Boss-Chaos beim FC Bayern: Wer laut Hamann wieder mehr Einfluss nehmen muss
Von Hendrik Gag

Seitdem das Führungsduo des FC Bayern aus Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge in die zweite Reihe gerückt ist, haben die Münchener keine Nachfolger gefunden, die langfristig überzeugen konnten. Das Duo aus Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić musste nach der turbulenten Saison 2022/23 gehen. Aktuell stehen Max Eberl und Christoph Freund in der Verantwortung, an denen es auch immer mehr Kritik gibt.
FC Bayern wirkt unsouverän
Besonders negativ fällt die Außendarstellung in der Amtszeit des ehemaligen Gladbach-Managers und des Österreichers auf. Bei der Trainersuche im vergangenen Sommer und bei der Suche nach einer Verstärkung für die Offensive im aktuell laufenden Transferfenster handelten sich die Bayern zahlreiche Absagen ein, die allesamt nach außen drangen und schlechte Presse einbrachten. Die Arbeit des Führungsduos wirkt daher selten souverän.
Hinzu kommt die Kommunikation. Nicht selten haben unterschiedliche Bayern-Verantwortliche in dieser Saison zur gleichen Thematik zwei inhaltlich verschiedene Statements abgegeben. Auch das wirkt unsouverän. Einer der Verantwortlichen, die diesbezüglich auffällig waren, ist Uli Hoeneß. Der 73-Jährige hält sich trotz seiner formal kleineren Rolle im Verein in der Öffentlichkeit nicht zurück - im Gegensatz zu Karl-Heinz Rummenigge, der sich nur noch selten öffentlich äußert.
Hamann mit Kritik an Hoeneß und Lob für Rummenigge
Wenn es nach Sky-Experte Didi Hamann geht, wäre es für den FC Bayern besser, wenn die Rollenverteilung der beiden Klubikonen andersherum wäre. "Ohne den Uli wäre der Verein nicht da, wo er jetzt ist. Das Problem ist, dass er die Leute wieder geschasst hat und auch diejenigen, die jetzt da sind und in der Kritik stehen, selber geholt hat. Und da kann man die Frage stellen, ob sein Gefühl für Leute noch so ist wie vor zehn oder zwanzig Jahren. Die Frage muss er sich stellen. Uli Hoeneß wird immer mitsprechen. Ob er diesen Einfluss noch haben sollte, das kann man diskutieren. Wenn Rummenigge wieder mehr eingebunden wird, würde der FC Bayern in zwölf, 24, 36 Monate besser dastehen", sagt der ehemalige Bayern-Spieler in einem Interview gegenüber Sky.
Hamann ist überzeugt, dass Rummenigge den Münchenern immer noch einen Mehrwert bieten könnte: "Ich glaube, dass die große Chance des FC Bayern ist, dass Rummenigge wieder mehr Einfluss nimmt. Er ist so gut vernetzt wie kein anderer. Bei der 125-Jahr-Feier waren FIFA-Boss Gianni Infantino und UEFA-Chef Aleksander Ceferin da. Das hat größtenteils damit zu tun, dass Karl-Heinz Rummenigge dieses Standing im Fußball hat. Er ist unheimlich pragmatisch und hat einen wahnsinnig guten Blick auf den Fußball."
Weitere FC-Bayern-News lesen:
feed