichtete auf zusätzliche Gittens-Millionen
Erkennt Kovac bei seinen Spielern die gleiche Disziplin und starke Leistungen im Training, dann honoriert er das. Aus diesem Grund spielte Jamie Gittens in der Rückrunde der vergangenen Saison keine große Rolle mehr, obwohl es aus finanzieller Sicht wohl sinnvoll gewesen wäre, dem Engländer vor seinem Verkauf im Sommer viel Spielzeit zu geben.
Eine mögliche Steigerung des Marktwerts war Kovac jedoch nicht wichtig, für ihn zählte wie immer in erster Linie das Leistungsprinzip. Laut dem Bericht hätte der BVB für den Verkauf von Gittens wohl fünf Millionen Euro mehr herausholen können, hätte er in der Rückrunde regelmäßiger von Anfang an gespielt. Doch trotz seiner Reservistenrolle zahlte der FC Chelsea eine anfängliche Ablöse von immerhin 56 Millionen Euro, die durch Boni sogar noch auf 64,3 Millionen Euro ansteigen kann.
Andererseits gelang es Kovac mit seinen Maßnahmen, den BVB im Endspurt der Saison noch in die Champions League zu führen, was aus wirtschaftlicher Sicht deutlich schwerer wiegt, als die maximale Ablöse für einen Spieler zu erzielen. Die Vereinsbosse werden es ihm daher wohl kaum übelnehmen, dass dies unter ihm keine Priorität genoss.
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